Wei ist es mit der Lebensdauer eines Fertighauses im verglich zu Massivbauweise?
BAU-Forum: Fertighaus

Wei ist es mit der Lebensdauer eines Fertighauses im verglich zu Massivbauweise?

Hallo,
wer kann mir aus Erfahrung (oder auch nicht) sagen wie es mit der Lebensdauer von einem Fertighaus aussieht? Wie ist der wiederverkaufswert eines Fertighauses?
  • Name:
  • Lusi
  1. Meines Wissens nach

    ist der Wiederverkaufswert geringer als beim Massivhaus. Der Grund dafür liegt aber auch an Vorurteilen und der konservativen Meinung des typischen Deutschen "Massiv muss es sein". Die Lebensdauer von heute neu gebauten Fertighäusern soll nahe an die eines Massivhauses heranreichen, habe ich gehört. Ob's stimmt? Das wissen wir wohl alle erst in 50 oder 70 oder 100 Jahren ...
    (Bauherrenmeinung)
  2. der Vergleich kann nicht funktionieren ...

    weil:
    Fertighaus kann sowohl leichtbau (i.a. Holz) sein  -  aber auch massiv (nicht zwingend
    Mauerwerk, z.B. auch Leichtbeton).
    also, was sollen wir vergleichen?
    Holz mit Leichtbeton?
    fertig mit vor-Ort-Fertigung?
    Holz mit fertig? ;-)
    zur Lebensdauer von holzhäusern gibt's fundierte aussagen z.B. in e. heft
    der arge Holz (mittlerweile bei infoholz.de , Link 1 und 2, unten):
    tendenziell erfolgt Annäherung der lebensdauern von massiv- und leichtbauten (rd. 80-100 j.)
    Wert: Link 3
    grundsätzlich kommt's nicht auf Bauweise an, sondern auf die individuelle Qualität.
  3. Was bedeutet eigentlich "Lebensdauer von Häusern"?

    Was ist mit diesem Begriff gemeint? Häuser können doch aus ganz unterschiedlichen Gründen aufhören zu existieren. Sie können abgerissen werden, weil eine Straße oder ein anderes Gebäude an der Stelle errichtet werden soll. Sie können in einem Krieg oder durch ein Unglück zerstört werden. Und sie können verrotten. Aber auch dann fallen sie ja nicht einfach zusammen, sondern werden abgerissen. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass die Mehrzahl alter Häuser wegen Verrottung aufgegeben wird. Oder irre ich?
    Die obigen Aspekte sehe ich mal vor dem Hintergrund meiner Meinung, dass ein gut gebautes Haus, gleich welcher Bauweise, weit mehr als Hundert Jahre halten würde, vielleicht mehr als 200. Viele Beispiele belegen, dass es auch locker 300,400 oder noch mehr Jahre werden können, wenn so ein Haus auch gut gepflegt und erhalten wird. Warum also sprechen wissenschaftliche Schätzungen z.B. bei Holztafel-Fertighäusern (TU Braunschweig) von lediglich 100 Jahren? Ist das so zu sehen wie bei Dachziegeln, die erfahrungsgemäß auch doppelt so alt werden, wie ihre Lebensdauer geschätzt wird? Handelt es sich um eine Art offiziell zugesagter Lebensdauer, mit der sowohl die Wissenschaft als auch die anbietende Wirtschaft auf der sicheren Seite sind? Obwohl jeder Fachmann weiß, dass mehr wahrscheinlich ist, solange nicht abgerissen wird?
    Unter anderem finde ich, dass solche pessimistischen Schätzungen dazu beitragen können, die Erwartungen und damit auch den an diese Erwartungen von Bauinteressenten angepassten Qualitätsstandard der Bauten herunterzuschrauben. Was ebenfalls stark zu dieser Entwicklung beiträgt, ist die zeitgenössische Kurzfristigkeit der Lebensplanungen. Frage eines Bauinteressenten an mich: "Wie lange halten solche Häuser? "  -  Meine Gegenfrage: "Wie lange wollen Sie leben, noch 100 Jahre oder länger? "  -  Antwort: "Ach, so lange nicht. Das Haus muss mich auf keinen Fall überleben. Meine Kinder sollen sich was eigenes bauen. " Das war ziemlich wörtlich zitiert, denn ich vergesse diesen Dialog nicht!
  4. alles Theorie

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Die Lebensdauer, oder besser die Gesamtnutzungsdauer, ist eine theoretische Größe in der Wertermittlung. Mit ihrer Hilfe versucht man, Alterswertminderungen zu beschreiben und den Wert einer Immobilie möglichst genau zu treffen. Da der Wert einer Immobilie immer das ist, was der Käufer letzten Endes bezahlt, hat sich die Nutzungsdauer in Prinzip aus der Einschätzung der Käufer entwickelt und wurde von schlauen Leuten in mathematische Formeln gegossen.
    Die höchste gemäß Wertermittlungsrichtlinien verwendete Nutzungsdauer für Wohngebäude ist 100 Jahre. Man kommt damit aber an Grenzen. Erst heute hatte ich ein Gutachten für ein 103 Jahre altes Gebäude zu erstellen. Es ist ein Massivbau mit Holzbalkendecken, Dank Erhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen (Erhaltungsaufwendungen, Modernisierungsaufwendungen) völlig intakt und natürlich mehr als Null Wert. Für solche Fälle gibt es andere Verfahren, u.a. eines, das von einer "ewigen" Restnutzungsdauer ausgeht. Die AltersWertminderung wird einfach durch erhöhten Erhaltungsaufwand kompensiert, dann hält es ewig.
  5. Es wäre gut Typ, Hersteller und Baujahr zu wissen!

    Es wäre gut Typ, Hersteller und Baujahr zu wissen! Es gibt wirklich gute Fertighäuser. Das waren teilweise ganz alte oder auch neuere. In den 70er haben die Firmen wohl ziemlich viel schlechte Bausubstanz produziert.
    Grüße

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