Warum will Fertighaushersteller unbedingt einen Keller verkaufen?
BAU-Forum: Fertighaus

Warum will Fertighaushersteller unbedingt einen Keller verkaufen?

Hallo zusammen,
wir sind ganz am Anfang unserer Planungen für ein Haus. Neben der herkömmlichen Massivbauweise mit Architekt informieren wir uns auch über Fertighäuser.
Wir hatten heute einen ersten Beratungstermin mit einer großen renommierten Fertighausfirma, die sogar mit Architekt bei uns angerückt ist. Nach der Besichtigung des Grundstücks wurde nach Feststellung der finanziellen Rahmenbedingungen vom Architekt nach unseren Angaben über die gewünschten Räume ein Grundriss erarbeitet. Das hat er wirklich toll gemacht, neue Ideen eingebracht ... aber:
schon beim Ansehen des Grundstücks, auf der Fahrt zurück und während des Gesprächs wurde immer wieder ein Keller ans Herz gelegt. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern besonders wegen des hohen Grundwasserspiegels wollen wir auf einen Keller eigentlich verzichten. Der Bebauungsplan (aber sicher schon 15 Jahre alt) rät auch vom Keller ab.
Unsere Wünsche nach Abstellmöglichkeiten wurden während der Zeichenphase schlicht ignoriert, immer wurde der wasserdichte B. -Z. -Keller angepriesen und ans Herz gelegt.
Die Bodenplatte müsste nicht nur aus dem Boden herausschauen (verstehe ich noch wegen höherem Straßenniveau), nein, es müsse auch frostfreie Stelzen unter dem Haus im Boden geben (zusammen etwa 20.000 euro). Da müsse man eh schon fast 2 m ausbaggern, dass ein Keller nicht viel teurer wäre: mit nochmal 20.000 wäre man dabei. Wasserdicht sowieso.
Der (freie) Architekt, bei dem wir uns letzte Woche beraten haben lassen, erwähnte diese Bauart mit keinem Wort. Ganz im Gegenteil ist er froh, dass wir von unserem ursprünglichen Plan mit Keller abgerückt sind. Er wäre eh kein Kellerfan, zudem würde ein Keller mit weißer Wanne in der gewünschten Grundfläche 8*14 m tutti completti 65.000 teuros kosten.
So, wer schönt hier was, wer will nur was verkaufen, wer meint es ehrlich?
Schreibt mal eure Erfahrungen. Danke!
viele Grüße
die Neubaulinge
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  • Neubaulinge
  1. der Hausbauer ist "Der Falsche"  -  Bauen braucht Vertrauen

    Hallo,
    getreu meinem Grundsatz: "Bauen braucht Vertrauen" sollten Sie den Fertighausbauer ad Akta legen. Er hat versucht Ihnen etwas schmackhaft zu machen was ihm Geld bringt und Ihnen Vorteile, die Sie nicht möchten.
    Unstrittig hat ein Keller Vorteile. Allerdings ist genauso unstrittig, dass Stauraum innerhalb kürzester Zeit "voll gemöhlt" ist und dann auch nicht mehr zur Verfügung steht.
    Der freie Architekt hat wahrscheinlich etwas zu hoch gegriffen mit seiner Kostenschätzung. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass hier keine Einzelheiten bekannt sind, sollte dies dem Architekten aber eher zum Vorteil gereichen.
    Wer mir in den Vorgesprächen (nur um Zahlen bzw. Vergleiche zu nennen) einen Bausumme von 200.000,- € "aus der hohlen Hand" schätzt und dann eventuell bei 190.000,- € oder 210.000,- € ankommt wäre mir allemal lieber als einer der schon für die Streifenfundamente 20.000,- € haben will und damit versucht, mich "übers Ohr zu hauen".
    Wer am Ende IHR Vertrauen erhält, müssen Sie allein entscheiden. Ob die Entscheidung richtig war, werden Sie nie erfahren. Sie bekommen höchstens mit, dass Sie sich "für den Falschen" entschieden haben.
    Mit freundlichen Grüßen
  2. Da gebe ich Ihnen Recht ...

