Umluftheizung, Erfahrung bei Nutzung
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Umluftheizung, Erfahrung bei Nutzung

Wir planen Hausbau und in diesem Zusammenhang haben wir von der Umluftheizung gehört und interessieren uns dafür.
Einige Fragen zur Anwendung.
1. Wohnfläche ca. 200 m², auf 2 Etagen, Niedrigenergie  -  Fertighaus, bisher für uns angenehme Wohntemperatur 22-23 Grad. Hat dieses Heizsystem dafür genügend Leistung, arbeitet es unter diesen Bedingungen wirtschaftlich?
2. Wie ist es mit der Geruchsausbreitung im Haus, wenn die Quelle im Wohnbereich ist, wo Lutfzufuhr stattfindet?
3. müssen immer alle Türen geöffnet sein damit genügend Luftzirkulation gewährleistet ist?
4. Können einzelne Räume extra geregelt werden bis abschalten, wie z.B. Schlafzimmer?
5. Kann der Betrieb einer Sauna im Haus die Funktion des Heizsystems negativ beeinträchtigen?
6. Bis zu welcher minimalen Außentemperatur arbeitet das Heizsystem zuverlässig, was gibt es sonst noch für Einsatzbegrenzungen?
Die Fragen beziehen sich hauptsächlich auf Belastung im Winter.
Vielen Dank,
  • Name:
  • Steffen
  1. Versuch einer Antwort

    bin kein Fachmann  -  gleich vorweg gesagt. Aber ich heize auch mit der Luft (im Passivhaus).
    1. lesen Sie mal den 1. Link
    Wirtschaftlich hängt auch von der verwendeten Lüftungsanlage ab. Welche schwebt Ihnen denn vor?
    2. Die Gerüche entstehen normalerweise in der Küche und in den Bädern. Dort wird die Luft abgesaugt. Die Ausbreitung von Gerüchen ist niedriger als in einem Haus ohne Lüftungsanlage.
    3. Nein, wenn der Luftvolumenstrom klein genug ist, reichen die Spalte unter den Türen aus. Ansonsten gibt es Überströmer, die in Wand oder Tür integriert werden können.
    4. Wenn Sie gerne kalt schlafen, würde ich dieses aus der Beheizung rausnehmen. Ansonsten brauchen Sie es eigentlich nicht.
    5. Denke ich nicht. Allerdings erzeugen sie mit der Sauna ja fast die Wärme für das ganze Haus, also wird die Leistungsaufnahme reduziert.
    6. Wenn es vernünftig ausgelegt ist, brauchen Sie sonst nicht.
    Aber genau hier sehe ich das Problem. In einem Niedrigenergiehaus (NEH) sind die Heizlasten zu groß. Siehe 1. Link.
  2. Schade, dass so wenig Resonanz, trotzdem vielen Dank für die bisherige Info

    vielen Dank Herr Rinninsland.
    das mit dem Haustyp war mein Fehler. Es soll natürlich ein Passivhaus sein.
    Könnten Sie mir Ihre Frage mit der Lüftungsanlage etwas erklären. Ich habe erstens ein Angebot von der Hausbaufirma, wo das als Paket enthalten ist und zweitens leider viel zu wenig Ahnung vom Hausbau. Dadurch ist man natürlich total unsicher bei der Entscheidungsfindung.
    Da Sie der einzige sind, der sich bisher gemeldet hat scheint das System nicht sonderlich verbreitet zu sein. Liegt das am Heizsystem?
    • Name:
    • Steffen Model
  3. Welcher Typ/Hersteller der Lüftungsanlage soll eingebaut werden?

    Welcher Haushersteller ist es? Geben Sie hier mal ein bisschen mehr Infos, dann kann man mehr dazu sagen.
    Die Luftheizung war Ende der 70er Jahre mal bekannt (habe mir mal so ein Haus angesehen). Der Besitzer hat es allerdings schnell abgeschaltet. Damals wurde die Luft immer umgerührt (Verkeimungsgefahr) und der Wärmebedarf für so eine Heizungsvariante viel zu hoch. Sinnigerweise sollte man nur ein Passivhaus mit Luftheizung betreiben, sonst brauchen Sie zu viel Luftaustausch (zu hohe Energieverluste, zu trockene Luft).
    Und da es in D noch nicht so fürchterlich viele Passivhäuser gibt, ist die Erfahrung mit Luftheizung meist schlecht oder gar nicht vorhanden.
    Bisher kann ich der Luftheizung nichts negatives abgewinnen. haben wir auch und bisher keine Probleme. Nur der Wärmetauscher ist zu klein ausgelegt (vom Lüftungsanlagenhersteller). Hier muss evtl. nachgearbeitet werden. Lassen Sie sich den genauen Typ der Lüftungsanlage geben, dann finden wir das schon raus.
  4. Wir haben auch eine

