Offener Kamin: Erfahrungen
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Offener Kamin: Erfahrungen

Wir wollen in unserem Haus einen zweiseitig offenen Kamin (mit hochschiebbarer Glasscheibe) einbauen lassen.
Nun liegen uns zwei Angebote vor, die uns die Entscheidung nicht einfach machen.
Das eine erste Angebot sieht einen Kamin vor der über eine Warmluftzirkulation verfügt. D.h. unten wird kalte Luft angesaugt, oben die erwärmte Luft wieder hinausgepustet.
Basis hier für ist der Einsatz Varia der Firma Spartherm.
Der Kamin wird mit Porenbeton verkleidet.
Das zweite Angebot sieht eine ähnliche Variante vor, mit dem Unterschied, dass dieser nicht mit Porenbeton, sondern mit Schamott verkleidet wird und damit den Raum über Strahlungswärme heizen soll. Diese Variante liegt gut 2000 € über der vorgenannten Version.
Vorweg sei gesagt, dass wir den Kamin weniger als Heizgerät denn vielmehr für die Atmosphäre nutzen wollen.
Lt. Anbieter Zwei soll Version 1 zusätzlich Staub aufwirbeln und damit ungeeignet für Allergiker und Nicht-Oft-Decke-Streichen-Woller sein.
Über Infos würde ich mich sehr freuen.
  • Name:
  • Herr Ol
  1. Imitation

    Für Atmosphäre kaufen Sie eine Imitation: kein Dreck, kein Rauch, keine Arbeit
    Fürs Heizen kaufen Sie eine Kassette mit Warmfuftzirkulation.
    Für Rauch im Zimmer nehmen Sie einen offenen Kamin und bleiben abends sitzen bis zur letzten Glut wegen der Brandgefahr.
    Für Atmosphäre mit richtigem Feuer nehmen Sie die Version mit der Glasscheibe: alles geht durch den Schornstein, auch die Wärme.
    Denken Sie an die Zuluft und an die Brennstofflagerung, an den Kaminkehrer und an die Reinigung.
    Denken Sie auch an die Nachbarn: geräuchert hält nicht immer länger!
    • Name:
    • Herr Klaus
  2. Speicherofen

    Der Vorredner hat recht, man muss wissen, was man will und da kann eine Imitation die bessere Lösung sein. Spaß beiseite, wenn sie den Ofen nicht direkt zum Heizen brauchen sollten sie auf keinen Fall eine Variante mit Warmluftzirkulation nehmen. Da wird der Raum sehr schnell zu warm und sie verlieren die Lust am Heizen oder sie schließen die Luftklappen und heizen zum Kamin hinaus. Denken Sie doch mal über einen Kachelofen oder Specksteinofen nach. Dort wird die Wärme gespeichert und über den Tag verteilt abgegeben. Ich selbst habe einen Specksteinofen und bin rundum zufrieden. Während des Betriebes ist es nie zu warm, auch wenn Besucher den Raum durch Eigenwärme zusätzlich aufheizen. Zugegeben die Investition ist etwas hoch, aber die Vorteile überwiegen.
    Mit warmen Grüßen
    Gerd
    • Name:
    • Herr GerdPue
  3. lieber ein Glaskasten mit echtem Feuer

    Nun gut, eine Imitation muss es dann doch nicht unbedingt sein. Einige sehen zwar recht realistisch aus, nur irgend etwas fehlt dabei.
    Ein geschlossener Ofen (Kachel- oder Speckstein-Ofen) kommt für uns ebenfalls nicht in Frage, da ja die Heizwirkung für uns eher sekundär ist (mit 18 cm Styropor auf den Wänden ...)
    Fest steht, dass wir einen zweiseitig (über Eck) offenen Kamin haben wollen, der mit einer Glasscheibe verschlossen werden kann.
    Meine Frage zielte auf die Verschmutzung der Raumdecke bei der Variante mit Lüftungsgittern ab. Dabei ist weniger der Schmutz durch die Feuerung als vielmehr durch den sich absetzenden Staub, ähnlich wie beim Fernseher, gemeint.
    Wie stark ist dieser Effekt?
    Dürfen diese Gitter geschlossen werden oder fliegt uns dann das gesamte Gebilde um die Ohren?
    Vielen Dank für die Antworten
    • Name:
    • Herr Ol
  4. Jetzt versteh ich gar nichts mehr?

    Sie schreiben:

    Ein geschlossener Ofen (Kachel- oder Speckstein-Ofen) kommt für uns ebenfalls nicht in Frage, da ja die Heizwirkung für uns eher sekundär ist (mit 18 cm Styropor auf den Wänden ...)

