selbstbauidee rauchgaswärmetauscher
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

selbstbauidee rauchgaswärmetauscher

Hallo Experten,
nach einiger suche in diesem Forum ist in mir der Wunsch gereift die rauchgaswärme unseres kaminofens (spartherm, Heizleistung laut Hersteller 11 kW) als Heizungsunterstützung zu nutzen.
Regelung möchte ich mit dem mcr 200-82 machen:

und auch die dort beschriebene anlagenhydraulik übernehmen.
statt einem herkömmlichen feststoffbrennkessel bzw. Kaminofen mit Wassertasche soll folgende Idee umgesetzt werden.
auf das ca. 800 mm lange waagereche rauchgasrohr werden 11 gleichlange weiche cu-Rohr-segmente (Außendurchmesser 8 mm) einlagig aufgewickelt. es ergibt sich damit eine gesamte Rohrlänge von ca. 60 m.
Sammelleitung (Vor- / Rücklauf (Vorlauf, Rücklauf) wird ein cu-Rohr 22 mm sein) dessen volumenstrom sich dann in die 11 segmente 8 mm-Rohre aufteilt (z.B. durch t-Stücke).
selbstverständlich wird auch ein überdruck und eine thermische Ablaufsicherung eingesetzt.
da ein Edelstahleinzug im Schornstein vorhanden ist, ist die Gefahr der Kondensation nicht bedeutsam.
so, nun meine Fragen:

  • lässt sich mit mit dem Wärmetauscher die gewünschte wärmeenergie von ca. 5-8 kW aus dem rauchgas ziehen?
  • wäre es besser, noch eine zweite Lage cu-Rohr aufzuwickeln?
  • ist es sinnvoll, die cu-Rohrwicklung zu besseren Wärmeleitung auf das Abgasrohr (Stahl) aufzulöten?
  • wie seht ihr grundsätzlich die Idee?

freue mich auf eine angeregte Diskussion.
Gruß
Jürgen

  • Name:
  • jürgen
  1. also bei eBay habe ich schon was hänliches ...

    also bei eBay habe ich schon was hänliches gesehen das war ein wärmetacher den man auf dem Rauchgasstuzen draufgesteckt hat es ging auch der Anschafungspreis
    sie sollten sich auch mal Gedanken machen wegen der korision denn Stahl und cu sind nicht so gut aufeinander zu sprechen und ob ihre konstrucktion die Leistung schafft kann man kaum berechnen, sondern nur messen
  2. bitte eBay-Link nennen

    Hallo denny,
    bitte nenne mir den Artikel, der bei eBay angeboten wurde.
    am besten gleich hier den Link veröffentlichen.
    Gruß
    Jürgen
  3. Vorsicht

    Weißt du Jürgen was du tust?
    Erweiterung und Änderung einer Feuerstätte mit nicht für die Feuerstätte zugelassenen Komponenten. Die folgen sind:
    1. Die Zulassung der Feuerstätte erlischt.
    2. Die Gewährleistung Ihres Ofenbauers erlischt.
    3. Die (Brand-) Versicherung ist unter Umständen von einer Schadensregulierung befreit.
    D.H. Bei einen Schaden der durch Ihren Heizkamin einsteht, tragen Sie das ganze Risiko. Es gab bei solchen Umbauten auch schon TOTE. Siehe

    Dipl. -Ing. Siegfried Stief)
    Die praktische Seite: Ihr Schornstein ist mit größter Wahrscheinlichkeit dann dafür nicht mehr geeignet. Der Schornstein müsste russbrandbeständig und feuchteunendpfindlich sein. (Kondensat).
    Die Leistung wird deutlich weniger als 5 kW sein.
    Ein Satz noch zu den Wärmetauschern bei eBay und so.. ,
    Bei Einbau solcher Wärmetauschern trifft ebenfalls die Punkte 1-3 zu.
    Wer seine Feuerstätte auf Warmwassererwärmung umrüsten möchte, muss immer die komplette Einheit (Feuerstätte und Wärmetauscher) eingebaut werden.