    Foto von Andrea Leidenbach

    Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, leider kann ich noch keine praktischen Erfahrungswerte dazu beisteuern. (Einzug in 10 Tagen)
    Wenn ich aber eins gelernt habe beim Bauen, dann das eine Lüftungsanlage, besonders die Rohrführungen mit Schalldämpfung evtl. unter Estrich Führungen mit entsprechend ausgelegten Kanälen genau und von einem Fachmann mit bei der Entwicklung und Planung des Hauses passieren muss, war bei uns leider nicht so.
    Im Nachhineine eine reinbasteln ist immer problematisch.
    Denken sie auch an die Dunstabzugshaube und wie diese betrieben werden soll, Kamin geplant, auch dann wird es kompliziert.
    Nicht die Anlage selber ist das Problem, sondern die einzelnen Komponenten miteinander in Einklang zu bringen, suchen sie sich unbedingt jemanden der damit schon Erfahrung hat.
  5. Vergessen

    Foto von Andrea Leidenbach

    Ist ein EWT mit geplant?
    • Name:
    • AL
  6. ein weiterer Grund ...

    für die  -  noch  -  geringe Verbreitung von Umluftheizung ist die  -  IMHO  -  sehr konservative
    denkweise der professionellen haustechnikplaner.
    selbst bei den Herstellern der Anlagen stößt man mitunter auf ungläubiges erstaunen,
    wenn man von dem ph-üblichen Energiebedarf spricht (also weniger als 1,5 l/m²a)
    das mag mitunter in der "Qualität" so mancher Energiebedarfsberechnung begründet
    sein ... mich ärgert das, weil meine eigenen Berechnungen doch e. ziemlich ;-) großen
    Wahrheitsgehalt haben ...
    mit unbegründeten Sicherheitszuschlägen und restriktionen aus Begrenzung der Luftgeschwindigkeit
    in den Lüftungsleitungen ergeben sich die ersten Probleme: nämlich monströse
    Leitungsquerschnitte.
    dann fehlen noch Lufterschließungsvarianten wie z.B. einzelraumver- / Entsorgung mit
    Leitungslängenmaximierung und kanalsalat  -  und das Warmluftheizungskonzept ist kaputt ...
    aber das hat Daniel im Prinzip schon erklärt ...
    der häufigste grundfehler in der Entscheidungsfindung ist das mangelhafte Verständnis
    für die gegenseitige Abhängigkeit von Baukörper und Heizung.
    Warmluftheizung benötigt e.
    enorm gute Gebäudehülle hinsichtlich U-Wert (Wärmedämmung) und n-Wert (Luftdichtigkeit)
    da bei Lüftungsanlagen innen- und außendruck kaum gleich sein werden, besteht die Gefahr
    von Warmluftabwanderungen, d.h. von energieverlusten und von Bauschäden.
  7. Und die Begrenzung der Luftgeschwindigkeit

    kann IMHO nur positiv bewertete werden. Was hätten wir sonst für Geräusche durch Lüftungsanlagen (angeblich gibt es Hauslüftungsanlagen mit Geräuschpegeln >65 dbA)!
    Man braucht auch nicht so hohe Luftvolumenströme, wenn die Heizlast entsprechend niedrig ist. Dann bleiben die Querschnitte auch in akzeptablen Bereichen. Für ein Passivhaus kann man mit 60 mm Aufbauhöhe alles erreichen.
  8. Haushersteller, EWT

    Der Haushersteller ist Fa. WEBERHAUS.
    Ist EWT Erdwärmenutzung? Ich habe darüber schon nachgedacht. Evtl. im Sommer gewisser Kühlungseffekt mgl.? Ich mag leihenhaft klingen. Das liegt daran, dass ich einer bin und wenn das Haus erst steht, ist nichts mehr zu kitten.
    • Name:
    • Steffen Model
  9. EWT ist Erdwärmetauscher

    damit wird die Luft im Winter vorgewärmt und im Sommer kann gekühlt werden. Versprechen Sie sich von der Kühlung aber keine Wunder. Eine Lüftungsanlage ist keine Klimaanlage, Sie bekommen vielleicht 1 kW Kühlleistung durch einen EWT zusammen. Diese Sonneneinstrahlung haben Sie im Sommer auf 1 m² Fläche! Aber es ist angenehmer, als direkt 30 °C warme Luft ins Haus zu pusten.
    Muss es denn gerade Weberhaus sein? Nicht, dass ich mich über Geschmack streiten will, aber einen teureren Fertighaushersteller gibt es doch nicht, oder?
    Lassen Sie sich die Berechnung (mgl. nach dem Passivhaus-Projektierungs-Paket) vorlegen. Ich finde es immer spannend, wie ein Hersteller ein Passivhaus ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten berechnen kann.
  10. Wenn sie bei mir in der Nähe wohnen

    Foto von Andrea Leidenbach

    sind sie auch gerne eingeladen sich die Anlage einmal anzusehen, technisch kann ich nicht alles erklären, aber vielleicht werden dann ein paar Zusammenhänge und Funktionsweisen deutlicher.
    Wenn es also nicht so sehr eilt im Januar läuft alles, ist aber kein Passivhaus, sondern Niedrigenergiehaus (NEH), Standort ist Moers.

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