Solaranlage mit Heizungsunterstützung  -  Heizkörper oder Fußbodenheizung?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Solaranlage mit Heizungsunterstützung  -  Heizkörper oder Fußbodenheizung?

Hallo,
wir haben uns in unserem Neubau für die Installation einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung entschieden. Da bisher "normal" dimensionierte Heizkörper vorgesehen sind, meint unser Bauträger, es müssen nun größere Heizkörper eingebaut werden, oder aber eine Fußbodenerwärmung.
Ist es nicht auch möglich die solare Heizungsunterstützung zu nutzen, ohne größere Heizkörper einzubauen?
Auch auf die Fußbodenheizung würden wir eigentlich lieber verzichten.
Die Heizanlage soll jedoch natürlich auch funktional sein.
Leider kennen wir uns mit der Thematik überhaupt nicht aus ...
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
  • Name:
  • Wanner
  1. Sind Sie sich sicher, dass das Funktioniert

    Solaranlage für Warmwasser ist OK. Solaranlage für Heizungsunterstützung braucht eine deutliche größere Fläche, weil im Winter/Frühjahr die Sonner doch deutlich weniger scheint. Dachausrichtung und Neigung sollte in diesem Fall auch passen (Süddach).
    Und dann ist das schlicht eine Frage der Amortisation (Bei Neubau kommen ja auch noch die Kreditkosten dazu).
    Frage: Welche weitere Heizung haben Sie denn sonst noch vorgesehen (z.B. Pellets?). Denn NUR mit Solar geht nicht (Ausnahme evtl. Passivhaus mit Elektroheizpatrone, was aber auch nur in den Anschaffungskosten günstiger ist).
    Ich habe es daher weggelassen. Komplett.
    Persönliches Fazit: Lassen Sie die Heizungsunterstützung weg und bleiben bei Warmwasser für die Sommermonate. Den Rest macht Ihre eh notwenige Heizung. Und hier mein Tipp: Pellets. Gas oder Öl oder Strom werden DEUTLICH Teurer werden. Alternativ noch Scheitholz (wenn Sie die Zeit und Geräte dafür haben).
    Falls Sie in Süddeutschland bauen, kann ich Ihnen Sammelbestellung bei Pellets anbieten.
  2. Antwort auf die Aussage Ihres Bauträgers ...

    hat bedingt recht. Wenn wenig Sonne scheint, ist der Pufferspeicher nicht voll. Daher lässt sich über eine Heizung mit Niedrigtemperatur (z.B. Fußbodenheizung) noch etwas was rausholen. (Oder über größere Fläche).
    Aber so rechnet wohl kein Heizungsbauer! .
    Denn wenn eh keine Sonne scheint, muss eh über andere Quelle nachgeizt werden. Und im Sommer sind die Heizkörper eh aus (Dafür der Speicher voll, weil zu viel Sonne).
  3. weitere Infos

    Danke für die bisherigen Ratschläge.
    Wir waren am vergangenen Sonntag bei einer Energieberatung verschiedener Firmen. Nun sind wir noch verunsicherter ...
    Ich habe mich bei meiner ersten Fragestellung vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt.
    Unser Bauträger will uns eine Fußbodenerwärmung einbauen (keine Fußbodenheizung  -  habe mich da selbst verschrieben). Zusätzlich haben wir natürlich noch eine Brennwerttherme im Einsatz, ganz ohne weitere Heizung geht's ja nicht.
    Ich bin mir momentan überhaupt nicht mehr sicher, ob es sich überhaupt jemals rechnet, die Heizunterstützung einbauen zu lassen, oder ob wir nicht einfach bei der Warmwasserbereitung bleiben.
    Naja, wir werden sehen ...
    • Name:
    • Wanner
  4. Fußbodenheizung  -  Auf jeden Fall!

    Foto von Dr.-Ing. Martin Töllner

    Hallo Herr Huber!
    Wir haben vor 2 1/2 Jahren unser Haus aus den 69er Grundsaniert und dabei die Heizung komplett erneuert. Neben einer solaren Heizungsunterstützung (WW wird im Durchlaufprinzip erwärmt) haben wir einen Heizkamin und eine Gas-Brennwertheizung. Durch die neue Dämmung (Niedrigenrgiestandard im Bestand gemäß EnEVAbk.) konnte die gesamte Heizung als Niedrigenergiesystem ausgelegt werden. Anfangs hatten wir einige Probleme mit dem Heizkamin und mussten einsehen, dass das für eine Familie in Stadtrandlage nichts ist (ist OK das er nun da ist, aber bei einer Neuinstallation würde ich gleich auf Gas oder Kraft-Wärmekoppelung umstellen).
    Ich könnte mir etwas anderes als unsere Fußbodenheizung gar nicht mehr vorstellen! Durch das Niedrigenergiesystem mit Vorlauftemoperaturen bis max. 35 °C im Winter wird der Boden nie heiß, nur angenehm warm. Es müssen nur ausreichend Heizkreise vorhanden sein  -  da sind die meisten Systeme zu knauserig dimensioniert. Fußbodenerwärmung UND Heizkörper halte ich für rausgeschmissenes Geld  -  wenn man das System eh einbaut, kann man es auch gleich vernünftig auslegen.
    Unsere Solaranlage hat 28 m² Flachkollektoren. Im Sommer kocht unsere gesamte Anlage, in der Übergangszeit ist das OK. Mit meinem heutigen Kenntnisstand würde ich eher auf 15 m² Vakuum-Röhren-Kollektoren gehen. Die sind gerade in der Übergangszeit effektiver!
    Wir haben unsere Anlage komplett über KFW-Mittel und den Zuschuss vom BAFA finanziert. Für die KFW-Mittel gibt es noch einen Teilschulderlass. D.h. wenn der in 6 Jahren abbezahlt ist, sparen wir richtig. Neulich verriet mir ein Energieberater, dass Kraft-Wärmekoppelung in Verbindung mit solar soetwas wie eine Lizenz zum Gelddrucken sei ... es müsste nur richtig geplant UND richtig finanziert sein. Finanzierung haben Sie bald abbezahlt und die Energiekosten werden eher noch steigen. Irgendwanngeht die Schee zu Ihren Gunsten auf  -  die Zeit zum Nachdenken und Planen sollte man sich nehmen!
    Infos gibt es hier:

    Viel Erfolg!
    martin Töllner


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