  4. Diese Idee ist so alt,

    wie es Laien gibt, denen die physikalischen und verbrennungstechnischen Grundlagen fehlen. Und seitdem immer mehr "jetzt mache ich es mir selbst" und "Geiz ist geil" explosionsartig zugenommen haben, werden diese Menschen immer verblendeter und die Geschäftemacher die das Perpetuum mobile nun doch endlich erfunden haben, immer mehr ...
    Lassen Sie diese Idee, wie bestechend sie auch klingen mag, getrost fallen. Es bringt nichts. Luft ist nun mal ein äußerst schlechter Wärmeträger (siehe Link 1). Selbst wenn Sie die Abgase in dem Rohr z.B. von 250 °C auf 100 °C "runterkühlen" könnten, wäre a) der Volumenstrom der Abgase wesentlich zur Bestimmung der Wärmemenge, und b) die verbrennungstechnisch notwenige Mindestströmung der Abgase zu schnell, als dass Sie genügend Energie aus dem Rohr ziehen könnten. Selbst wenn Sie Ihre Kupferrohre auflöteten (um die Wärmeleitung kaum spürbar zu verbessern), kämen kaum mehr als 1 kW Wärmeleistung zustande.
    Fachfirmen (z.B. Link 2) bieten (für das entsprechende Entgelt) druckgeprüfte, nach Dampfkesselverordnung zugelassene "Wasserschiffe" an, die in Abgasleitungen von Festbrennstofföfen eingebaut werden können.
    Diese erreichen eine sehr ordentliche, zusätzliche Ausnutzung der Abgase über den Abgaswärmetauscher.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  5. Siehe alter Beitrag / im Prinzip gute Idee / unkonventionelle Vorschläge

    Hallo Jürgen,
    vor längerer Zeit gab's hier schon mal eine sehr ähnliche Frage im Beitrag:
    Eigenbau-Wärmetauscher  -  macht das Sinn?

    Der Herr Frank Tolle hatte ebenfalls die Idee, das Ofenrohr mit Kupferrohr zu umwickeln ...
    Grundsätzlich finde ich es eine sehr gute und naheliegende Idee, dem Rauchgas möglichst viel Wärme zu entziehen. Wenn mal auf den Dach ist und merkt, wieviel Wärme beim Schornstein hinaus geht, ahnt man, was hier noch für ein Einsparpotential liegt. Wenn man sich vorstellt, dass so viel Wärme zu einem Fenster hinaus gehen würde, würde man es schleunigst zu machen.
    Wenn man sich gründlicher mit dem Thema "Peak Oil" befasst

    dann wird einem klar, dass die bisher schon etwas gestiegenen Preise für Öl, Gas und Strom und manche andere Ereignisse nur die ersten Vorboten einer künftigen Verteuerung und Verknappung der Energie sind. Da nützt es auch nichts, auf die "bösen Energieversorger" zu schimpfen. Auch Brennholz wird dann teuer.
    Wir werden radikaler mit Energie sparen müssen, als sich bisher viele vorstellen können (Es würde mich nicht wundern, wenn man in zehn Jahren nur noch wenig Straßenbeleuchtung sieht). Wer ein sehr gut isoliertes Haus hat, ist dann im Vorteil und man wird Ansprüche zurück schrauben, etwa nur noch wenige Räume heizen und die anderen als Pufferzone nutzen. Eine gute Ausnutzung des Brennstoffes ist dann ebenfalls zeitgemäß.
    Zu Ihrem Fall:
    Dass Sie 11 parallele Kupferrohr-Stränge verwenden wollen, ist im Prinzip positiv, denn mit einem hohen Grad an "Parallelität" erreicht man Wärmeaustausch bei geringem Druckverlust und man kommt mit weniger Pumpleistung aus. Das dünne Rohr, außen 8 mm, innen vermutlich 6 mm lässt sich zwar gut biegen, es dürfte aber trotz der 11 Stränge bei je 5,45 m Länge der Druckverlust zu hoch sein.
    Das zweite Problem dürfte sein, dass Sie mit dem gekühlten Ofenrohr von 80 cm Länge dem Rauchgas wahrscheinlich zu wenig Energie entziehen, wie es Herr Lüneborg schon richtig beschrieben hat  -  zumal es bei Ihnen nicht nur um einen Abgaswärmetauscher nach einem Heizkessel (mit sowieso schon relativ niedriger Abgastemperatur) geht. Ich würde mal tippen, dass Sie bei 250 °C am Anfang des Rohres am Ende vielleicht noch 200 °C haben.
    Ein drittes Problem sehe ich darin, dass sich das Kupfer bei Erwärmung stärker ausdehnt, als das Ofenrohr aus Stahl und dann im warmen Zustand nur noch locker anliegt, was den Wärmeübergang natürlich nicht begünstigt (aber dann wird das Ofenrohr heißer und liegt wieder an ;-). Das Kupferrohr anzulöten, hatte ich zwar selbst im oben genannten Beitrag erwähnt, aber das dürfte nicht ganz einfach sein (aber wie wollten Sie es eigentlich sonst befestigen?).
    Ich will Sie aber nicht entmutigen. Vielleicht klappt es ja. Jedenfalls gibt's so etwas ähnliches anscheinend fertig (auch als Anhaltspunkt für die erzielbare Leistung):

