Brennwerttechnik nicht für Altbau zu empfehlen?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Brennwerttechnik nicht für Altbau zu empfehlen?

Hallo liebe Leute!
Wir haben ein Altbau gekauft in dem ein 16 Jahre alter Gasbrenner steht der nur für die Heizungswärme verantwortlich ist. Unser Warmwasser bekommen wir von einem Elektoboiler mit 50 ltr. Tank.
Begeistert waren wir davon nie  -  jetzt ist wohl auch Schluss mit der Kombination. Seit 3 Tagen leckt der Boiler nämlich aus der Dämmung  -  Reparatur zwecklos.
Haben 2 Firmen hier gehabt die teilweise unterschiedliche Aussagen machen:
Der eine meint Brennwerttechnik wäre gar nichts für den Altbau weil damit verbunden nur Flächenheizungen betrieben werden könnten. (Fußboden- oder Wandheizung (Fußbodenheizung, Wandheizung)).
Der andere sagt Brennwerttechnik (und sogar Wärmepumpen) würden funktionieren indem man eben keine Fußbodenheizung nachträglich einbaut, sondern nur für größere Heizkörper (ggf. zusätzliche Heizkörper im selben Raum) sorgt.
Eine generelle Wärmepumpen-Investition von 25000 € würde mich nicht abschrecken  -  um damit frei von Gasversorgern zu sein  -  aber wohl kaum realisierbar wenn ich überall Fußbodenheizungen brauche.
Mag hier jemand auf meine Problematik eingehen? Wäre für Hilfe wirklich sehr Dankbar.
MfG
m.
  1. Von Gestern

    Taupunkt bei Gas liegt bei 58 °. d.h. sobald der Rücklauf darunter liegt, ist Brennwertnutzung möglich.
    Selbst ich fahre meinen Öler für 2 Altbauten (... 1973), der ursprünglich als 90/70 °-System gebaut ist, mit etwa 60/50 °  -  und es hat sich noch keiner beschwert.
    Und selbst bei höheren Systemtemperaturen wäre Brennwertnutzen nur bei extremen Außentemperaturen nicht möglich-X1234Xwas dann vielleicht 5 % der Heizarbeitszeit ausmacht.
    Aber- idealerweise besteht man auf einen raumluftunabhängigen Betrieb via konzentrischem Luft-Abgas-System- wo der Rest auskondensieren kann und die Zuluft vorgewärmt wird.
    Wichtig bei Brennwertern  -  möglichst knapp dimensionieren und möglichst großer Modulationsbereich

    Alternative wäre, die bestehende Therme um WW-Bereitung zu ergänzen ... kostet einen Speicher (den man später ja weiternutzen kann), ein Umschaltventil/evtl. Ladepumpe und  -  falls die Regelung dies nicht sowieso schon unterstützt  -  der en Erweiterung.
    Speicher min. 1 Tagesberdarf- also i.d.R. min 150 ... 200 Liter.

  2. Vielen Dank erstmal ...

    Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Informationen.
    Der Taupunkt sagt mir zwar nichts, das hört sich alles doch aber gar nicht sooo schlecht an.
    Als eines abends der elektrische Warmwasserboiler kaputt ging war der erste Gedanke meiner Frau einen WW-Speicher zu nutzen den die Heizungstherme erwärmt  -  doch wurde von beiden Firmen behauptet man könne das vorhandene Gerät nicht umrüsten:-(
    MfG
    m.
  3. Das ist eine Lüge

    sachichma so als berufsmäßiger Heizerlaie ;-)
    jeder Kessel lässt sich zum WW-laden benutzen. Nur der Aufwand bestimmt das Kosten/Nutzen-Verhältnis ... und natürlich auch etwas die Restlebensdauer des Kessels. Sollte es ein Gusskessel mit Gebläsebrenner sein-X1234Xsowas hält zig Jahre. Bei einem Billig-Athmosphärischen Brenner kann man einen vorzeitigen Ersatz vertreten ...

    Kommt mir irgendwie bekannt vor- 1985: Brennerpumpe kaputt- "Ersatzteile gibt's nicht mehr-neuer Brenner muss her! "
    1.600 gute Deutsche Mark. Die Pumpe gäbe's heute noch ...
    seitdem wird selbstgewartet ;-)

  4. Hart, aber gerecht ...

    Klingt ja fast etwas drastisch, ich glaube aber auch das da viel wahres dran ist.
    Wie dem auch sei, ich geh mit meinem laienhaften Verständnis davon aus, nach 16 Jahren die raumluftabhängige Gastherme zu tauschen, ist eine sinnvolle Entscheidung.  -  ich bin dabei nicht mal so blauäugig von 30 % verminderten Rohstoffbedarf auszugehen. Es geht mir darum up-to-date und für die Zukunft gut gerüstet zu sein.
    Mit fehlt aber immer noch ein wenig der Bezug zu meinem allerersten Beitrag wie sich das mit der Brennwerttechnik und der dazugehörigen Heizfläche verhält.
    Wir wissen einfach nicht wie wir uns entscheiden sollen ...
    Hat vielleicht noch wer einen externen Verweis für mich?
    MfG
    m.
  5. Taupunkt

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wenn Sie irgendetwas kochen, wird der Deckel warm. Am Schönsten können Sie das beim Glasdeckel sehen  -  etwas Kochwasser verdampft und der Wasserdampf kondensiert am Deckel und gibt dabei Wärme ab.

    Dasselbe ist auch beim Brennwert-Gerät. Die heißen Abgase werden so weit abgekühlt (unter 58 °C), dass sie kondensieren und ihre Restwärme abgeben, passiert das nicht, geht die Restwärme ungenutzt ins Freie.

  6. Bei Gas NUR Brennwert

    auch bei Heizkörpern.
    Ideal wäre natürlich, den Altbau vorher enrgetisch zu sanieren  -  Hilfestellung gäbe ein mit 300,- bezuschusster Energieberater, und die Förderpakete sind lecker

    wenn man's andersrum macht, ist die Therme dann wieder überdimensioniert & uneffektiver ...
    einlesen

  7. Nochmal Danke

    Vielen Dank für alle Beiträge  -  und gerade den letzten.
    • Smiley, habe heute mit einer Energieberaterin telefoniert und mich entschieden den Weg mit der 220,- € Zuzahlung der BAFA zugehen. Finde ich am sinnvollsten in unserem Fall.

    Die hat am Telefon auch schon gut losgelegt; Erst Gebäudehülle (Wand, Dach, Fenster) dämmen, dann kleine Heizanlage. Klingt richtig gut finde ich. Wenn das fertig ist gucken wir mal was übrig bleibt. Tendenziell neige ich nach wir vor zu einer Wärmepumpe. Aber ich will jetzt nicht wieder vorschiessen.
    Heizungsfirma war heute auch wieder da  -  kriegen provisorisch einen 50 ltr. Elektroboiler  -  der beim späteren Heizungskauf verrechnet wird. Das nenn ich mal Kundenfreundlich. Lohnt sich also doch immer ein Alternativanebot einzuholen. Das braucht ja nicht auszuarten  -  aber 2 Angebote zum vergleichen schaden nie.
    Ja, einige sehr interessante Förderangebote gibt es  -  mal gucken was wir davon mitnehmen können. (25 t€ vorhanden, da bekomme ich ja nicht alles mit hin also wird der Rest günstig finanziert. Hoffentlich machen die uns da nicht noch einen Strich durch die Rechnung)
    Habe hier gute und kompetende Hilfe erhalten, werde ich weiterempfehlen.
    MfG
    m.


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