WDVS 'Wasserflecken'
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

WDVS 'Wasserflecken'

Ich habe an einem mit 200 mm 035 Styropor WDVSAbk. gedämmten, freistehenden Einfamilienhaus folgenden Effekt:
Wenn die Außentemperatur vom Minus in den Plus Bereich wechselt, kommt es an den Plattengrenzen der einzelnen Styroporplatten (kein Stufenfalz) hier und da zu Feuchteflecken.
Morgens kann man auf der Fassade bei einer Nacht mit Minusgraden Raureif feststellen. Meine Theorie wäre nun, dass an den Plattenstößen quasi eine 'Leckage' vorliegt, die an diesen Stellen zu einem früheren / schnelleren Abtauen des Raureifs führt.
Wenn die Temperaturen auch Nachts im Plus bleiben, tritt nichts dergleichen auf.
Schäden sind bis jetzt keine feststellbar. Hat jemand eine bessere Erklärung für das Verhalten bzw. das schon einmal so gesehen? Sind weitere Probleme zu erwarten? Hat der Anbieter / Verarbeiter des WDVS Systems einen Fehler gemacht?
Danke für entsprechende Hinweise.
  • Name:
  • Bernd Müller
  1. Bei ihnen hat der Dämmstoffvertreter ja ganze Arbeit ...

    Bei ihnen hat der Dämmstoffvertreter ja ganze Arbeit geleistet ...
    Dem Besuch bei geöffneter Tür die Schuhe ausziehen lassen führt z.B. dazu dass sich ihre Investition nie rentieren wird. Den Vergleich zu den Fenstern spare ich mir jetzt.
    Aber nun zum Thema:
    Die beobachtete Raureifbildung dürfte mit der langwelligen Abstrahlung und dem "super" Dämmvermögen der Wand zusammenhängen.
    Dabei kann es passieren, das die Oberflächentemperatur unter die Lufttemperatur sinkt. Da im Winter fast ständig relativ gesättigte Luftzustände vorherrschen (rel. LF >80 %) kondensiert die in der Luft enthaltene Feuchte an ihrer Außenwand.
    Das gleiche Prinzip haben sie im übrigen bei einer Autoscheibe in einer sternenklaren Nacht. Obwohl die Lufttemperatur in der Nacht nicht unter 1 °C gesunken ist (Gefrierpunkt) müssen sie trotzdem an der Scheibe kratzen (Wasser gefroren). Gleiches Prinzip, die Scheibe tauscht mit dem Himmel Strahlung aus und bekommt weniger, als sie gibt. Folge: Scheibe kühlt sich deutlich ab.
    Ob dadurch die Geschichte ein Fehler am WDVSAbk. vorliegt kann ich nicht sagen, da jeder Regen ihre Fassade auch durchnässt.
    • Name:
    • Herr Ing-702-Suc
  2. Laienhafte Frage

    Hallo
    Ist die Nässe
    a) dauernd da IM Verputz? Oder nur kurz da und weg?
    b) hauptsächlich unterhalb von Fenstern oder überall?
    c) große Flecken? (wie groß?)
    Ich Frage nach weil, ich habe auch WDVSAbk.-Probleme und habe schon einiges mit Dauernässe erleben dürfen. :-( Klingt eigentlich anders als dein Problem, aber wer weiß ...
    Gruß
    • Name:
    • Frau Am-072-Har
  3. Replys ...

    @Herr Ing-702-Suc
    Hallo,
    der Raureif stellt als solches aus meiner Sicht kein Problem dar und ist im übrigen auch nichts was der Verarbeiter / Hersteller vermeiden könnte. Meine Frage zielte nun mal auf die Wasserflecken. Es werden halt auch Platten mit Stufenfalz verbaut. Ich würde gerne wissen ob solche 'Fleckprobleme' auch dort bekannt sind.
    @Frau Am-072-Har
    Hallo,
    zu Ihren Fragen:
    Ist die Nässe
    a) dauernd da IM Verputz? Oder nur kurz da und weg?
    Nur kurz da (zwei drei Tage bis der Temperaturwechsel durch ist) und dann wieder weg.
    b) hauptsächlich unterhalb von Fenstern oder überall?
    Überall im geheizten Bereich, auch z.T. an Fenstern. Im nichtgeheizten Giebelbereich gibt es solche Flecke nicht.
    c) große Flecken? (wie groß?)
    Handtellergroß / an den Fugen des Systems als um die 5 cm breiter Streifen.
    Wenn ich zurückfragen darf, wie hat sich das Problem mit der Dauernässe geäußert?
    • Name:
    • Bernd Müller
  4. noch mehr replies :)

