Pelletheizung mit Solaranlage  -  brauche ich einen Pufferspeicher?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Pelletheizung mit Solaranlage  -  brauche ich einen Pufferspeicher?

Wir bauen demnächst ein Strohballenhaus, das sehr gut isoliert ist. Unser Heizungsmensch sprach von ca. 3-4 kW Wärmebedarf. Er hat uns ein Angebot über einen Solviskessel mit 10 kW Nennleistung gemacht. Ist wohl baugleich mit KWB. Dazu 5,5 m² Solar aufs Dach und einen Solarschichtenspeicher von Solvis mit 350 Liter Inhalt, der von der Heizung als Puffer genutzt wird und von der Solaranlage beschickt wird. Aufgrund des geringen Heizbedarfs würde ein fehlender Puffer bewirken, das der Ofen immer im untersten Teillastbereich fährt. Zudem werden wir wohl keine Schnecke benutzen, sondern auf Wochenbehälter setzen.
Haltet Ihr das für ein Konzept?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten F. Schier
  • Name:
  • Florian Schier
  1. Wie machen Sie ohne Speicher im Sommer

    Foto von Stephan Langbein

    warmes Wasser?
    Wie duschen Sie morgens um 6.00 Uhr, wenn der Planet dunkel ist?
  2. Leider lässt sich Wäre nur dann

    speichern, wenn ein Speicher vorhanden ist. Sprich dann wenn Sie die Wärme brauchen scheint keine Sonne. Wie "Große" allerdings der Speicher sein muss, dass ist ein anderes Thema.
    Ich persönlich habe auch Pellets aber auf Solar verzichtet und daher keinen Puffer, nur WW-Speicher. Im Sommer läuft die Anlage 1x am Tag für Warmwasser. Da Pellets leider teuerer ist als Öl, war keine Geld mehr für Solar vorhanden.
  3. was ist das denn?

    Strohballenhaus?
    vorsicht ...
  4. Strohballenhäuser gibt es viele in Össiland

    Foto von Stephan Langbein

    die "Dämmen" außen rum mit Strohballen, die vor die Fassade geschichtet werden :-)  -  Geschmacksach, aber wirklich was Ökologisches
  5. http://www.solarkritik.de

    • Name:
    • Herr R. Hoffmann
  6. Konzept ok, Alternativen denkbar

    Prinzipiell ist das Konzept ok und wäre so wohl realisierbar. Hier meine Gedanken dazu:
    • Für Solar braucht man zwingend einen Puffer. 350 Liter sind allerdings zu klein. Normal ist eher 1000 Liter aufwärts.
    • Einen Puffer einzusetzen um die Taktung der Pelletsanlage herunterzusetzen befürworte ich und habe ich selber auch so gemacht. D.h. ich befürworte einen Puffer auch dann, wenn keine Solarkollektoren zum Einsatz kommen.
    • Wenn Kosten ein Thema werden, würde ich am ehesten den Solarkollektor erstmal weglassen. Ökologisch gesehen bringt er wohl keinen Nutzen mehr, wenn die Heizenergie schon Pellets sind. Ist zumindest eine Aussage eines BIZ Mitarbeiters. Aber viele schätzen den Effekt, dass der Pelletskessel im Sommer aus bleibt.
    • Da Solar hier ja die Heizung und nicht nur Trinkwasser unterstützen soll, sollte die Heizung für niedere Temperaturen geeignet sein. Dies sind z.B. Flächenheizungen (Fußboden-, Wand-). Ich persönlich stehe nicht auf Flächenheizungen, da sie mir zu träge sind. Aber das mag Geschmackssache sein.
    • Jede Woche Pellets nachzufüllen fände ich ätzend. Ich würde daher nicht auf eine automatische Austragung verzichten. Aber auch das ist Geschmackssache.
    • Solvis Kessel kenne ich nicht und die WebSite gibt nicht viel Info her. Ist dieser Kessel baugleich mit irgend etwas anderem?

    Viele Grüße

  7. 350 Liter Speicher

    Für eine kleine Solaranlage brauchen Sie definitiv keinen 1000 Liter Speicher. Wir haben 10 m² Vakuumkollektoren und mit einer exakten Südausrichtung ideale Voraussetzung. Ich würde den Speicher jetzt eher eine Nummer kleiner als größer wählen.
    In der Heizperiode wird die Solarenergie nie lange zwischengespeichert. Da braucht man keinen großen Speicher. Im Hochsommer werden Sie mit knapp 6 m² den 1000 Liter Speicher auch nicht warm bekommen. Und selbst wenn  -  was würden Sie mit 1000 Litern heißem Wasser anfangen?
    Ein überdimensionierter Speicher hat nur Nachteile. Es geht in erheblichem Maß Energie im Speicherraum verloren, er ist viel teurer ...
    Der 350 Liter Speicher ist meiner Meinung nach ausreichend.
    Auch als Pufferspeicher für die Pelletheizung dürfte die Speichergröße ausreichen.
  8. Ergänzungen

