Wo finde ich Infos über nicht deklarationspflichtige Füllstoffe in Zementestrichen? Dringend!
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Wo finde ich Infos über nicht deklarationspflichtige Füllstoffe in Zementestrichen? Dringend!

Hallo allseits,
wir haben vor 2 Jahren ökologisch gebaut, und aus baubiologischen Gründen auf allen 3 Etagen Trockenestrich. Nun hatten wir im bewohnten UGAbk. einen Leitungswasserschaden. Die Fußböden mussten komplett herausgerissen werden, da die sanierende Firma zu spät tätig wurde und sich zwischenzeitlich Schimmel unter den Fußböden (Dielen und Lino) gebildet hatte.
Die Versicherung zahlt zwar, droht aber uns nicht weiter zu versichern wenn wir nicht beim Wiederaufbau Zementestrich einbauen lassen, um den Schaden im Wiederholungsfalle für die Versicherung zu minimieren.
Wir wissen, dass im Zementestrich nicht deklarationspflichtige Füllmaterialien aus Verbrennungs- und Entschwefelungsanlagen (Verbrennungsanlagen, Entschwefelungsanlagen) verwendet werden und wollen diese nicht im Haus haben, ich benötige aber geschriebene Informationen dazu um der Versicherung etwas vorlegen zu können.
Weiß jemand wo ich so etwas finden kann? Google bringt mich nicht weiter.
Vielen Dank!
Kerstin
  1. Zu den Inhaltsstoffen

    Werte Fragestellerin
    kann ich Ihnen wenig sagen, zumal Sie ja dann dem Estrichleger den Zement vorschreiben müssten.
    Aber Ihre Versicherungist auf dem Holzweg, wenn sie meint, bei einem Zementestrich würde bei Sanierungsverzögerung kein Schimmel entstehen oder eine Sanierung bei Schimmel entfallen können. Völliger Blödsinn.
    Und wenn so was nochmal passiert, ist der Abbruch von Zementestrich teurer als der von Gipskartonestrich, weil Sie den bloß mit dem Abbruchgerät ausbauen können.
    Weiterhin kann Ihnen Ihre Versicherung nicht vorschreiben, welche Materialien Sie zu verbauen haben. In Deutschland haben Sie als Versicherungsnehmer  -  noch  -  das Bestimmungsrecht  -  außer Sie hätten da dösig eine Klausel im Vertrag anerkannt.
    Das ist ja so als würde die Versicherung sagen, Sie hatten einen Unfall, wir bezahlen das Lackieren, aber nur cremeweiss, weil das billigste Lack ist, wenn Sie wieder einen Unfall haben.
    Ich würde an Ihrer Stelle mal prüfen, ob Sie mit einer anderen Gebäudeversicherung nicht eh besser fahren.
  2. Zementestrich

    hhm  -  was sie über Zementestrich schrieben (Herr Dühlmeyer) ist leider nicht ganz richtig. in den meisten fällen kann Zementestrich (im Gegensatz zu trockensestrich) liegend und zerstörungsfrei getrocknet und saniert werden. auch was sie über die Versicherung schrieben stimmt nur zum Teil  -  die Versicherung könnte im Schadensfall jederzeit den Vertrag kündigen und kann jetzt die Weiterversicherung sehr wohl an (sinnige oder unsinnige) auflagen binden. sie (der Fragesteller) können mit dem Estrichbauer doch die Verwendung bstimmter Zementsorten vereinbaren. außer chromatarme oder chromatarme Zemente gibt es auch Hersteller die auf hochofenasche oder dergleichen verzichten. wenden sie sich hier mal an die fa. tubag z.B. Beton (und der darin enthaltene Zement) kann sehr wohl auch äußerst ökologisch sein  -  obwohl natürlich die Herstellung von Zement sehr viel Energie verschlingt.
    MfG
    jens
  3. sollte natürlich chromatfreie  -  heißen

