Denkmalgeschütztes Gebäude  -  Kelleraußenwand innen dämmen?
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Denkmalgeschütztes Gebäude  -  Kelleraußenwand innen dämmen?

Ich möchte in einem denkmalgeschützten Gebäude einen Teil des Kellers mit Sanitäranlagen ausbauen. bis jetzt war es ein kalter
Keller. das Gebäude ist aus massiven Ziegeln gebaut.
ob auf der Kelleraußenwand eine Abdichtung angebracht ist, ist fraglich. bis jetzt hat das Gebäude viele Jahre funktioniert.
meine Frage: hat jemand Erfahrung mit Innendämmung auf der Kelleraußenwand. oder ist es sinnvoll einen Luftraum zur Außenwand zu halten (evtl. mit Lüftung), der mit dem restlichen kalten Keller verbunden ist, um mögliche Bauschäden zu vermeiden?
  • Name:
  • simone schneider
  1. Denkmalgeschütztes Gebäude  -  Kelleraußenwand innen dämmen

    Einzige Empfehlung:
    Beauftragen Sie eine latbauerfahrenen Architekten mit der beabsichtigten Maßnahme. Diese muss man vor Ort kennen, um konkrete Aussagen geben zu können.
    MfG
    R. Kaiser
  2. Nun wenn man außreichend Erfahrung hat kann man davon auch einiges abgeben.

    Foto von Edmund Bromm

    Vorab ist die wichtigste Frage: Dringt in den Keller Wasser ein oder sind "nur" die Wände feucht?
    Gibt es hierzu auch Fotos?
    Dazu noch ein allgemein gehaltener Aufsatz.
    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
    Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
    Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
    Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
    Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
    An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
    Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
    Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
    Es müsse einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden.
    Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
    Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
    Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DINAbk. 4108 u. 4095 sowie 18308.
    Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
    Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm.
    An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
    Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
    Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
    Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
    Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
    Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60  -  70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
    Wenn die Wandoberflächen und der Boden den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch sehr oft im Bereich der Kellerdecken die schlecht gedämmt sind. Es kommt im Bereich des Deckenauflagers von neuem zu Kondenswasserschäden.
    Innenliegende "falsche" Wärmedämmungen
    Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
    Heizen und Lüften
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
    Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden.
    Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
    Nur wenn es sich um eine undichte Fuge handelt wird das Wasser irgendwann eindringen und als Wasserlacke am Boden sichtbar sein. Diese Undichtigkeiten kann man mit sehr dünnflüssigen Kunststoffen auf Epoxyd oder Polyurethanharzbasis auch von innen abdichten oder verpressen. Dies ist ein spezielles Verfahren was von Fachfirmen durchgeführt werden kann.
    Eine Innenabdichtung
    mit dem I-Bau  -  Saniersystem ©, d.h. Aufbringen einer dichten Noppenbahn an der Innenseite und dem anschließenden Verputzen mit Sanierputz bringt eine wesentliche Reduzierung der Feuchtebelastung im Keller. Ein Großteil der Feuchteabgabe erfolgt durch die Außenwand sowie die angrenzenden Zwischenwände.
    In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen 300 bis 800 €) sind in der Lage und "ziehen" aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses (Einfamilienhauses, Zweifamilienhauses) am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?
    © = im November 1998 beim Patentamt unter Nr. : 295 21 952.1 als Gebrauchsmuster eingetragen.
  3. Ist die Wand feucht?

    Hallo Frau Schneider,
    bevor Sie Maßnahmen in Angriff nehmen, sollten Sie die Wandfeuchtigkeit überprüfen. Dann reicht vielleicht schon das Auftragen eines Entfeuchtungsputzsystemes (kein Sanierputz und kein Sperrputz!) aus.
    Mit freundlichen Grüßen
    Andrea
  4. Und was macht dann der "Entfeuchtungsputz"?

    Foto von Edmund Bromm

    Frau Cyba auch hier stoßen Sie mit Ihren Angaben auf kritische Bemerkungen.
    Sie konnten in einem anderen Forum schon niemand von Ihren Produkten überzeugen. Und hier wird auch hinterfragt werden.
    Wenn die Oberflächen abtrocknen was passiert dann mit dem Wasser was verdunstet?
    Wird es dann im Keller nicht noch feuchter?
  5. Innenwanddämmung ein Problem.

    Hallo,
    eine Innenwanddämmung ist fachgerecht ausgeführt teuer und aufwendig und sehr oft nicht einmal vom erwünschten Erfolg gekrönt. Man muss dazu immer einen Spezialisten aufsuchen, denn viele "Tipps" enden in einem "Pilzkeller" und einem finanziellen Desaster.
    Das Haus hat wie sie sagen viele Jahre "funktioniert".
    Das lag bestimmt auch daran, dass der Keller als Keller genutzt wurde. Mit Sanitäranlagen entsteht in diesen Kellerräumen eine völlig neue Situation.
    Wenn Sie eine Innendämmung anbringen müssen Sie sich überlegen wohin die Feuchtigkeit verschwinden soll, die durch die neue Nutzung anfällt.
    Wird Sie im Innenbereich durch Heizungen (jeglicher Art) und Entlüftung nach außen verbracht?
    Was passiert dann mit der Feuchtigkeit die in der Mauer oder im Boden vorhanden ist?
    Wo müssen Feuchtigkeitssperren den Durchgang verhindern?
    Allgemeine Tipps werden Ihnen hier nicht weiterhelfen, genauso wenig wie Wundermittel, in Form kleiner Schwarzer Kästchen und kuriosem Inhalt.
    Fragen Sie einen Architekten oder Techniker für Denkmalpflege vor Ort. Sollten Sie den Preis für eine solche Ortsbegehung scheuen, dann sollten Sie sich nicht an ein solches Projekt machen, denn der Schaden der entstehen kann durch Feuchtigkeit kann unter Umständen zu Schäden am ganzen Haus führen.
    Ich will Ihnen hier nicht den Mut nehmen aber das ist kein Projekt das man, mal so eben, durchführt.
    Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Glück und ein gutes Gelingen
  6. Was ist eigentlich aufwändig und teuer?

    Foto von Edmund Bromm

    Sehr geehrter Herr Simon Krakau was meinen Sie denn konkret?
    Es tut mir leid, aber Ihre Aussagen sind nicht sehr fundiert.
    Ihre Behauptungen sehr allgemein gehalten aber trotzdem nicht nachvollziehbar.
    Insbesondere die Frage was ist mit der Feuchte.
    Sie gehen davon aus, dass diese von außen kommt was jedoch falsch ist.
    Ein Bierkrug (gefüllt mit einer schönen Maß) läuft im Sommer auch an  -  es entsteht Tauwasser außen.
    Wer käme denn auf die Idee diesen abdichten zu wollen?

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