Schwedenurlaub für Werksbesichtigung genutzt.
BAU-Forum: Fertighaus

Schwedenurlaub für Werksbesichtigung genutzt.

Hallo,
ich bin gerade aus dem schönen Schweden zurück und habe auf dem Rückweg die Fertighausfirma in Sävsjö besucht.
Bitte entschuldigt meine laienhafte Ausdrucksweise, aber ich lese mich gerade erst hier in die Materie ein.
Der Betrieb hat ca. 15 Angestellte und 36 Arbeiter und ist noch "übersichtlich".
Im aufgeführten Link ist da schon mal der Wandaufbau, wie er mir vom hiesigen Vertriebspartner angeboten wurde dargestellt.
Nun sah das im Werk und auf der Hersteller Homepage aber anders aus: (von Außen)
2X 22 Boden/Deckel Schalung
28*70 Lattung
7er Sperrholzstreifen als Konterlattung
12er V100
45x170 Ständer und Mineralwolle
Pe Folie
45x45 Lattung und Mineralwolle
15er Rauspund Nut/Feder
9er Gipskarton
Innenwände:
45x70 Ständer mit 15er Rauspund und 9er Gipskarton beplankt. (keine Innenfüllung)
Alles Holz aus Fichte.
Der Hit ist aber, das sich Exporthäuser (Deutschland) unterschieden. Statt der V100 haben die Schweden nur eine
Winddichtigkeitsscheibe. Das war eine faserig-weiche 13er Platte mit einer teerigen Außenhaut.
Auch die Folie war fürs Inland eine schwedische blaue PE-Folie. Für D war es eine weißliche faserverstärkte Folie.
Begründet wurde diese mit den DINAbk. Anforderungen. Auch hätte Schweden keine Statikanforderungen für Querkräfte.
Ich diskutierte dann mit dem Vertriebsmitarbeiter, das die äußere VB100 ja ein Kompromiss aus Steifigkeit/Dampfdurchlässigkeit und Wetterschutz sei. Aber da war er mit Überfordert.
Die V100 war von einem schwedischen Hersteller, grünlich und deutlich weniger bröckelig als ich es aus dem Baumarkt kannte. Der DIN Aufdruck und V100 E1 war da, aber kein "G".
Sehr erstaunt war ich darüber, das die Installationsebene schon im Werk mit Rauspund geschlossen wurde. Elektrodosen und Leerrohre, die durch die Wand gingen (Außenlampe) wurden schon vorher montiert.
Auf meine erstaunten Blicke kam die Antwort, das vor Ort dann zur Leitungsverlegung in den Außenwänden der Rauspund gefräst werden könnte
Gerade bei diesen schon werkseitigen Durchbrüchen durch die Folie bin ich aber skeptisch geworden, ob und wie diese abgedichtet wurden.
Die Holzfenster machten einen guten Eindruck. Aber abgedichtet gegen die Holzbalken werden die mit einem 10x80 Glasgewebestreifen und einer Gummischnur zur äußeren Anschlagleiste.
Da erscheint mit noch eine innenseitige Abdichtung erforderlich, zu mal da ja auch die Wandfolie bis in das Glasgewebe geführt wird. Sowas lässt sich dann doch mit dem Spezialklebeband abdichten und mit einer Eckleiste verstecken?
Am Rande wurde noch angemerkt, das Luftheizungen in Schweden fast gar nicht mehr verkauft würden. Evtl. wird das OGAbk. mit elektrisch zu geheizt, ansonsten wird die Bodenplatte gesamt als Fußbodenheizung mit günstigenfalls einer Gasheizung oder WP erwärmt.
Eine Belüftungsanlage mit WT wäre aber fast schon Pflicht. Die Standard Zwangsbelüftung wäre aus Lärmgründen für die Stadt nicht zu empfehlen.
Insgesamt ein interessanter Vormittag. Mit 11 Stunden Fahrzeit auch von Norddeutschland noch gut zu erreichen. nretterweise wurden mir auch reichlich Konstuktionsunterlagen und ein "Tätningsanvisningar" mitgegeben. Dort sind die Verbindungen der Folie in vielen Schnitten gezeichnet.
Leider hatte die benachbarte Firma in Vrigstad gerade Betriebsferien, dort werden Häuser in ganzen Modulen gebaut.
Grüße Andreas Deyda
  1. Darf ich denn dazu ...

