"Wischi-Waschi" Bau/Leistungsbeschreibungen bei Fertighausanbietern
BAU-Forum: Fertighaus

"Wischi-Waschi" Bau/Leistungsbeschreibungen bei Fertighausanbietern

Wir schauen uns derzeit u.a. auf dem Markt der FH-Anbieter um.
Dazu haben wir uns bereits einige Informationen zukommen lassen um einen Ersteindruck gewinnen zu können. Was mir dabei jedoch auffällt ist, dass eigentlich alle absolut oberflächliche Bau und Leistungsbeschreibungen dazu ausliefern. Liegt das daran, dass man nicht zu viel Papier verschwenden will, weil man ja nicht weiß ob der Kunde kauft oder kommt da noch was genaueres hinterher?
Mit den aufgeführten Fassungen würde ich mich jedenfalls niemals zufrieden geben, weil absolut allgemein und auslegungswürdige Formulierungen gewählt sind und dadurch komplett nicht zu vergleichen ist was bei wem in welcher Qualität und Menge geliefert/montiert wird.
Gruß
Christian
  1. keine Feststellung ...

    keine Feststellung nur eine Frage:
    Könnte das womöglich die Absicht sein die dahinter steckt? *g
    • Name:
    • Herr Ulr-372-Ree
  2. Na ja, ...

    Na ja, jeder bekommt das, was er verdient ... :-)) Bei der Fülle der Katalogsammler, ist es aber absolut verschwenderisch bei jeder Anfrage 20 Seiten Papier, die sowieso keine Sau liest, beizufügen. Bunte Bildchen und Preise interessieren, mehr nicht. Eigene Gedanken? Wozu das denn? Ach was, was reg ich mich auf. Fahre lieber zum Geld verdienen ins Ausland. Hej da
  3. Der Erstkontakt kann nicht umfassend informieren!

    Bei uns ist es so, dass die Anfrager zunächst eine Kurzbaubeschreibung erhalten, sogar eine "Variable Kurzbaubeschreibung". Diese soll dem Interessenten nur erst die wesentlichsten Informationen und Anhaltspunkte liefern sowie gemeinsam mit den Hausbeispielen sein Interesse weiter steigern. Mehr ist in dieser Phase weder möglich noch sinnvoll. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Leute das gar nicht lesen. Im Gegenteil, als wir vor Jahren mal umfängliche Informationen versandt hatten, haben sich einige darüber beschwert. Das sei zu kompliziert, und das würden sie nicht verstehen. Ein einziger Bauherr, ein Lehrer, hat mal gesagt, dass er u.a. deshalb mit uns gebaut habe, weil er gleich am Anfang eine detaillierte Baubeschreibung bekommen habe. Das war aber zwar nett gemeint, aber nur die halbe Wahrheit, denn in Wahrheit war unser Angebot damals auch das günstigste (heute ist es enger geworden). Das wollte er nur nicht so in den Vordergrund stellen.
    Da wir z.B. nicht nur eine einzige Ausführung bauen, wäre es noch unmöglicher, dies alles als dickes Paket unter's Volk zu streuen! Wir und auch der Interessent sind darauf angewiesen, dass die individuellen Wünsche und Bedürfnisse über ein gründliches Gespräch geklärt und in eine Grobplanung eingebracht werden, die dann Grundlage für eine Kostenermittlung ist. Über das Versenden von Bergen von Papier und Hochglanzprospekten können und wollen wir keine Kunden gewinnen, und keinem Bauherren wäre damit gedient. Als Fertighausinteressent muss man kommunikativ sein und darf sich nicht scheuen, Gespräche mit mehreren Anbietern zu führen (anstatt schon in der Anfrage die Telefonnummer zu verschweigen!). Dann kommt man auch weiter, weil man ein genaueres Bild erhält. Die endgültige Baubeschreibung ist dann in unserem Falle Bestandteil des verbindlichen schriftlichen Angebotes.
  4. dann also wirklich alle per Hand abklopfen ;)