    Da gebe ich Ihnen Recht zumal Verkäufer und Architekt der Fertighausfirma ganz locker nicht erwähnt haben, dass zum Hauspreis diverse Nebenkosten dazukommen, wie Anschlüsse der Versorger, Außenanlagen, Statiker, Vermesser, die der freie Architekt sicherlich realistisch erstmal von unserem zur Verfügung stehenden Budget abgezogen hat.
    Und zu Beginn des heutigen Gesprächs hatte sich schon abgezeichnet, dass ein Fertighaus wohl teurer kommen würde als ein Architektenhaus.
    Diese Weisheit hatte ich ja in den Bauforen schon gelesen, aber nie geglaubt.
    Nun, wir werden uns überraschen lassen, was der freie Architekt für Vorschläge macht.
    Wir sind ja erst ganz am Anfang unserer Pläne.
    Viele Grüße
    die Neubaulinge
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    • die Neubaulinge
  3. Da gebe ich Ihnen Recht ...

    Da gebe ich Ihnen Recht zumal Verkäufer und Architekt der Fertighausfirma ganz locker nicht erwähnt haben, dass zum Hauspreis diverse Nebenkosten dazukommen, wie Anschlüsse der Versorger, Außenanlagen, Statiker, Vermesser, die der freie Architekt sicherlich realistisch erstmal von unserem zur Verfügung stehenden Budget abgezogen hat.
    Und zu Beginn des heutigen Gesprächs hatte sich schon abgezeichnet, dass ein Fertighaus wohl teurer kommen würde als ein Architektenhaus.
    Diese Weisheit hatte ich ja in den Bauforen schon gelesen, aber nie geglaubt.
    Nun, wir werden uns überraschen lassen, was der freie Architekt für Vorschläge macht.
    Wir sind ja erst ganz am Anfang unserer Pläne.
    Viele Grüße
    die Neubaulinge
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    • die Neubaulinge
  4. Zustimmung

    Da will Ihnen jemand unbedingt einen Keller verkaufen! Wenn er so scharf darauf ist, dann verdient er daran. Das bedeutet, dass seine Provision Ihr Budget erhöht. An einer Bodenplatte wird natürlich weniger verdient, denn 5 % von 65.000,- sind mehr als 5 % von 10.000,- (ohne die ominösen Stelzen).
    Andererseits wäre ich mit dem Umkehrschluss, dass das "Architektenhaus" billiger wird, vorsichtig. Das wird in Foren von Architekten erzählt, stimmt manchmal und manchmal nicht.
    Wenn ein guter Fertighausunternehmer ein vollständiges und korrektes Angebot ohne Tricks macht, dann haben Sie immer noch einen Festpreis, auf den Sie bauen können. Und meist eine Konstruktion, die sich (vor allem auch in den Details) vielfach bewährt hat, von einem Produzenten, der seit vielen Jahren oder Jahrzehnten genau darauf spezialisiert ist.
  5. Keller ist nicht immer schlecht

    passt viel rein. Vielleicht lässt sich ja dann im Haus was einsparen. Ich wollte nicht verzichten auf Keller, obgleich der natürlich Geld kostet.
    Mein Vorgehen war dann, an anderen Dingen zu sparen, die sich nachträglich nicht mehr ändern lassen.
    Anbei der Link von meinem Bauvorhaben.
    Keller war übrigens von einer anderen Firma. Also separat. Der arbeitet auch überregional.
    Auf meiner Seite finden Sie Bilder.
    Aber ob 2-schalig bei Ihnen möglich ist (Stichwort: Weiße Wanne) muss das Baugrundgutachten ergeben (dürfte im Preis auch noch nicht enthalten gewesen sein).
    Halten Sie Geldreserve, auch nach dem Festpreis kommt noch so manches (Garten, Pflastern etc.)
  6. Keller?