    Allgemeiner:
    Nachdem bei Gas die Brennwerttechnik gut funktioniert und bei Öl so-lala, liegt es eigentlich auf der Hand, auch bei Holzfeuerungen (bzw. auch Kohle) das Rauchgas weiter abzukühlen. Von den Herstellern von Pellet-Kesseln hat sich bisher nur ÖkoFEN an die Brennwerttechnik heran gewagt.

    Dieser "Pellematic Plus" hat hinten einen relativ feingliedrigen Abgaswärmetauscher aus Edelstahl (entfernt ähnlich einem Plattenwärmetauscher), der das Rauchgas bis auf ca. 40 °C abkühlt und das Kondensat verträgt.
    Ein Problem bei Holz ist der Aschestaub, der sich auf dem Wärmetauscher niederschlägt. Einerseits verringert er den Wärmeübergang (das sollte man einkalkulieren  -  auch bei Ihrem Ofenrohr) und andererseits sollte man den Wärmetauscher reinigen können  -  wegen dem Wärmeübergang, aber auch um das Rauchgas nicht zu behindern.
    Wir heizen unser Haus seit 1991 mit einem Holzheizkessel (Fischer Guntamatic GAR 29 + 6,8 m³ Pufferspeicher) und inzwischen reinige ich vor jedem Anheizen (alle paar Tage) die Wärmetauscherflächen hinten im Kessel, um wenigstens nur 160 statt 200 °C Abgastemperatur zu haben. Das bräuchte ich nicht so oft machen, wenn ich einen ordentlichen Abgaswärmetauscher nach dem Kessel hätte, der wasserseitig vor den Kesselrücklauf geschaltet ist (Gegenstromprinzip. kühleres Rauchgas wärmt Heizungsrücklauf vor). Für den Abgaswärmetauscher habe ich die folgenden Ideen:
    1. Zwei Ofenrohre ineinander  -  siehe oben genannten Beitrag
    2. Vielleicht lässt sich ein Autokühler verwenden (da werden manchen die Haare zuberge stehen ;-). Der setzt im Auto immerhin ziemliche Energiemengen um  -  hier wäre die Anwendung nur umgekehrt. Es müsste ein robuster Kühler sein, möglichst ohne Kunststoffteile, evtl. auch ein Ölkühler von einem Lkw. Er wäre in einen stabilen Blechkasten einzubauen, der hinter dem Heizkessel stehen kann  -  quasi als Verlängerung desselben. Durch die große Fläche ("Parallelität") wäre wohl der Strömungswiderstand für das Rauchgas nicht allzu hoch. Ein Problem dürfte wieder der Aschestaub sein, wenn er die engen Lamellen zusetzt. Wenn es gelingt, das Rauchgas zur Kondensation zu bringen, wäre vermutlich Korrosion ein Problem  -  obwohl dem Streusalzwasser muss er ja auch widerstehen ... (Gibt's eigentlich Autokühler aus Edelstahl?) Der Vorteil wäre immerhin, dass so ein Teil vom Schrott nicht viel kostet  -  und es kann trotzdem gute Dienste leisten. Schließlich hat nicht jeder das Geld für "Profi"-Lösungen. Und selbst in der Industrie verwendet man gern Dinge, die es schon gibt.
    3. Statt des Autokühlers ließe sich vielleicht ein passender Heizkörper in die "Blechkiste" einbauen. Ich denke an die Bauform mit "lauter parallelen Rohren". Der würde nicht so schnell von Aschestaub verstopft und wäre relativ gut zu reinigen. Die Leistung wäre geringer und bei Kondensation wäre Korrosion ein Problem.
    4. Es gibt wahrschienlich noch besser geeignete Wärmetauscher, etwa aus Klimaanlagen u. ä.