    Danke für die Antworten.
    Wollte das bloß nochmals hier genauer hören bevor man zur Tat schreitet und die Enttäuschung kommt.
    Apropos Katalogsammler: Gerade diese Leistungsbeschreibungen sind aber dazu prädistniert im Abfall zu landen! Wenn ich mir da einige exemplare ansehe dann würde ich diese Anbieter, wenn ich denn oberflächlich wäre sofort von der Liste streichen, weil überspitzt formuliert außer der Info "Wir bauen Häuser die Fenster und Türen beitzten" nicht unbedingt mehr herüberkommt.
    Darüber hinaus frage ich mich auch warum einige Anbieter so wenige Möglichkeiten des Internets nutzen? Einen Konfigurator der zumindest mal einen Ersteindruck ermöglichen und unnötige Beratungsgespräche vermeiden würde, weil man dann ohnehin feststellt das man sich was anderes unter einem Haus vorstellt vermisse ich doch sehr. Offenbar ist es aber gerade im Interesse den Kunden zu sich zu holen und ihn zu "beschwatzen" anstatt schwarz auf weiß zu punkten. ;)
    Gruß
    Christian
  5. falsch.

    nicht das mit dem beschwatzen  -  zur vertriebsmethodik von fertighausanbietern
    kann ich nichts sagen.
    aber das mit dem konfigurator  -  das geht schon typologisch nicht.
    wer grenzenlose Konfigurierbarkeit sucht, findet's im überschwang
    bei freien Architekten und Ingenieuren.
    ein Fertighaushersteller bietet (mehr oder weniger umfangreich) einen
    Prinzip bedingt begrenzten baukasten an, ein fertighausvertriebler kann
    vielleicht auf viele baukästen verschiedener Anbieter zurückgreifen  -  aber
    nie eine freie, herstellerunabhängige Planung bieten.
    also: entweder  -  oder. aber nicht die quadratur des kreises ;-)
    zumindest hypothetisch: LVAbk. an 100 Anbieter E-Mailen .. Spaß :-)
  6. "eine freie, herstellerunabhängige Planung bieten"

    Doch, das kann ich im Gegensatz zu den Herstellern genauso, wie es ein Architekt kann. Aber ich beschränke mich aus vielen vernünftigen Gründen auf z.B. Holztafel- oder Holzrahmenhäuser, und auf die konstruktive Variationsbreite, die die Hersteller, mit denen ich zusammenarbeite, anbieten oder können. Mindestens einer davon macht fast alles, wenn ich es möchte. Und bei dem Ausbaugewerken gibt es ja bei dieser Organisationsweise ohnehin keine Grenzen, weil die immer individuell geregelt werden. Das kommt nicht von meinen Hausherstellern, sondern von anderen Handwerkern.
    So, und ist es denn auch wahr, dass der freie Architekt in der Realität alles macht? Er könnte es, aber auch er arbeitet doch gern mit den von ihm bevorzugten Entwurfsstilen, Materialien und Konstruktionen. Denn das ist auch dort vernünftig. Bei einem, der alles macht und behauptet, alles zu können, werde ich eher misstrauisch. Das widerspräche fundamental der in einer komplizierter werdenden Welt notwendigen Spezialisierung.
  7. Apropos "Beschwatzen"