    Warum stellen Sie dann noch die Frage nach der Variante mit Lüftungsgittern, ich denke Sie wollen nicht Heizen?
    Nehmen Sie dann am Besten den Ofen mit dem Porenbeton, der isoliert gut und die Lüftungsgitter kann man ja schließen.
    Wenn Sie so gut isoliert haben, haben Sie sicherlich ein Niedrigenergiehaus. Verträgt sich dann ein offener Kamin mit der geplanten Energiebilanz? Was wird der Blower-Door-Test (BDT) ergeben?
    Mit luftigen Grüßen
    Gerd

    • Name:
    • Herr GerdPue
  5. Heizkamin

    Wenn Sie sich für einen Kamin mit Spartherm-Einsatz entschiedenhaben, haben Sie sich grundsätzlich für einen Warmluftofen entschieden, d.h. Ihr Kamin saugt im Bodenbereich kalte Luft an, diese wird am Heizeinsatz erwärmt und tritt in einer Höhe bon ca. 180 cm als warme Luft wieder in den Raum.
    Luftgitter sind also unbedingt erforderlich und dürfen auch im Heizbetrieb nicht geschlossen werden.
    Die Wahl der Außenverkleidung, Schamotte oder Gasbeton, ist dabei nur eine Qualitäts- und Preisfrage. Schamotte nimmt die Wärme auf und gibt sie über einen längeren Zeitraum als Strahlungswärme wieder ab. Gas- oder Porenbeton bleibt kalt, dieser Baustoff ist für hohe Temperaturen nicht besonders geeignet.
    Die Preisdifferenz von 2000 € kann aber nicht alleine in der Verwendung von Schamotte begründet sein.
    Wenn Sie weitere sachliche Infos haben möchten schreiben Sie uns:
    info@primus-ofenshop.de
    Gisbert Schäfer
  6. Antworten:

    Sehr geehrte Herren,
    vielen Dank für das Interesse an meiner Frage!
    @Gerd
    Die Frage mit den Lüftungsgittern habe ich gestellt, weil es sich bei der Variante um die preislich günstigere Lösung handelt.
    Grundsätzlich befürchten wir jedoch, dass durch diese Gitter der übliche Hausstaub an die Decke gepustet wird.
    Daher war der Hinweis von Gisbert Schäfer sehr hilfreich, dass die Gitter nicht verschlossen werden dürfen!
    Unser Haus wird nach der "neuen" Wärmeschutzverordnung gebaut, ich glaube, das war früher einmal ein Niedrigenergiehaus.
    Energiebilanz und Blower-Door-Test (BDT) habe ich schon mal gehört, sagt mir aber leider nichts. Wie unser Architekt letztlich die geltenden Vorschriften einhält, überlasse ich ihm. Bislang war seine Einsatzbereitschaft eher Mager, darum auch die Frage im Forum.
    Letztlich ist aber noch der folgenden Punkt offen:
    Vorteile / Nachteile von Kaminen mit und ohne Lüftungsgitter bei gleicher Ausprägung als zweiseitig offener Eck-Kamin mit Glasscheibe.
    Wie gesagt: Aus Kostengründen präferieren wir natürlich die Version MIT Lüftungsgitter. Wenn ich allerdings nach jeder "Saison" die Decke (rd. 60 m²) streichen lassen kann, macht das keinen Spaß mehr.
    @Herr Schäfer:
    Vielen Dank für Ihr freundliches Angebot und Benennung Ihrer E-Mail-Adresse
    Ich möchte allerdings nicht unnötig Ihre Zeit als Gewerbtreibender in Anspruch nehmen, ohne eine Chance auf einen Auftrag zu haben, da uns bereits zwei Angebote (wie oben beschrieben) vorliegen und die Vergabe recht kurzfristig erfolgen muss.
    Vielen Dank und ein schönes Restwochenende
    Hr. Ol
  7. Kamin

    Kann Sie voll verstehen. Im Gegensatz zu den "Heizpäpsten" wollen Sie (wie ich) hauptsächlich ein gemütliches Feuer haben und da auch immer mal wieder Holz nachlegen. Das soll natürlich mitheizen, aber das ist nicht die Hauptsache. Das können manche Leute einfach nicht verstehen. Wir werden einen Einsatz (ähnlich Spartherm) einbauen, der bekommt einen Nachheizkasten mit Umlenkklappe (wenn er offen betrieben wird, werden die Abgase direkt in den Schornstein geleitet, sonst qualmts. Wenn Scheibe zu, geht es durch den Nachheizkasten und heizt gut mit) Das ganze wird mit Schamotte und Bruchstein ummauert, verputzt und kostet inkl. 2 Lüftungsgitter ca. T€ 5. Billiger geht es mit YTONG, aus Erfahrung kann ich aber berichten, dass der Stein kalt bleibt. Strahlt also nicht, ist also nichts zum "Anlehnen". Und dass in der Nähe der Lüftungsgitter auch nach ein paar Jahren mal etwas leicht angebräunt wird, gehört dazu. Wen das stört, soll sich ein Elektrofeuer hinstellen.
  8. Danke Herr Hellwig!