    5. Vielversprechend erscheint mir die Möglichkeit mit Edelstahl-Wellrohr. Auf der Messe ISH in Frankfurt im März 2005 habe ich einen Abgaswärmetauscher gesehen. Die "Blechkiste" war auf einer Seite aus Plexiglas, damit man den Inhalt sehen konnte. Es waren diverse Stränge aus Edelstahlrohr, im Zickzack gebogen. Das Rauchgas musste einen U-förmigen Weg nehmen, zwischen dem "Rohrgewirr" hindurch und am Boden war ein Granulat, das Kondensat von einer Ölfeuerung aufnehmen sollte. Das "Gerät" war für große Heizungsanlagen in Wohnblocks u.ä. gedacht und mit etwa 6000 € entsprechend teuer. Mit Edelstahlwellrohr sollte man aber etwas ähnliches realisieren können. Das Rohr gibt's als Meterware zu akzeptablen Preisen. Mit speziellen Fittingen wird der Anschluss hergestellt (Man unterscheidet zwischen nicht-steigenden und steigenden Rillen. Bei letzteren kann man den Fitting "draufschrauben"). Es hält sowohl den Druck im Inneren aus, als auch Kondensat von außen. Für einen geringen wasserseitigen Druckverlust sollten es lauter kürzere parallele Stränge sein (besonders wichtig bei meiner Schwerkraft-Anlage). Das Rauchgas soll zwischen den Rohrwendeln hindurch strömen und dabei verwirbelt werden, aber genügend Platz haben, ebenfalls wegen des Druckverlustes (Rauchgas-seitig). Für geringe Druckverluste muss man schon etwas Platz spendieren. Wenn möglich Gegenstrom-Prinzip (kältestes Wasser am Ende des Rauchgas-Weges) und berücksichtigen, wie der Tauscher entlüftet werden kann (z.B. eine Sammelleitung oben und von dort aus in Wendeln zur unteren Sammelleitung)  -  sonst gehen eventuell einzelne Stränge wegen enthaltener Luft nicht in Betrieb, das Wellrohr wird zu heiß etc.
    Die Ideen, z.B. Autokühler oder Edelstahl-Wellrohr kann ich mir auch bei anderen Feuerstätten vorstellen.
    Herr Semmelmann hat es schon angesprochen: Man sollte schon wissen, was man tut. Handwerkliches Geschick und physikalisches Verständnis sind Voraussetzung (Brandschutz, Dampfkessel-Problem, Entweichen von Rauchgas mit Kohlenmonoxyd in den Heizraum bei Überdruck + Undichtigkeit etc.). Und bei einem Schaden trägt man "das ganze Risiko". Ganz richtig, und dazu muss man als Erbauer und Betreiber auch stehen. Ich finde diese Eigenverantwortlichkeit sehr viel besser, als die bei uns leider etwas verbreitete Vollkaskomentalität. Nur so kann man neue Wege gehen, die manchen, die nur das bisherige kennen, erst mal befremdlich erscheinen mögen. Ich finde das wichtig, um die kommenden Herausforderungen bestehen zu können.
    Gutes Gelingen, Wolfram Zucker

  6. Hydrobox für Pelletskessel

    Es gibt sowas zum Nachrüsten auch schon fertig, habe ich aus der Pellets 03/2005:
    • Heißt Hydrobox (s. Link unten) und ist von der Fa. Schräder, angeblich kann man so den Wirkungsgrad um bis zu 17,5 % erhöhen. Ich denke das dürfte nur hinhauen, wenn man meistens mit Volllast arbeitet, also z.B. in einen Puffer hineinarbeitet. Es werden dabei auch die Rauchgase gewaschen, d.h. das Ding geht über einen reinen Wärmetauscher hinaus.
    • Die Idee finde ich prima, sicher gibt's dabei aber einiges zu bedenken bezüglich Programmierung der Kesselparameter.

    Viele Grüße!


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