Wertminderung Fertighaus durch Schadstoffbelastung
BAU-Forum: Fertighaus

Wertminderung Fertighaus durch Schadstoffbelastung

Hallo liebes Forum,

wir wohnen derzeit in einem Fertighaus der 70er Jahre zur Miete und möchten dieses eigentlich auch ganz gern kaufen (Grundstück und Lage sind  -  für uns  -  einfach fantastisch!)

Wir haben uns schon mit notwendigen Sanierungsmaßnahmen auseinander gesetzt, aber nachdem wir gestern per Schnelltest vor allem im Kinder- und Schlafzimmer (Kinderzimmer, Schlafzimmer) durchaus ungesunde Formaldehydwerte (>0,3 ppm) festgestellt haben, lohnt Sanieren nicht mehr so wirklich, denn ich würde dann auch die Innenwände komplett raus haben wollen, zusätzlich zur eh geplanten Fassadensanierung (derzeit Asbestzement und grottenschlecht gedämmt). Dach und Heizung sind noch okay aber in den nächsten 20 Jahren mit Sicherheit auch mal Fällig. Die Bäder müssen gemacht werden, ein Teil der Fenster etc. pp, also ein ganzer Haufen.

Letztes Jahr wurde ein Verkehrswertgutachten erstellt, der Restwert des Hauses ist dort mit ~40.000 € angegeben, die Sanierungskosten würden das locker übersteigen, daher ist nun Abriss und Neubau auch eine Option, allerdings ist Kauf zum Gutachterpreis, Abriss und Neubau insgesamt zu teuer, daher nun meine Frage  -  Im Gutachten wird davon ausgegangen, dass keine Schadstoffe vorhanden sind, wir würden dann ein richtiges Schadstoffgutachten erstellen lassen.

Gibt es Erfahrungswerte, mit wieviel % Wertminderung bei Belastung durch Formaldehyd und Holzschutzmitteln rechnen kann? Meiner Meinung nach ist das Haus ein wirtschaftlicher Totalschaden ... Ich las irgendwo im Netz, dass bei Formaldehydbelastung bei Mietverhältnissen eine Mietminderung von 56 % gerechtfertigt und die fristlose Kündigung möglich ist ...

Ich würde mich wie gesagt freuen, hier mal Erfahrungswerte zu lesen.

Besten Dank!

  • Name:
  • Daniela
  1. Ist ganz einfach ...

    Nehmen wir an, die Bude ist verseucht. Dann werden die Sanierungskosten ermittelt, außerdem werden die Abbruch- und Entsorgungskosten (Abbruchskosten, Entsorgungskosten) ermittelt, dann wird gerechnet. Gebäudezeitwert  -  Sanierung werden die Abbruchkosten gegenübergestellt. Ist der Abbruch günstiger, wird man idR. diese ansetzen. Dann hat das Grundstück den Wert von: Bodenwert abzgl. Abrisskosten. Dafür gibt es keinen %-Satz, dass muss errechnet werden. So einfach ist das!
  2. Danke ...

    Danke dann sind wir ja gerade auf dem richtigen Weg. Der Abbruchmensch kommt heute und nächste Woche die Sanierungsprofis.

    Es bleibt spannend :-)

    • Name:
    • Daniela
  3. Der Wert für Euch

    hat natürlich erstmal nichts mit dem Wert für den Verkäufer zu tun. Je nach Lage werden momentan teilweise absurde Preise verlangt und bezahlt. Grundsätzlich ist das geplnate Vorgehen aber natürlich trotzdem richtig.
  4. Ja, das wird nochmal eine andere ...

