Rieselnde Schüttung bei Brettschichtdecke
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Rieselnde Schüttung bei Brettschichtdecke

Hallo Holzexperten,
wir hatten uns vor vier Jahren für eine Brettschichtdecke zwischen EGAbk. u. 1. OGAbk. in unserem Einfamilienhaus-Neubau entschieden und waren damit optisch und funktionell bisher sehr zufrieden. Die verleimten Nadel-Holzelemente sind 140 mm stark, 50 cm breit und bis zu 4 m lang. Die Elemente sind über eine 10 mm überlappende Nut u. Feder miteinander verbunden. Die Schrumpfung durch das Nachtrocknen bemerkten wir bisher kaum, zumal die Kanten stark angefast sind.
Die Oberseite der Brettschichtdecke ist für die Leitungsverlegung Elektro u, Heizung genutzt, eine schwimmend verlegte Lattung trägt die Dielung. Als Füllstoff wurden Perlite mit ca. 2.. 3 mm Korn eingeschüttet.
Inzwischen ist das Holz der Brettschichtdecke offensichtlich so nachgetrocknet, dass die Überlappung von Nut u. Feder nicht mehr ausreicht  -  es beginnt zu rieseln ...
Als Gegenmittel helfen hier sicher von unten filigran in die entstandene 12 mm  -  Fuge genagelte Leisten, trotzdem die folgenden Fragen:
1. Darf verleimtes Brettschichtholz mit konstruktiver Funktion (ersetzt hier ja immerhin die klassischen Holzbalken) so stark (?) schrumpfen (12 mm auf 50 cm)?
2. Gehört da ein Rieselschutz zwischen Schüttung u. Brettschichtdecke?
3. Hat jemand noch eine bessere Idee als die mit den Leisten?
Dank schon vorab für weiterführende Antworten!
  • Name:
  • Olaf B. Vogt
  1. holla!

    da waren Künstler am Werk ..
    1.
    das bedeutet eine Trocknung des Holzes nach dem verbauen von bspw. 15 %
    auf 7 % rF. ist eher ungewöhnlich.
    wir beobachten an unseren Bauten Jahre später eine Spaltbildung von 1-3 mm
    bei 60-65 cm breiten holzelementen (werkseitig auf rd. 12 % getrocknet  -  das
    wird so ausgeschrieben)
    2.
    ja.
    ebenfalls nachdenkenswert: üblicherweise funktionieren decken zur
    Aussteifung als Scheibe, einzelne Elemente werden z.B. mittels fremdfedern
    miteinander kraftschlüssig verbunden. eigentlich kann schon da nichts mehr rieseln.
    Statik?
    3.
    ja :-)
    wer hat das vermurkst? wer hat's ausgeführt, wer hat's beauftragt, wer
    hat's geplant?
  2. Kurze Konkretisierung

    Hallo Herr Sollacher,
    kurze Konkretisierungen :
    zu 1. : 12 mm auf 50 cm sind nur reichlich 2 %
    zu 2. /3.
    Komplette Architektenleistung LPh 1-9, Ausschreibung liegt mir momentan nicht vor, ausgeführt hat es eine vom Arch. empfohlene und von uns beauftragte Zimmerei, Architekt hatte auch Abnahme empfohlen, die von uns dann durchgeführt wurde.
    Der Fehler zeigt sich bisher nur an einer Fuge, andere scheinen aber nah dran zu sein (man sieht es ja erst ab 10 mm).
    Müssen wir jetzt auch statisch Bedenken haben? Fremdfedern scheinen es definitiv nicht zu sein.
    • Name:
    • Olaf B. Vogt
  3. der Architekt ..

    ... hatte Abnahme empfohlen  -  dann muss ja alles passen ;-)
    sicherlich auch die Statik  -  dafür gibt es bestimmt eine Berechnung,
    die der a. zwar nicht prüfen muss/kann, von deren vorhanden sein er
    sich aber zumindest vergewissern muss ...
    in dieser Berechnung wird bestimmt was zum Thema Aussteifung und Decke stehen,
    fragen sie doch einfach den Ersteller der Statik.
    meine "Prozentrechnung" ist klar? das ist die prozentuale Holzfeuchte.
    wenn billig gebaut wird, wird nasses Holz verwendet. das trocknet
    im eingebauten zustand und schrumpft dabei  -  die Schrumpfung nennt man
    schwinden.
  4. Jetzt ein Bild dazu

    Interessant dürfte noch sein, dass die Fuge nicht gleichmäßig über die Länge vorhanden ist, an der Wand im Bild sind es reichlich 12 mm, an der 3 m entfernten anderen Seite nur ca. 7 mm. Die benachbarten Fugen sind viel kleiner, erst die fünfte ist wieder ähnlich breit.
    Die Prozentrechnung kann ich übrigens nach dem kleinen Denkanstoß nachvollziehen.
    Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
    • Name:
    • Olaf B. Vogt

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