Schutz vor Insolvenz Bauträger
BAU-Forum: Fertighaus

Schutz vor Insolvenz Bauträger

Hallo Zusammen,
wir tragen uns mit dem Gedanken zu bauen. Momentan suchen wir den richtigen Baupartner. Also wird noch viel gegoogelt ;) Besonders Viebrock Haus, Kern Haus und Bien-Zenker machen einen guten Eindruck. Viel negatives habe ich auch nicht gefunden! Teilweise liest man ja wirklich Horrorgeschichten  Jetzt zu meiner Frage ^^ Welche Möglichkeiten gibt es sich vor der Insolvenz des Bauträgers zu schützen? Viele unserer Bekannten warnen uns davor momentan zu Bauen da die Wirtschaftslage so schwierig ist. Kann man sich da irgendwie absichern?
  1. Schutz:

    Erstmal zur Definition:
    Die Eigenart des Bauträgervertrags ist, dass Ihnen ein Grundstück mit Haus verkauft wird, also ist der Bauträgervertrag eine Mischung aus Werk- und Kaufvertrag (Werkvertrag, Kaufvertrag).
    Wenn Sie das Grundstück selbst erwerben und dort schlüsselfertig ein Haus errichten lassen wollen, dann suchen Sie einen "Generalübernehmer" (Generalübernehmer). Die von Ihnen genannten Firmen sind also meistens als Generalübernehmer tätig, und wenn sie das Grundstück mitliefern als Bauträger tätig.
    Wenn eine Firma während der Bauphase insolvent geht, werden Sie sich eine an andere suchen müssen. Das macht Umstände und dagegen gibt es keinen Schutz.
    Schützen müssen Sich sich vor Überzahlungen. Die Abschlagszahlungen dürfen nie höher sein, als die fertig gestellten Bauleistungen. Die Generalübernehmer"s gestalten die Verträge häufig so, dass der Bauherr immer ein nettes Sümmchen in Vorleistung ist. Ich hatte mal mit mehreren Bauherren in so eine Insolvenz des Generalübernehmer"s gesprochen. Die waren alle 20-30 T€s in Vorleistung. Das Geld war dann futsch.
    Also wenn Sie mit Generalübernehmer bauen, brauchen Sie schon einen eigenen Rechtsanwalt, der die Verträge prüft und einen Bausachverständigen, der nachrechnet, dass keine Überzahlung eintritt. Fraglich, ob der Generalübernehmer dann noch auf Ihre Vertragsbedingungen eingehen will.
    Wissen Sie eigentlich, dass es auch die altbekannte Methode gibt, die Bauplanung durch einen eigenbeauftragten Planer und Bauüberwacher von der Bauausführung wirtschaftlich zu trennen und Sie als Bauherr direkt die ausführenden Firmen gewerkeweise beauftragen, überwacht durch Ihren Planer? Das ist meiner Ansicht nach die insolvenzsicherste Methode.
  2. Ergänzung

    Absicherungen sind natürlich noch möglich über Vertragserfüllungsbürgschaften und Gewährleistungsbürgschaften. Aber darüber lassen Sie sich bitte von einem RA beraten. Geht hier nicht kostenlos und dürfen wir auch nicht.
  3. Und bei Verträgen wo

    Grundstück und Bauleistung verbunden sind (wie auch immer sich das nennt), gehört Ihnen meist das Haus/Grundstück erst nach der letzten Rate. Vorher stehen Sie gar nicht im Grundbuch. Nur mit Vormerkung. Und dann können Sie vor Gericht wieder "streiten".
    Daher wäre mein Persönlicher Tipp: Grundstück selber kaufen, dann gehört es IHNEN. Hilft dann zwar bei der Insolvenz der ausführenden Firma nicht, aber dann haben sie wenigstens noch was in der Hand, nämlich Grundstück und Teil-Fertiges Haus (und möglichst nicht "überbezahlt"), was dann, wer auch immer noch , "fertig" machen kann. Besser als gar nichts.
    Nur Laie, keine Rechtsberatung.
  4. Ein paar Ergänzungen und Anmerkungen