    Ja, das wird nochmal eine andere Geschichte ... das Haus geht gerade an die Erbengemeinschaft über, und man ist sich uneinig, sprich im für uns schlechtesten Fall geht"s in die Versteigerung und findet einen, der mehr Geld hat als wir und genau so bekloppt ist, und sich das Grundstück antun will ;)
  5. Das Wertgutachten ist also dringend nachbesserungsbedürftig,

    um es mal vorsichtig auszudrücken. Faustformel: Bodenwert plus Restwert des Hauses minus Abbruchkosten = Kaufpreisempfehlung oder Bodenwert plus Restwert des Hauses minus Sanierungskosten = Kaufpreisempfehlung Der höhere Wert ist verbindlich. Leider haben die viele Wertgutachter und Makler zu wenig Ahnung von Schadstoffen im Haus und so kommt es zu manchem Fehler in der Wertermittlung. Sie brauchen Gutachten über die Schadstoffbelastung und eine belastbare Kostenschätzung für Sanierung sowie für den Abriss, um das vorliegende Wertgutachten angreifen zu können. Grüße aus Berlin
  6. Nach Schnelltest entscheiden?

    Hallo Daniela Wollt Ihr die Entscheidung ein Haus zu kaufen und abzureißen von einem Schnelltest abhängig machen, ein ausführlicher Test durch einen Baubiologen ist eine verbindlichere Entscheidungshilfe. Formaldehydbelastungen (unter anderem) in älteren Fertighäusern ist kein unbekanntes Thema. Es ist erwiesen dass bis zu 80 % der Formaldehydausdünstungen aus den äußeren Spanplatten ausdünsten. Eine vernünftige Sanierung ist durchaus möglich und ggf. auch Sinnvoll.

    Wenn Grundstück und Lage so fantastisch sind, soll das ganze zum Restwert verkauft werden? Um welchen Fertighaushersteller handelt es sich bei Ihrem Haus und wo steht es? wenn ich Fragen darf.

    Schöne Pfingsttage

    Rudi

  7. Hallo, hatte die Seite nicht mehr gefunden ...

    Hallo, hatte die Seite nicht mehr gefunden Hallo,

    hatte die Seite nicht mehr gefunden ;)

    Also, es handelt sich um ein großes Fertighaus der Firma Neckermann (= Streif) aus dem Jahre 1971 und stehen tut es im Ruhrgebiet. Nach viel viel hin und her Rechnerei ist Sanieren nun doch noch eine Option. (Und nachdem wir uns Angebote für Häuser nach unseren Wünschen eingeholt haben ...)

    Wir sind in regem Austausch mit einem Baubiologen / Ingenieur, ein ausführliches Schadstoffgutachten wird gerade beauftragt.

    Wir hatten halt gedacht, dass wenn wir jetzt für zig Tausend € sanieren, haben wir eben immer noch ein altes Haus  -  aber auf diesem Grundstück neu bauen ist einfach nicht drin  -  finanziell wie rechtlich (Naturschutzgebiet, Außenbereich, zahlreiche "schützenswerte" Bäume müssten gefällt werden etc. pp, das Haus selbst ist schon nur eine Ersatzmaßnahme für ein im Krieg zerstörtes Haus gewesen, alles unfassbar kompliziert), aber erste Preisauskünfte haben ergeben, dass selbst wohl eine Kernsanierung finanziell drin wäre. Es ist ja nicht nur das Problem mit den Schadstoffen  -  wir haben in den Ecken teilweise 4 cm breite Spalten zwischen den Spanplatten, im Badezimmer kommen alle Fliesen von den Wänden weil eben nichts gerade ist bzw. die Wand relativ leicht nachgibt etc., zudem gibt es interessante Phänomene mit dem Strom (Licht in der Küche an = AV Receiver im Wohnzimmer macht Mucken) usw.

    Wir warten nun das Gutachten ab und werden mal schauen, wie die unterschiedlichen Sanierungskonzepte aussehen. Wenn hier jemand vielleicht noch Alternativen zum klassischen "Renopan-System" nennen kann, freut mich das natürlich

  8. Alternative

    Hallo Daniela

    Für eine Alternative setzem Sie sich bitte mit mir direkt in Verbindung.

    info@fertighauskernsanierung.de

    Rudi


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