    Darf ich denn dazu auf meinen Beitrag Nr. 9 hinweisen?!? Ich weiß nicht was Sie gesehen haben, oder man wollte Sie verarschen, aber das was Sie hier schreiben kann nie und nimmer teilweise für Deutschland gebaut werden. Die Folien, die wir kennen, DINAbk. 1052 B2 sind blau und mit einem deutlichen Aufdruck versehen. Fichtenholz wird zumindest bei den goßen nicht verwandt. Und wenn Sie uns als Laie hier erzählen wollen, was teilweise Statiker nicht wissen (Steifigkeit V 100, usw.) ist die Frage erlaubt, ob es hier ein Fake ist. Ach ja, den Hersteller, der in Vrigstad ganze Module baut, und hier bekannt ist, den hätte ich gerne auch noch gewusst. Viele Grüße
  2. Ergänzung zu beiden Beiträgen

    @A. Deyda: Bei der von Ihnen als "faserig-weiche 13 eer Platte mit einer teerigen Außenhaut" apostrophierten Windschutzplatte handelt es sich um ein erstklassiges Produkt, nämlich eine diffusionsoffene bituminierte Weichfaserplatte. An meinem Haus wurde die auch montiert. Und weil die Verblendung erst Monate später dran kam, musste diese Platte einen ganzen, sehr regnerischen Herbst und den darauffolgenden nasskalten Winter 1989/90 hindurch die Konstruktion schützen. Dies tat sie mit Bravour. Soviel dazu.
    Da die Weichfaserplatte aber nicht zur statischen Aussteifung geeignet ist, müsste auf der Innenseite der tragenden Konstruktion, d.h. zwischen Holzrahmenwand und Installationsvorwand eine aussteifende Platte (Spanplatte oder OSBAbk. normalerweise) sitzen. Wenn nicht, müsste diese in wasserabweisender Ausführung außen angebracht werden.
    Ich habe bei schwedischen Häusern in Deutschland auch überwiegend weiße PE-Folien gesehen, allerdings ohne unsinnige Glasfaserverstärkung.
    Wenn die E-Installationen in der Außenwand schon im Werk montiert werden, dann seien Sie doch froh und dankbar! Besser geht es doch nicht. Zumal die Schweden hierfür ganz erstklassige Materialien haben, die seit vielen Jahren bewährt sind. Wollen Sie wirklich Ihren örtlichen Elektriker über Luftdichtigkeit aufklären müssen? und dann festzustellen, dass er Sie nicht ernstgenommen hat? Im übrigen werden Sie dda etwas falsch verstanden haben. Wenn die Dosen im Werk eingebaut werden, dann auch die Leerrohre. Das der Rauspund an der Baustelle noch einmal geöffnet werden muss, um Leitungen hineinzubekommen, ist unglaubhaft.
    Wenn Sie die gedämmte Bodenplatte mit einer WP plus Ergänzungsheizungsheizung (Elektro oder Gas) heizen (oder auch Wandheizkörper), dann wird das OGAbk. in Deutschland natürlich an diese Anlage angeschlossen und nicht, wie oft noch in Schweden wegen der günstigeren Strompreise mit einfachen E-Heizkörpern beheizt.
    Einen Modulhaushersteller in Vrigstad kenne ich auch nicht. Was Aber nicht viel heißt. Es gibt in Schweden viele, oft kleine Firmen, die nicht jeder kennt, und die auch nicht in jedem Verzeichnis stehen. Aber alle Hersteller von Gebäuden in Raumzellenbauweise exportieren meines Wissens zurzeit nicht nach Deutschland oder bauen nur Zweckgebäude, keine Wohnhäuser. Darüber hinaus ist der Transport der Module extrem teuer.
  3. Nachtrag

    Sorry, habe was vergessen, was aber eigentlich auch nicht so wichtig ist: Für Holzfassaden verwenden die meisten auch der größeren Hersteller durchaus Fichte. In Verbindung mit der nordischen Holzqualität, der sehr guten Trocknung auf etwa 12 % Restfeuchte, einer feingesägten (nicht sägerauen) Oberfläche sowie der Verwendung der richtigen Farben in der richtigen Weise hat sich dies auch bewährt. Natürlich kann man das auch noch weiter verbessern, indem man Kiefer nimmt. Gegen Aufpreis.
  4. ich bin kein Fake!

    Moin,
    Link Nr. 1 ist der besuchte Hersteller,
    Nr. 2 der Wandaufbau mit 12 mm "Faserplatte" außen. Es ist eine V100!
    Nr. 3 ist das Großmodul von Smalandsvillan. se, diese Firma lag zufällig auf den Weg und hat nichts mit der eigentlichen Werksbesichtigung zu tun.
    Und ganz klar, ich hätte außen auch lieber die Weichfaserplatte und innen OSBAbk.. Drum bin ich ja auch skeptisch.
    Grüße Andreas
  5. nun aber : o (

    jetzt klappen die Links hoffentlich

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