Modulhaus eines Schweizer Herstellers
BAU-Forum: Fertighaus

Modulhaus eines Schweizer Herstellers

Hallo alles zusammen,
ich habe am Sonntag 08.02.2004 eine Fernsehsendung (ca. zwischen 12:00 und 17:00 Uhr) gesehen in der ein Fertighaus eines Schweizer Herstellers in Modulbauweise zu einem Schlüsselfertigen Preis von ca. 86.000,00 € vorgestellt wurde. Das Haus hat eine Form wie ein Schuhkarton und kann beliebig erweitert werden. In der Sendung wurde dargestellt das es zu einem L oder U erweitert werden kann und sogar Reihenhaussiedlungen geplant sind. Ich glaub mich dunkel zu erinnern das es in der Sendung auch noch um irgendwelche Schlösser ging.
Da ich weder die Sendung noch den Namen des Herstellers weiß frage ich hier im Forum mal an. Hat jemand die Sendung gesehen und kann mir jemand den Hersteller nennen.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für Ihre tatkräftige Unterstützung.
  • Name:
  • Tom
  1. Schau mal

    da:
  2. Also kein schweizerischer, sondern badischer "Schuhkarton"!

    Schweizerisch sind aber die Architekten. Zum "Schuhkarton" würde ich sagen, das ist etwas irreführend. Denn das Häuschen macht schon etwas her. Ihm nimmt man irgendwie nicht übel, dass es klein ist. Und es dürfte Aufgrund der kompakten Bauform "innen größer" sein als außen. Die offene Raumgestaltung tut ein übriges dazu. Schade, dass es keinen Grundriss gibt!
    Zum Preis: konsequent einfachst konstruiert, kann ein solches Haus vergleichsweise kostengünstig gebaut werden. Wenn ich die Küche herausrechne (freilich ohne sie zu kennen), nehme ich mal an, es bleiben als Verkaufspreis ohne Küche ca. € 83.000,-, also pro m² Wohnfläche € 1.258,-. Das ist angesichts der kostensparenden Bauweise nicht gerade ein Billigpreis, auch wenn die verwendeten Materialien hochwertig sind. Aber kleine Häuser haben natürlich immer höhere m²-Preise als große. Wenn man nun später ein weiteres Modul ansetzen möchte, wird das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich schlechter im Vergleich mit einem vielleicht ein paar Jahre später, aber dann gleich größer gebauten Haus.
    Was auch gegen das Konzept spricht, ist die Tatsache, dass immer mehr Mietwohnungen Leerstehen. Die man nämlich vergleichsweise günstig solange bewohnen könnte, bis man mit der Familie oder als Paar ein geräumigeres, also auch für Zuwachs geeignetes Haus bauen könnte. Im Prinzip werden mit einem solchen Anbaukonzept auf eine luxuriöse Weise Ressourcen verbraucht. Andererseits wird es sicher kein Massenphänomen, sodass sich sicher kein Öko- oder sonstiger Fundamentalist über so etwas aufregen muss.
    Aber es gibt einen potentiellen Markt für kleine Häuser, das merke ich an den zunehmenden Anfragen von Senioren nach (vor allem 1-geschossigen) Häusern von 60-100 m² Wohnfläche, die ihr altes Haus den Kindern zur Verfügung stellen möchten. Dies ist z.B. in Schweden schon lange üblich. Überall sieht man diese kleinen (eigentlichen) Ferienhaustypen, die von älteren Leuten bewohnt werden. Wenn diese Menschen jetzt ein solches erweiterbares Modulhaus anstatt eines solitären Kleinbungalows bauen würden, dann wäre dieses Objekt nach ihrem Tode durch die einfache Anbaumöglichkeit flexibler nutzbar, z.B. für ein Kind oder auch für Käufer. Dann müsste man noch einen Kostenvergleich anstellen zu der Alternative, einen normalen Bungalow zu erweitern oder mit einem ausbaufähigen Dach (meist 45 ° Neigung) zu versehen.. Möglicherweise hätte dies doch Vorteile, und nicht nur preislich.
    Man sieht, die vorgestellte Idee aktiviert Gehirnzellen. Also übt das Haus eine gewisse Faszination aus. Es bleibt abzuwarten, wie der Markt das Konzept annimmt. Interessant ist es allemal.
  3. ab OK Kellerdecke

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Preis "ab Oberkante Kellerdecke" sollte nicht übersehen werden. Ein Haus "mit Loch unten" also. Fairerweise müssen mindestens die Kosten der Gründung, Dämmung, Abdichtung, Bodenplatte, Kanalisation nebst Erdarbeiten dazuaddiert werden. Womit wir in Preisregionen vorstoßen, die ein individuell geplantes Objekt mindestens genauso attraktiv machen.
    • Architektenwerbetrommelrühr* ;-)
  4. Hast recht Bruno!

    Im Prinzip müsste ein solches Häuschen, vom eigenen Architekten organisiert, günstiger zu haben sein. Wobei das nichts mit "Haus mit Loch" usw. zu tun hat. Denn natürlich muss das eigentliche Haus getrennt vom Keller oder der Bodenplatte gerechnet werden. Oder wie willst Du zwei identische Häuser, einmal mit Keller und einmal mit Bodenplatte, miteinander vergleichen?
    Aber hier ging es um etwas anderes, nämlich um das Konzept eines solchen Hauses. Und das wird nun einmal von einem Fertighaushersteller vermarktet. Neu ist es ja nicht. Es handelt sich eigentlich nur um Container, die allerdings nicht fertig als Raunzellen angeliefert werden, was es ja im Wohnungsbau auch gibt, sondern deren ab Werk fertige Wände auf der Baustelle zusammenmontiert werden. Dies geschieht etwa genauso schnell, wie es im Werk geschähe. Aber es ist viel billiger, ein paar kompakt zuammenstehende Wände auf einem 15 m Jumbotrailer zu transportieren, als ein fertiges Raummodul mit zig m³ Luft darin als überbreiten Spezialtransport durch die Landschaft zu schaukeln. Das ist fast der einzige Grund, weshalb diese Modulbauweise sich nicht durchsetzt. Sie wäre ohne Transport nämlich konkurrenzlos günstig und konkurrenzlos mängelarm bis mängelfrei. Nur die Gestaltbarkeit hat Grenzen in den Außenmassen der zu transportierenden Module. Ansonsten sähen bei einem solchen Konzept die Architektenhäuser vom Handwerker um die Ecke wohl "alt" aus. Aber die Gefahr beteht nicht, siehe oben!
    Ein anderer, diesmal realer Grund, nicht zum Architekten zu gehen, ist die Schwierigkeit, gerade einen guten Holzbauerfahrenen Architekten zu finden. Beim Fertighaushersteller oder auch kleineren Holzhaushersteller scheint es einfacher und sicherer zu sein, zumal diese Firmen ja versichern, mit entsprechenden Architekten zusammenzuarbeiten. Nur dass diese natürlich nicht die Architekten der Bauherren sind, klar. Oder jemand möchte tatsächlich einen ganz bestimmten Holzhausstil gebaut haben, und zwar wirklich stilsicher. Also typischerweise z.B. ein "Schwedenhaus". Logisch, dass der Bauherr darauf vertraut, dass er dies am allerbesten im Original aus Schweden bezieht. Ausnahmen gibt es, aber so wenige, dass es keiner Erörterung bedarf. Da dieser Fall, der Wunsch nach einem sehr speziellen Haus, z.B. auch nach einem Blockhaus, leider (:-(() die große Ausnahme ist, will ich ihn auch nicht vertiefen. Also: Hast fast recht, Bruno!

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