    Ich sehe, wir haben die gleichen Vorstellungen von einem Kamin.
    Der von Ihnen benannte Preis entspricht auch unserem Angebot.
    Besonders wichtig war für mich auch der Hinweis "nach ein paar Jahres mal etwas leicht angebräunt", dem ich entnehme, dass ich schließlich nicht jedes Jahr die Decke streichen muss.
    Vielen Dank und viele Grüße
    Hr. Ol
  9. @Hr. Hellwig: Wie hoch war der Preis?

    Mit unserem Preis hatte ich mich etwas vertan, unsere Angebote lauten 8 T€ für die Y-Ton-Variante, die Schamotte-Version liegt bei 10,5 T€ (ohne Schornstein).
    Von welchem Hersteller stammt denn Ihr Einsatz?
    • Name:
    • Hr. Ol
  10. Kamin

    Der Hersteller: Fa. Schmid, Kamineinsatz "LINA 7363 H" (alte Bezeichnung: Tall 7360). Hat also ein "Fenster" 73 x 63 und die Türe ist hochschiebbar. Gibt es mit Sicherheit auch von 2 Seiten offen. Fa. Schmid ist laut Aussage mehrerer Ofenbauer identisch mit Spartherm. Daran kommt dann ein "Gussnachheizkasten" und eine "Heizgar-Umschaltklappe inkl. Zubehör".
    Ihr Preis erscheint mir sehr hoch, zu diesem Preis werden komplett gemauerte Öfen gebaut, wie z.B. BIOFIRE etc. Selbst bei Verwendung des Spartherm-Einsatzes dürfte der Preis nicht wesentlich höher liegen. Bei unserem Preis kommt allerdings noch MwSt dazu und vielleicht 200 € für Bruchsteine.
    Lassen Sie sich nichts erzählen und holen Sie weitere Angebote ein! Vor ca. 8 Jahren habe ich in meinem 1. Haus einen Brunner-Einsatz (= teuer) mit YTONG einbauen lassen, das ganze hat ebenfalls 5000 gekostet, aber DEUTSCHE Mark!
  11. Strahlungswärme

    Wer noch nie einen Ofen hatte, der Strahlungswärme abgibt, der weiß auch nicht wie schön und angenehm das ist. Z.Z. ist mein Specksteinofen täglich an. Ich habe auch ein Niedrigenergiehaus (NEH) und die abgestrahlte Wärme überhöht die Raumtemperatur nicht wesentlich. Der Clou liegt darin, dass die Wärme gespeichert und über den Tag langsam wieder abgegeben wird.
    Zum einen schleudere ich dadurch nicht mit der fossielen Energie herum und zum anderen schaltet sich meine Fußbodenheizung automatisch aus und reduziert zusätzlich meinen Gasverbrauch wesentlich. Normal liegt die Temperatur meines Wohnzimmers bei 21 grd. C und nach einer Heizladung von 2 Eimern Holz liegt die Temperatur bei angenehmen 23 grd. C. Dadurch, dass es sich um Strahlungswärme handelt, wird das nicht als zu warm empfunden.
    Wenn ich die Preise sehe, die für einen Kamin, der die Energie zum Schornstein heraus pulvert, genannt wurden, dann kann man locker einen Speicherofen dafür bekommen. Mein Specksteinofen hat vor vier Jahren 6,5 T€ gekostet. Der Kamin mit Kassette meines Freundes war noch etwas teuerer aber das gute Stück brennt so gut wie nie, da es zu schnell zu heiß wird und anschließend die Scheibe so stark verdreckt ist, dass sie nur mit viel Mühe wieder zu reinigen ist.
    Dies soll keine Hommage an einen Specksteinofen sein, sondern den Lesern zum Nachdenken anregen einen Strahlungswärmeofen in die Überlegung mit einzubeziehen.
    Mit strahlenden Grüßen
    Gerd
    • Name:
    • Herr GerdPue

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