    Christian, Sie haben ja souverän über meine Argumentation hinweggelesen. Zunächst einmal: Ein guter Verkäufer beschwatzt nicht, sondern findet heraus, was sein Gegenüber will und benötigt. Natürlich muss er das dann auch bedienen können. Kann er das nicht, soll er klar verzichten und nicht zu schwatzen beginnen.
    Ihre Vorstellung und die Vorstellung der meisten Interessenten ist es, aus möglichst viel Papier eine Vorauswahl zu treffen, um nicht mit so vielen Verkäufern reden zu müssen. Denn niemand möchte sich etwas verkaufen lassen, aber alle möchten etwas kaufen. So geht es aber nicht beim Hausbau!
    Tatsache ist: Ohne ein persönliches Gespräch mit dem Verkäufer oder anderem Vermittler (Architekt) hat noch nie jemand ein Haus gebaut. Andersherum: Wenn jemand von vornherein den persönlichen Kontakt verweigert und stattdessen haufenweise kostenlose Informationen nach dem Gießkannenprinzip fordert (nettes Anspruchsdenken, :-(), dann ist im Prinzip jede Briefmarke zu schade, denn ich weiß bereits, dass dies nichts werden kann. Immer schafft es aber irgendwann irgendein Verkäufer, den Betreffenden zu knacken und an den Tisch zu bekommedn. Der macht den Vertrag, ganz gleich, ob ich besser gewesen wäre oder nicht. Habe ich nicht nur einmal erlebt. Das sind Tatsachen!
    Schließlich ist so gut wie kein zukünftiger Bauherr wirklich in der Lage, die ihm vorliegenden Unterlagen der verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Vor allem deshalb nicht, weil sie allein
    nicht aussagekräftig genug sind. Schriftliches und Bildliches kann immer mehr oder weniger professionell aufgemacht sein, mehr oder weniger ehrlich, mehr oder weniger umfangreich. Das kann jeweils ganz unterschiedliche Ursachen haben. Man kommt nicht weiter, ehe man sich nicht die dahinter stehenden Menschen ansieht, mit ihnen redet, sich einen Eindruck verschafft. Wovor haben Sie Angst? Trauen Sie sich nicht zu, die Schwätzer auszusortieren? Haben Sie eine nervöse Hand, die sofort unterschreibend in Aktion tritt, wenn ein "Repräsentant" den ausgefüllten Vertrag mit dem daraufliegenden Kugelschreiber hochnimmt, schräg hält, sodass der Kugelschreiber auf Sie zu rutscht, und Sie reflexartig den fallenden Stift auffangen, ;-)? (Dies habe ich als witzig gemeinten Tipp von einem Vertreter gehört)
  8. vielleicht ...

    vielleicht hat er "Angst" davor Stunden und Stunden seines Lebens mit Staubsaugerverkäuferrhetorik zugetextet zu werden : =>
    Also ich selbst habe einen solchen Termin auch mal gehabt, aber einer reicht wirklich völlig für ein normal langes Menschenleben. Wenn ich mir jetzt vorstellen müsste 5,6, 7,8 Hersteller mit so einem Termin zu besuchen, na prost Mahlzeit, dann würde ich lieber zur Miete wohnen bleiben.
    Das trifft natürlich nicht auf alle zu, eh klar, aber der Anfangsverdacht macht sich bei mir immer breit wenn einer nur lückenhafte Informationen liefert und dringend einen Termin haben will ...
    Nebenbei, um die Briefmarke zu sparen könnte man ja auch gleich die Möglichkeiten des Internet nutzen und dort Infos bereit stellen. Egal wie viele Leute diese abrufen es kostet immer gleich, von daher ... aber man will sich nicht so sehr in die Karten schauen lassen, auf mich wirkt sowas eher abschreckend ... aber jedes Tierchen ist anders
    • Name:
    • Herr Ulr-372-Ree
  9. OT: Auszug aus ein ...

    OT: Auszug aus ein *andiekatalogsammlerherausschickerleben* ... bitte schicken Sie mir kostenlos und unverbindliches Katalogmaterial (Standardanfrage). Eine Stufe weiter: ich möchte gerne 100 m² und interessiere ich für die Häuser x und y (Schade nur, dass eine ist ein Ebenerder mit 150 m², das andere ein 1 1/2-geschosser mit 180 m²). Die Krönung: Ich suche ein Haus mit 140 m² mit den und den Anforderungen und bitte um Übersendung eines unverbindlichen Angebotes sowie Detaillösungen. Weiterhin bitte ich um eine detaillierte Auflistung der einzelnen Gewerke um die Möglichkeit von Eigenleistungen zu prüfen. Aha, darf ich also neben dem kompletten LVAbk. auch noch die Ausführungszeichnungen mitschicken? Einzelfall? Nein Standard. Ach ja, einen habe ich noch: "Bitte übersenden Sie uns Zeichnungen auf deutsch, das versteht ja sonst keiner". Hallo? Geht aus unserer Adresse nicht hervor was wir bauen? Fazit 2005:1.036 versendete Kataloge, Rücklaufquote 2,7 % (das sind die, die sich dann wenigstens mal gemeldet haben ...
  10. @Herr Ulr-372-Ree