    Vielen Dank schon mal für die Beiträge. Ich möchte noch einige Ergänzungen anbringen. Der Kessel von Solvis ist baugleich mit KWB. Der Wochenbehälter fasst 490 Liter, sodass wir bei unserem geringen Energiebedarf nicht so oft nachfüllen müssen. Die ganze Sache kostet ca. 2000,- € weniger  -  das ist ein Argument. Wie sieht es denn mit Erfahrungen hinsichtlich der Haltbarkeit und Funktionsicherheit bei den Schnecken aus?
    Zum Thema Strohballenhaus: Das ist nicht irgendein Ossiprojekt, was erstens abwertend ist und zweitens sind wir Wessis. Hier wird ein Holzständerhaus gebaut, dass mit mit 45 cm Strohballen ausgefüllt wird. Von Innen wird es mit Lehm geputzt, außen kommt eine Kombination aus Kalkputz und Lärche. Ökologisch und energetisch vom Feinsten. Als Grundheizung verlegen wir in jeder Etage in der Außenwand ein normales Heizungsrohr (Hin- und Rücklauf (Hinlauf, Rücklauf)), was die Wand beheizt und im Winter für die Grundtemperatur von 16-18 Grad sorgt. Der Rest wird über Heizkörper/Ofen gemacht. Vorteil ist hier die Flächenstrahlung der Wand.
    Entstehend wird das Ganze im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Wer Interesse hat, kann gerne Kontakt zu uns aufnehmen.
    Florian Schier
    • Name:
    • Florian Schier
  9. und KWB ist baugleich mit

    pro-solar ... und pro-solar ist baugleich mit Paradigma ... und Paradigma ist baugleich mit ÖkoFEN ... und ÖkoFEN ist der Hersteller des Kesselkörpers und des Brenners. Und dann wird je nach Vertrieb "umgelabelt" und ergänzt oder geändert.
    Also: Preise und Leistungen (d.h. Regelung, Zubehör, Service, etc.) vergleichen, denn innen drin sind alle gleich!
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  10. Auch andere Kessel miteinbeziehen

    • Zum Puffer: Zur Größe des Puffers gibt's verschiedene Philosophien. Da ich kein Solar habe, habe ich das damals nur für meine Pelletsanlage durchgerechnet und habe mich dann für 750 Liter entschieden. Allerdings hat der Heizungsbauer bei mir ca. 9,5 kW am kältesten DINAbk.-Tag des Jahres berechnet, d.h. bei halbem Wärmebedarf, den Sie ja haben, reicht dann auch ein halb so grossser Puffer wenn es um reine Pufferung des Pelletskessels geht. Wenn Ihr Heizungsbauer das richtig aus den Angaben Ihres Statikers berechnet hat.
    • Sie müssen über das Puffervolumen ja jetzt noch nicht entscheiden. Schreiben Sie einfach mehrere Volumen als Alternativpositionen aus. Dann haben Sie auf jeden Fall Kostensicherheit und legen sich erst bei der Vergabe endgültig fest.
    • Zum Wochenbehälter: Bei 490 Litern werden Sie in der Tat nicht so oft befüllen müssen. Aber wenn Sie nachfüllen, dann gehen auch ca. 320 kg hinein. Wenn Sie pro Jahr 3 Tonnen brauchen (ist mal eine reine Vermutung), dann ist das durschnittlich alle 5 bis 6 Wochen der Fall. Lagern müssen Sie die Pellets trotzdem irgendwo trocken.
    • Zu Solvis: Wie Herr Lüneborg ja schon schrieb, ist ÖkoFEN die Grundlage für viele andere "Hersteller". Ich würde mich allerdings nicht auf ÖkoFEN beschränken, sondern auch bei anderen Herstellern mal schauen. Es gibt zahlreiche Hersteller mit guten Produkten. Um eine Übersicht zu bekommen, empfiehlt sich die "Pellet-Zentralheizungen Marktübersicht" des Biomasse Info-Zentrums (als PDF downloadbar über den Link unten). Dabei empfiehlt sich auch ein Blick auf die Schadstoffwerte bei Teillastbetrieb.
    • Zum Preis der Schnecke: Bei meiner Ausschreibung war auch Paradigma dabei (baugleich Solvis): 3,8 m Raumentnahme- und Steigschnecke kosteten zusammen ca. 1.540 € incl. USt. u. Montage. Ich weiß nicht was der Wochenbehälter kostet, aber auf 2000 € Mehrpreis von Schnecke gegenüber Wochenbehälter komme ich hier nicht.
    • Je nach Hersteller kann die Raumaustragung auch etwas billiger sein. Bei der EuroPellet von Fröling Deutschland kostet die gleichlange Austragung z.B. ca. 1.300 € incl. USt. Falls Ihr Pelletsraum nur eine Länge von 3 m statt 4 m hat reduzieren sich alle Preise nochmal etwas.
    • Etwas off topic:

    Mit Össiland meinte Herr Langbein wahrscheinlich Österreich und nicht Ostdeutschland. Österreich hat mit Strohballenhäusern angeblich ja auch mehr Erfahrung, wie auch mit Pellets. Ganz unproblematisch Stelle ich mir das Thema nicht vor, zumindest beim Kellerbau wird man auf andere Materialien ausweichen müssen. Sicher stellt so ein Haus in Hinblick auf fossilen Primärenergieeinsatz ein Optimum dar. Der Einsatz von regenerativen Energien zum Heizen ist hier nur konsequent, da sonst das ganze Argument mit geringem fossilem Primärenergieeinsatz zu bauen nicht mehr zieht. Meine auch recht erhebliche Isolierung ist auf Erdölbasis. Allerdings besteht das Haus aus Kalksandstein, der im Vergleich zum Ziegel relativ wenig Energie zur Erzeugung braucht. Dennoch ist der für die Isolierung notwendige Einsatz an Öl in etwa das, was der Nachbar in einer Heizperiode mit seiner Ölheizung rausbläst. Für die Gesamtbilanz ist also die Hausheizung entscheidender als der Baustoff. Viele Grüße,
    Thomas Walter


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