    Hallo Bernd,
    bei mir sind anscheinend Fenster- und Fensterbank-Anschlüsse ganz schlecht ausgeführt worden. Aber es gibt noch weitere, nun bewiesene, Probleme mit der Fassade, z.B. offene WDVSAbk.-Fugen (zwischen 5 + 10 mm, sehr wenig Verklebung, usw. Das WDVS hier ist 15 cm stark.
    Während Heizperiode (also von ca. Oktober bis ca. April) hat die Fassade mehrere Stellen, welche dauernd nass sind. Dauernd heißt Wochen bzw. Monate lang  -  vom Wetter abhängig. Sollte es einige milde, sonnige Tage geben, dann sieht man die Nässe nicht mehr. Sobald die Temperatur wieder niedrig ist (muss nicht unbedingt unter 0 sein) und es nicht mehr so herrlich sonnig ist, dann sind die nasse Stellen wieder da. Dauernd. Nässe ist da, auch wenn es lange nicht mehr geregnet hat.
    Schon gemessen: es gibt unheimlich viele Nässe (Wasser) unterhalb die Aluminium-Fensterbänke. Also Nässe vermutlich auch in der Dämmung dort. Anscheinend Kondenswasser. Sobald der Verputz unter Fensterbänke beschädigt ist, dann gibt es zusätzlich Rinnsale aus der Fassade, unterhalb Fensterbänke. Ich habe aber Rinnsale erst im 2. Winter gesehen. Verputzschaden in den erste 2 Winter war relativ klein.
    Die sichtbare Nassestellen sind unterschiedlich groß, meistens zwischen 15 und 30 cm (Durchmesser). Wenn die Stellen nicht direkt an Fensterbänke sind, dann liegen die nasse Stellen 30  -  50 cm unterhalb Fensterbereiche. Vermutlich sucht Kondenswasser unter Fensterbänke sein Weg, bis ein "geeignete" WDVS-Fuge als "Ausweg" gefunden wird.
    Ich bin der Meinung, das "Hauptproblem" hier ist wahrscheinlich mit Fenstereinbau verbunden (Kondensat: Wärme Luft von innen nach außen). ABER, da bis jetzt keine Undichtigkeiten innen gefunden werden konnten, denke ich, dass die schlechte WDVS-Ausführung auch eine Rolle spielt. (z.B. , die "kleine", offene WDVS-Fugen = Wärmebrücken)
    Eins ist aber ganz klar: Dauernässe im Verputz verursacht Schaden, nur relativ langsam. Stichwort: Frostschaden. Es kann 2,3, 4 Jahre dauern bis Verputz abplatzt bzw. abbröselt. Aber dann ist wirklich alles weg. Nicht nur Oberputz, sondern auch Unterputz. Schaden ist zunehmend.
    Deine Frage hat mich interessiert, da neulich einer meine Nachbarn (Reihenhäuser) auch Abplatzungen im Verputz hat. Was aber mein Nachbar auch an dieser Wand hat ist eine "graue" Verfärbung (Algen?). Die Verfärbung ist nicht gleichmäßig überall, sondern fängt mit einzelne "Punkte" an und "läuft" nach unten. Was für mich komisch ist: Die "Punkte" sind ziemlich regelmäßig verteilt und da frage ich mich, ob nicht irgendwie mit die blöde WDVS-Fugen verbunden ...
    Grüße aus Schwabenland :)
    Amy
    • Name:
    • Frau Am-072-Har
  5. Plattenfugen

    Hallo,
    wenn sich die Plattenfugen im Raureif abzeichnen (früher oder später auftauen oder später bereifen), dann ist meiner Meinung nach beim Verlegen der Platten zu ungenau gearbeitet worden, und die Platten sind entweder mit zu großen Fugen verlegt worden, oder es wurde einfach versäumt, diese Fugen vor dem Aufbringen der Armierungsschicht fachgerecht zu verschließen.
    Meist dringt dann Armierungsmörtel in die Fugen ein, und es erhöht sich an dieser Stelle die Wärmekapazität der Putzschicht, sodass diese Stellen später betauen/Reif ansetzen, und auch später wieder auftauen.
    Evtl. werden die Fugen zwar geschlossen, aber nur oberfläcklich, und je nach Fugenbreite kommt es innerhalb der Fugen zu Konvektion, was den Wärmeleitwert in der Fuge vergrößert, sodass die Putzfläche an den Fugen immer etwas wärmer bleibt.
    Man kann evtl. herausfinden, was bei Ihnen der Fall ist, wenn man das Auftauen des Reifes beobachtet.
    Tauen die Fugen langsamer auf, spricht das für eine erhöhte Wärmekapazität (kann man aber nur erkennen, wenn die Temperaturen nachts möglichst lange auf einer gleichmäßigen Minustemperatur gehalten wurden, damit die Fugen auch vollständig abkühlen können).
    Tauen die Fugen schneller auf, dann liegt es wohl eher an Konvektion innerhalb der Fuge.
    Inwieweit Sie einen Anspruch auf irgendwas gegenüber der ausführenden Firma haben kann ich nicht beurteilen. Aber stellen Sie sich schon einmal darauf ein, dass dieses Fugenmuster später auch ohne Reif zu sehen ist, da durch die unterschiedliche Feuchte des Putzes Schmutz unterschiedlich anhaftet, und ggf. Algen und Pilze auch im Fugenmuster wachsen ...
    Gruß Roland
  6. Flecke

    Vielen Dank für Ihre Einschätzung Hr. Saur-Brosch.
    Ob bei Dauerfrost irgendwelche Vorgänge bezogen auf die Fugen stattfinden kann ich nicht beurteilen, weil optisch zu diesen Zeiten keine Auffälligkeiten festzustellen sind.
    Die Effekte treten halt nur beim Übergang von Frost zu nicht Frostwetter auf.
    Ich hoffe mal, dass sich (da diese Wetterlagen so oft nicht vorkommen) keine folgen wie dauerhafte Flecken oder andere Schäden zeigen.
    Dem Verarbeiter kann ich eigentlich (soweit ich das Beurteilen kann) keine unsaubere Arbeitsweise vorwerfen. Nach meiner Meinung liegen diese Probleme im System. Ein Stufenfalz und die Fuge wäre kein Thema. Es scheint mir halt, dass gerade bei größeren Dämmstärken die Unterschiede zwischen ungestörtem und (durch die Fuge) gestörtem Aufbau stärker ins Gewicht fallen.

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