    Dieser Thread steht im Unterforum "Fertighaus". Warum, wenn von den 3 genannten Anbietern lediglich Bien-Zenker Fertighäuser baut? Mit dem Begriff "Fertighaus" wird von denen, die schon stolz darauf sind, dass sie mit fertigen Steinen bauen, viel Schindluder getrieben, sodass der Interessent am Ende nicht mehr durchblickt, was denn nun ein Fertighaus ist. Soll er wohl auch nicht. Man möchte auf der Trendwelle "Fertighaus" mitreiten, obwohl man nichts anzubieten hat außer, dass das Haus am Ende fertig ist  -  jedenfalls meistens. Und der Bauherr manchmal auch.
    Der Bauherr hat die Vorstellung, dass sein Haus aus im Werk vorgefertigten Großelementen (Wänden komplett mit montierten Fenstern und oft Außentüren sowie Fertigmodulen von Decken und Dach, immer öfter auch für Bodenplatte oder Keller) in kürzester Zeit präzise und maßgenau montiert wird und nicht irgendwelche Maurerkolonnen wie seit Jahrhunderten mehr oder weniger krumme und oft mir handwerklichen Fehlern behaftete Wände klein klein zusammenbasteln. Das echte Fertighaus besteht idealerweise aus Holztafelwänden, was die fortschrittlichste, aber inzwischen ausgereifte Konstruktionstechnik darstellt, insbesondere, wenn man auch ökologische Gesichtspunkte heranzieht. Ich sehe hier auch im Detail eher Vorteile gegenüber anderen Bauweisen, was ich auch belegen könnte und dies auch schon in Foren getan habe. Wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, ist es einem in der Regel nicht mehr egal, woraus und wie sein Haus gebaut wird. Und je mehr man dies mit dem Verstand tut und nicht fragt, was andere tun, um so eher wird man den modernen Holzbauweisen zuneigen. Dies ist meine langjährige Erfahrung. Intelligenz baut zunehmend mit Holz. Dies ist ein deutlich beobachtbarer Trend. "Man" hat eben gelernt, dass es kein stabileres und langlebigeres Haus gibt als ein gutes Holzhaus. Das man "Fertighaus" nennt, weil es fast immer vorgefertigt wird. Korrekter ist übrigens die alte Bezeichnung aus der DDR: "Fertigteilhaus". "Holzhaus" bedeutet also im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht, dass die Fassade aus Holz ist. Es geht um die Konstruktion der Wände. Das Dach ist ja beim üblichen "Massivhaus" (auch ein missverständlicher Begriff) ebenfalls aus Holz, worüber der überzeugte Stein-auf-Stein-Bauer aber gar nicht erst nachdenkt.
    Übrigens sind die bekannten Hausbauanbieter in der Regel keineswegs Generalübernehmer (Generalübernehmer), sondern Generalunternehmer (Generalunternehmer). Der Unterschied ist: der Generalunternehmer führt entweder alle oder wenigstens einen Teil der Bauleistungen selber aus, der Generalübernehmer (auch oft Regieunternehmer genannt) organisiert alle Bauleistungen nur und vergibt sie an Subunternehmer. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Planungsleistungen auch schon zu den Bauleistungen zählen. Es kommt auch immer darauf an, mit wem man letztlich den Bauwerkvertrag schließt. Bei größeren Fertighausherstellern hat man es normalerweise mit Generalunternehmer#s zu tun. Bei Franchiseunternehmen wie z.B. Town & Country oder Viebrockhaus, vielleicht auch Kernhaus (?) schließt man den Vertrag sicher nicht mit dem Mutterunternehmen, sondern mit dem regionalen Franchisenehmer. Bei dem kann man Glück oder Pech haben. Da haben wir auch in diesem Forum schon von guten, aber noch mehr von schlechten Erfahrungen gelesen. Wobei allerdings die positiv ausgegangenen Fälle sicherlich eher selten in Internetforen auftauchen.
    Schließlich möchte ich auch die vielen kleinen, aber oft feinen (meistens) Generalübernehmer"s nennen, zu denen wir uns auch unbescheiden zählen möchten. Sie sind, wenn sie kompetent sind, in der Lage, sich wirklich unabhängig selbst auszusuchen, wo ihre Hausbausätze hergestellt werden sollen. Dies waren z.B. bei uns tatsächlich bisher schwedische Markenhersteller mit der Erfahrung der vielleicht durch die Jahrhunderte besten und mit ältesten Holzbaunation der Welt im Rücken. Trotzdem sind wir nicht blind gegenüber den Fortschritten, die inzwischen auch in Deutschland gemacht worden sind. Nicht zuletzt wegen der starken Preissteigerungen im wirtschaftlich jahrelang boomenden Schweden arbeiten wir heute vorwiegend mit einem sehr renommierten deutschen Qualitätshersteller zusammen, der speziell nur als Zulieferer für Fertighausunternehmen, Bauträger und eben Generalübernehmer"s tätig ist. Das bedeutet z.B. , dass der Bauherr jede Menge Wahlmöglichkeiten hat: Holzfassade (hier übrigens immer aus hochwertiger Lärche) oder andere Fassade, original schwedischer Stil (von dem ich im Unterschied zu den meisten anderen Marktteilnehmern wirklich Ahnung habe) oder deutscher, typische schwedische "H-Fenster" (eine ganz feine Sache!) oder deutsche Drehkipptechnik, original schwedische hochwertige und besonders schöne Holztüren (nach innen oder außen aufgehend) und und  -  im Grunde aus beiden Ländern das Beste, je nach Bauherrenwunsch. Unser Hersteller ist tatsächlich so flexibel und macht das mit. Find" ich toll!
    So, ich wollte einfach mal ein wenig differenzieren und einen etwas detaillierteren Einblick in die Szene verschaffen. Dass ich dies z.T. am besten am eigenen Beispiel konnte, liegt auf der Hand. Man möge es mir verzeihen. Zwar Stelle ich unsere Arbeit auch gern mal dar, weil wir Freude daran haben, betrachten dies aber dennoch nicht eigentlich als Werbung, selbst wenn es de fakto eine sein sollte. Aber dann eben lieber offen und ehrlich und nicht hinten herum. Aber laut Erfahrung ist ein Forum eher nicht als Werbemedium geeignet. Man verkauft keine Häuser in Internetforen. Also ruhig Blut, liebe Meinungsgegner, alles wird gut!

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