    Gruß
    jens
  4. @ Herr Raabe

    Sie haben nicht richtig gelesen!
    Ich schrieb, dass bei einem SCHIMMELBEFALL auch Zementestrich auszutauschen ist, weil der Schimmel im CEAbk. genauso überlebt wie in anderen Materialien.
    Bei rechtzeitiger Sanierung lässt sich vieles erhalten
    Und bei Versicherungen besteht im Schadenfall ein Kündigungsrecht, klar.
    Nur eben Vorschriften zur Sanierung kann die Vers. nicht machen.
  5. ich gebe es auf

    sie haben wie "immer" recht
  6. Leider wahr was Sie beide schreiben

    Die Versicherung kann uns selbstverständlich keine Vorschriften machen, aber sie nutzt die Gelegenheit um auszusteigen wenn wir nicht kuschen. Eine neue Versicherung wird sich zieren, nach so einem Schaden neu einzusteigen. Was ich bräuchte, für beide Versicherungen  -  alte und evtl. neue, sind handfeste Argumente, wie wir im etwaigen Wiederholungsfalle den Schaden minimieren trotz Trockenestrich.
    Idee: Freiwilliger Einbau eines Wassermelders direkt am Pumpensumpf im Heizungsraum (wo der Schaden entstand) mit autom. Abschaltung der Wasserzufuhr. Dort, und nur dort ist Zementestrich, leider ohne Folie und Wanne (darauf wollen wir lieber nicht eingehen). Es gilt also zu verhindern, dass wenn etwas ausläuft und es frühzeitig gestoppt wird, dieses etwas nicht unter dem Zementestrich zur Schwelle läuft und dort unter dem Linoleumfußboden sich auf der Betonplatte in alle Räume ausbreitet.
    Meine Idee wäre hier eine Barriere zu gießen (im Schwellenbereich), die wasserdicht sich um die dort laufenden Rehau Kunststoffrohre legt, die zu den einzelnen Räumen laufen (Wandheizung) um die bis dahin geringe Menge ausgelaufenen Wassers auf den Heizungsraum zu begrenzen, der dann herkömmlich, mit Anbohren, getrocknet werden kann.
    Gibt es so eine Masse? (idealerweise keine Cyanacrylate aus baubiologischen Gründen)
    Wieterhin bin ich stark interessiert an Informationsquellen über baubiologisch "dubiose" Inhaltsstoffe in Estrichen. Egal was, nur damit ich denen das vorlegen kann.
    Danke für die Informationen bis jetzt!
    Kerstin
  7. PS: Styren aus Abfällen in Estrich

    Das hatte ich gestern im Internet gefunden, nicht viel, aber immerhin:

    Wohngifte und Ihre gesundheitsschädigende Wirkung
    Styren zu finden in:
    Polystyren-Kunststoffe, Klebstoffe, Tapeten, Dämmplatten, Teerpappe, Bautenschutzmittel, Estriche
    Auswirkungen:
    Kopfschmerzen, Müdigkeit, Depressionen, Verhaltensstörungen, mutagene Wirkung

    Die stoffliche Verwertung der EPS-Verpackungen (EPS = expandiertes Polystyrol; Handelsname
    "Styropor") erfolgt vorwiegend im Baustoffsektor. Aufgemahlen und mit Zement
    vermischt werden sie beispielsweise zu Wärmedämmputz und -Estrich, zu Leichtbauteilen
    oder zu Gesimsen für die Althaussanierung verarbeitet. Aber auch neue Verpackungen werden
    wieder daraus hergestellt.

  8. Die zitierte Seite

    des "Sachverständigen" strotzt vor Fehlern, die offenbar auf Unkenntnis zurückzuführen sind: Styren ist die englische Bezeichnung für Styrol, Benzen (falsch geschrieben) für Benzol, Bitumen eine Stoffmischung mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen und Eigenschaften ...
    Ich würde darauf nichts geben. Die Chance, dass es sich um etwas falsch zitiertes oder aus dem Zusammenhang gerissenes handelt ist ziemlich groß.

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