Feuchter Bruchsteinkeller im Altbau: "Sanierung" durch Heizschleife?
BAU-Forum: Keller

Feuchter Bruchsteinkeller im Altbau: "Sanierung" durch Heizschleife?

Guten Tag,
es handelt sich um einen Bruchsteinkeller in einem etwa 70 jährigen Haus. Die Innenwände sind leicht feucht (fühlen sich kalt an). Drückendes Wasser schließe ich aus. Der Putz hat sich schon teilweise von der Wand gelöst, sowie die auch vom Vorbesitzer angebrachte scheuerfeste Anstriche (kein Wunder!). