Wirkungsgrad Kachelofen
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Wirkungsgrad Kachelofen

Hallo Forum,
für neue Öl- und Gasbrennwertgeräte gibt es ja bekanntlich immer eine Wirkungsgradangabe. Wie sieht es bei Kachelöfen aus?
Gibt es hier durchschnittliche Angaben, wie gut so ein Ofen das darin verbrannte Holz verwertet? Oder wieviel Prozent gehen sozusagen ungenutzt durch den Kamin hoch?
Ich habe mal irgendwo einen Vergleichswert gefunden, dass 1 m² Brennholz ca. dem Heizwert von 200 l Heizöl entspricht.
Wenn ich diese Werte zugrundelege müsste sich bei einem Verbrauch von 5 m² Brennholz pro Jahr der Ölverbrauch an der Zentralheizung doch um 1000 l verringern. Selbstverständlich unter der Voraussetzung gleicher Bedingungen (Außen- und Innentemperaturen (Außentemperaturen, Innentemperaturen)).
Kann man so einen Vergleich anstellen?
  • Name:
  • N. Mueller
  1. So einfach wird' s net gehen

    Für Öl, Gas, Pellets usw. lässt sich ja ein Heizwert feststellen. Beim eigenen Brennholz wird das wahrscheinlich deutlich schwieriger, da ja dort oft unterschiedliche Holzarten verwendet werden und das Holz je nach Lagerung auch unterschiedlich trocken ist.
    Außerdem scheint's mir, dass Kachelöfen für moderne Häuser eine zu hohe Leistung haben => wird schnell zu warm => wird wieder gelüftet, ums erträglich zu bekommen.
    Klar wird man sich dadurch etwas sparen, bloß das genau zu errechnen ... weiß nicht, ob das was wird.
    Damit's nicht falsch rüberkommt: Ich finde sowas auch toll, aber ich würd's nur als zusätzlichen Luxus sehen und auf keinen Fall in die Bemessung meiner Heizung mit einplanen.
    Nur Meinung eines Bauherren, der mangels Kohle noch immer von seinem Kachelherd träumt ...
  2. Warum net?

    Hallo Herr Richter,
    danke für Ihre Antwort. Aber nochmals einige Punkte zur Ergänzung:
    Wenn ich mal von gut durchgetrocknetem Buchenholz (2 Jahre gelagert) ausgehe, dürfte die Schwankung des Heizwertes nicht so groß sein.
    Außerdem will ich den Kachelofen nicht in die Heizung mit einberechnen. Die Heizung wurde ohne Kachelofen dimensioniert. Und der Ofen wurde nachträglich eingebaut (vor einem Jahr).
    Wir haben den Ofen eigentlich regelmäßig beheizt. Und man merkt dann auch, dass die Heizkörper zurückgeregelt werden (Thermostate schließen).
    Wenn ich nun davon ausgehe, dass eben ca. 5 m² Holz verbrannt werden, kann diese Energie ja nur 2 Wege gehen. Entweder im Ofen gespeichert und langsam an die Umgebung abgegeben werden, oder direkt ab durch den Schornstein.
    Mit den Daten soll nichts dimensioniert oder sonst verwertet werden. Die Frage tauschte mehr so aus Neugierde auf. Es geht mir auch nicht um eine genaue Angabe von 1.. 2 %. Es ging mir mehr um die Größenordnung, sprich sind es 30,50 70 % des Heizwertes vom Holz, oder wieviel auch immer, die effektiv in der Hütte verbleiben?
    Gruß
    N. Müller
    • Name:
    • N. Müller
  3. Wenn's so ist, dann vielleicht andersrum ;-)

    Heizwert von Holz siehe Links. Wenn Sie Google mal mit Heizwert + Holz + Buche füttern, bekommen Sie jede Menge (314 Treffer in Deutsch) Lesestoff.
    Wirkungsgrad Kachelofen kann m.E. nicht beziffert werden, da  -  im Gegensatz zum Heizkessel  -  ja kein gesteuerter und damit gleichbleibender Verbrennungsvorgang unterstellt werden kann. (Falls ich Quatsch erzähle, sollen mich die Heizungs-Fuzzis bitte korrigieren ;-))
    Aber wenn Sie die Öl-Einsparung und die verbrauchte Holzmenge wissen, dann können Sie ja anhand der Heizwerte den Wirkungsgrad annähernd ausrechnen.
    Mehr fällt mir jetzt dazu nicht ein.
    • Name:
    • HR
  4. Wenn Sie Ihren Ofen

    (Grundofen oder Kombiofen) richtig beheizen und wenn er richtig dimensioniert, geplant und gebaut ist, sollte er einen Wirkungsgrad von rund 80 % haben. Der genau erzielbare Wirkungsgrad hängt z.B. auch von Ihren baulichen Gegebenheiten ab. Wenn Sie dann 5 m³ Holz = ca. 2500 kg (je nach Holzart) verbrennen und jedes Kilo rund 4 kWh liefert, dann erzeugen Sie rund 2500 x 4 x 80 % = 8000 kWh. Da ein Liter Heizöl rund 10 kWh hat sparen Sie also rund 800 ltr. Öl ein.
    Voraussetzung ist dass Ihr Holz gut gelagert (min. 2 Jahre im gespaltenen Zustand) und somit trocken ist.
    Es ist egal welche Holzart Sie verbrennen nur trocken muss es sein. Die Heizleistung beträgt bei allen Hölzern ca. 4 kWh/Kilo. Natürlich hat aber z.B. ein m³ Buche mehr kg als ein m³ Fichte.
  5. Aha

    also doch schon mal ein Richtwert.
    Danke für die bisherigen Hinweise.
    Herr Kern, kann man einen Ofen in der Hinsicht, auf sein Heizverhalten, Wirkungsgrad, wirklich planen? Leider haben wir bezüglich einer Berechnung oder Auslegung von unserem Ofensetzer keine Angaben bekommen.
    Was mir an unserem Ofen, oder genauer gesagt, es ist ein Kachelherd, auffällt ist, dass er bedingt durch die Herdplatte nicht absolut dicht zu bekommen ist. Wenn es draußen etwas stürmisch ist, kann der Ofen anfangen gespenstisch zu pfeifen. Das hört auf, wenn man den Schürhaken in das Loch des Deckels an der Herdplatte steckt ;-)
    Aber auch wenn der Ofen mal richtig angeheizt ist, kann man alle Türen und Klappen schließen. Wenn man Holz nachlegt, brennt das munter weiter. Zieht der Ofen da nicht relativ viel (falsche) Luft? . Sprich, wenn das Feuer aus ist, könnte er doch durch den Luftstrom schneller auskühlen, als wenn da wirklich alles Luftdicht abgeschlossen ist. Wirkt sich dies nach Ihrer Erfahrung merkbar auf den Wirkungsgrad aus? Oder ist das vernachlässigbar?
    Ich will gelegentlich unseren Ofensetzer mal auf das Thema ansprechen. Aber eine oder mehrere (unabhängige) Meinungen wären mir schon recht.
    Danke schon mal.
    Gruß
    • Name:
    • N. Müller
  6. Natürlich kann man

    einen Ofen genau berechnen und bauen. Wenn Ihr Ofenbauer das nicht mit Ihnen besprochen hat, dann heißt da nicht dass er das nicht getan hat. Dass Ihr Ofen mit kpl. geschlossenen Türen munter weiter brennt ist seltsam, das sollte nicht sein. Die wenige Luft die er durch das kleine Loch in der Herdplatte bekommt reicht zum brennen nicht aus. Das sollten Sie von Ihrem Ofenbauer überprüfen lassen.
    Wenn der Ofen nicht dicht ist wirkt sich das schon auf den Wirkungsgrad aus. Das kann auch merklich sein, je nachdem wie undicht die Kiste ist.
    Noch eine kurze Anmerkung zu meinem vorherigen Beitrag betreffs der Öleinsparung. Ich bin dabei von einer Ölfeuerung mit 100 % Wirkungsgrad ausgegangen. Sie sparen also in Wirklichkeit etwas mehr Öl ein.
    MfG
    Theo Kern

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