    hi,
    egal was der Architekt oder die Hausfirma sagt, für einen Keller sprechen grundsätzlich nur 2 Punkte. Entweder hat das Grundstück ein Gefälle, was einen Bau ohne Keller unmöglich oder gleich teuer macht oder eben der Drang des Bauherren unbedingt einen Keller haben und bezahlen zu wollen. Alle anderen Sachen sind Preistreiberei der Hausfirma oder eher noch des eigentlichen Hausverkäufers, der für jeden cent den Sie bezahlen müssen eine Provision erhält. Eindeutig gegen einen Keller soprechen einerseits das Wasser und andererseits natürlich nicht ganz unwesentlich die finanzielle Grenze des Bauherren und nicht zuletzt die Nutzung des Kellers. Kohlen und Kartoffeln lagert keiner mehr ein. Wer sich den Luxus leisten kann und will um einen Abstellraum für 20.000 € zu haben, vielleicht sogar noch einen Partykeller, der kann dies ja gerne tun. Der Normalhausbauer braucht es nicht unbedingt. Um Gartenmöbel zu lagern oder Fahrräder unter zu bringen gibt es Billigschuppen oder Garagen im Baumarkt. Wenn der Architekt jetzt einen Keller plant und nach Abschluss des Vertrages noch drückendes Wasser im Boden festgestellt wurde, reicht auch der geplante Keller nicht. Dann muss eine weiße Wanne her und die kostet noch einmal ganz schnell 15.000,00 € extra.
    Also, Hände weg vom Keller, wenn nicht obige Gründe Ihn erzwingen.
    LG Steffen (

    PS: ich würde mir glatt die Fa. noch überlegen, weil hier offensichtlich sehr hochgerechnet werden soll, auf Kosten der zahlenden Bauherren!

  7. Keller ja oder nein, ich denke in erster ...

    Keller ja oder nein, ich denke in erster Linie soll hier die Grundstückslage den Ausschlag geben. z.B. bei einem Hanggrundstück ist es schon sinnvoll zumindest einen Teilkeller  -  im tiefer gelegenden Teil des Grundstückes- einzuplanen. Ansonsten ist ein Keller heute kein MUSS mehr, da die gesamte Haustechnik im EGAbk. bzw. im Spitzbogen untergebracht werden kann, selbst Heizungsanlagen sind dort unterzubringen, den die Zeit der großen Öl-Lager im Haus oder Kokskeller sind vorbei, da die meisten Grundstücke mit Gas versorgt werden.
    Man sollte sich fragen was will man im Alter mit der zusätzlichen Kellerfläche anfangen: Pflegen, pflegen und pflegen oder letztlich als Rumpelkammer nutzen, so wie ich es bei vielen meiner Kunden schon gesehen habe.
    Es gibt heute wunderbare Entwürfe die auf eine Unterkellerung verzichten und ein tolles Wohnen ermöglichen.
    FMH Rainer Fischer
    • Name:
    • Reg2023-Herr Rai-1378-Fis
  8. Keller, die unendliche

    Servus,
    ich kann die Story von der Gasheizung im Spitzbogen nicht mehr hören, das die ja keinen Platz braucht und so weiter ...
    Fakt ist, die meisten Anlagen die ich kenne sind so verwürgt reingepfriemelt, an eine Leitungsachterbahn angeklemmt das man nur noch den Kopfschütteln kann. Zwei wesentliche Punkte werde bei dieser Argumentation auch immer gerne unterschlagen:
    Neben der Therme steht der Warmwasserspeicher, der sollte laut Herstellerangaben in einer Auffangwanne mit dem Volumen des speichers stehen, tut er selten, die Wanne ist sperrig und passt nicht in den Spitzbogen.
    Zweitens werden Gasleitungen durch das komplette Haus geführt, da sind auch Vorschriften zu beachten, einfach in die Wand ist nicht.
    Der Platzbedarf für die korrekte Installation von Heizung und Hausanschlüßen wird oft unterschätzt.
    So, vom Thema abgeschweift.
    Bevor man sich deshalb auf Krücken einlässt lieber das Gesamtkonzept neu überlegen und durchrechnen.
    Wenn genug Platz auf dem Grundstück vorhanden ist, ist der Verzicht auf einen Keller überlegenswert, ansonsten nicht.
  9. Noch ein Gedanke dazu

    Keller hin oder her, das lässt sich sicherlich lange diskutieren (unter allen bereits genannten Gesichtspunkten). Der Bauherr möchte keinen Keller, was er sich sicherlich lange genug überlegt hat. Es ist also nicht einzusehen, warum die Herren von der Fertighausfirma diesen Wunsch ignorieren und praktisch Ihren Wünschen vorbeiplanen. Selbst wenn der Architekt der Ansicht ist dass ein Keller wichtig und machbar wäre, hätte er doch einen Entwurf OHNE Keller planen müssen. Schließlich soll er ja IHR Haus bauen und nicht seins.
    Also wenn ich soviel Geld investiere, will ich auch bekommen was ich will und nicht was andere wollen (oder woran sie mehr verdienen).

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