Fermacellplatten oder Schilf als Putzuntergrund in Blockbohlenhaus
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Fermacellplatten oder Schilf als Putzuntergrund in Blockbohlenhaus

Wir wollen in einem 6 Jahre alten Blockbohlenhaus die Wände abstellen und mit Lehmputz verputzen. Welche Putzträger sind zu empfehlen unter Berücksichtigung des Taupunktes (eine Verlagerung ins Holz wäre dramatisch in Blockhaus), der Winddichte (im einschaligen Blockhaus problematisch) und der Ökologischen Verträglichkeit? ZU Fermacellplatten haben wir aus ökologischen Gesichtspunkten verschiedene Meinungen gehört: die einen halten Fermacellploatten für ökologisch unbedenklich, die anderen sagen, dass der Gips aus Abfallprodukten von industriellen Entschwefelungsanlagen besteht und somit mit Schadstoffen belastet sein kann. Gibt es diese Platten auch mit natürlichem Gips? Oder sind Platten aus Schilfrohr die bessere Lösung (Problem des hohen Feuchtigkeitseintrags in die Holzwand). Über Antworten freuen wir uns, Petra Knecht
  • Name:
  • Petra Knecht
  1. Bären

    Foto von Norbert Basqué

    Lassen sie sich keinen Bären aufbinden. Im Blockhaus brauchen Sie zum Ausgleich des jahreszeitlichen bedingten Quellen und Schwinden des Holzes eine rutschfähige Konstruktion.
    Dazu bringen Sie Latten 30/50 mit Langlöchern (mit Kreissäge eintauchen) auf der Blockbohlenwand auf. Die Bekleidung erfolgt am besten mit Gipsfaserplatten (Fermacell, Rigidur) oder zementbebundenen Platten (Aquapaneel).
    Zum Deckenabschluss hin ca. 15 mm Luft lassen und mit einer Leiste abdecken.
    Von Schilfmatten würde ich abraten, da Aufgrund des "beweglichen" Untergrundes ein flächiges Ergebnis fast nicht zu erzielen ist.
  2. Gips ökologisch

    Zur Ökologie von Gips möchte ich als Geologin und Karstforscherin nur kurz anmerken, dass gerade die Verwendung von Naturgips NICHT ökologisch ist, da durch den Abbau des verglichen mit Kalk und Lehm relativ seltenen Gipses sehr wertvolle Naturräume (Gipskarst) zerstört werden! Daher ist unter ökologischen Gesichtspunkten der Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen vorzuziehen. Die Natur freuts ...! Sie müssen also abwägen zwischen ihrer Sorge wg. Schadstoffen und dem Schutz erhaltenswerter seltener Lebensräume.
  3. "mmmh"

    Zitat:

    Daher ist unter ökologischen Gesichtspunkten der Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen vorzuziehen

    "da" gab's mal nen riesen Skandal wo eben doch erhöhte Radioaktivität im Gips vom Rauchgasentschwefelunsanlagen nachgewiesen wurde ... "schon vergessen"? ... und seitdem schreiben alle Namhaften Hersteller (Verarbeiter):
    > >>"dass die in Kohlekraftwerken entnommenen Proben weniger radioaktiv sind als die "normale Erdkruste"<<<
    was bleibt ist der fade Beigeschmack der mich in diesem Zitat aufhorchen ließ (?)

  4. "Wohnraumökologie" contra Naturschutz

    Herr Thalhammer, so aus dem Zusammenhang gerissen, ist das Zitat tatsächlich seltsam. Unter Ökologie verstehe ich in diesem Fall nicht das Ökosystem Bauherr-Hausstaubmilbe-Hofhund, sondern eben den Lebensraum Gipskarst, der sehr empfindlich und schützenswert ist. Wie so oft gehen Schutzziele nicht konform. Es lebe St. Florian! Wer Bedenken wegen Gesundheitsbeeinträchtigung hat, kann doch auch auf Gips verzichten und Kalk und Lehm verwenden. ICH nehme halt REA-Gips. Der läge sonst auf Halde.

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