    Leider ist die menschliche Psyche noch etwas komplizierter. Es ist nämlich ein bekanntes Phänomen, dass ein Interessent, dem man, ohne sich schon persönlich kennengelernt zu haben, sämtliche Fragen beantwortet, das Gefühl bekommt, alles Gewünschte erhalten zu haben  -  mit dem Ergebnis, dass er sich dankend verabschiedet! Dem kann man nichts mehr verkaufen! Ausnahmen gibt es selbstverständlich. Es gibt umgekehrt die alte Verkäuferweisheit: Wenn der Interessent zögert, ziehe Dich mit einer passenden Bemerkung zurück, sodass Dein Gesprächspartner das Gefühl bekommt, Du willst nicht unbedingt mit ihm. Nimm ihm quasi weg, was er glaubte, schon ergreifen zu können! Das ist natürlich ein ganz subtiler psychologischer Trick, aber er funktioniert, wenn es geschickt gemacht wird.
    Ihr Bauinteressenten haltet Euch oft für verdammt klug, Ihr habt alles unter Kontrolle. Nein, habt Ihr eben nicht! Nicht mal Euch selbst, wenn Ihr dem wirklichen Verkaufsgenie in die Hände fallt. Solche Topverkäufer gibt es wirklich, aber auch die werden auf Dauer nur glücklich, wenn Sie selbst von Ihren Produkten überzeugt sind. Die Versicherungen unterscheiden die dauerhaft guten Verkäufer nicht nur nach der Zahl oder Summe der Abschlüsse, sondern vor allem nach der Stornoquote! Ein Storno ist nämlich für ein Unternehmen eine mittlere Katastrophe, dies unter mehreren Gesichtspunkten.
    Und nun hat zunächst der Interessent ein Problem: Hat er erkannt, dass er mit dem Sortieren von Papier nicht recht weiterkommt, muss er sich irgendwann auf lebende Menschen einlassen. Aber vorher muss er seine Angst davor überwinden. Und das geht am besten dadurch, dass er sich ein paar Prinzipien zurechtlegt, um nicht doch an den Falschen zu geraten. Ganz wichtig wäre z.B. , niemals beim ersten Besuch zu unterschreiben! Und auch nicht, solange nicht alle wichtigen Dinge geklärt sind. Einzelne meiner Kunden hatten z.B. den Vertrag vorher von einem Rechtsanwalt prüfen lassen.
    Aber bei allen formalen Möglichkeiten sehe ich dennoch die menschliche Seite als die wichtigste an. Kann ich als Bauherr mit dem Anbieterrepräsentanten? Ist dieser schon im Erstgespräch nicht ganz offen und weicht er manchen Fragen aus, dann hat man eben kein gutes Gefühl. Ein ganzes Buch könnte man über diese Dinge schreiben, aber hier soll es erstmal reichen.
  11. Bauleistungsbeschreibung

    Hände weg von Firmen, die die Bauleistungsbeschreibung derart wischi-waschi anbieten. Im Katalog sollte die komplette Bauleistungsbeschreibung auch für einen normal  -  intelligenten Bauherren nachvollziehbar bleiben. Dazu gehören auch alle Aufpreise und Preisveränderungen. Natürlich kann eine Hausfirma nicht alle Eventualitäten von Sonderwünschen der Bauherren in einem Prospekt berücksichtigen, aber die grundsätzlichen Dinge sollten nachvollziehbar nach zu rechnen sein und auch verstanden werden. In einem Gespräch kommen sonst zu viele Fragen und Zahlen, denen Sie nicht folgen können, was am Ende zu ungewollten Mehrkosten führen kann. Manche Hausfirmen bauen direkt auf diese Unklarheiten und sagen sich: der Bauherr wird ab einem gewissen Planungspunkt gar nicht mehr aqnders können als auch zu kaufen bzw. zu bezahlen ;-) also ganz vorsichtig die Sache angehen, ich habe da in meiner Praxis schon die dollsten Dinge erleben müssen ;-)
    Will hier keine Angst machen, aber man baut nur einmal und wenn das schief geht, kann es richtig in die Hose gehen ;-)
    Liebe Grüße Steffen

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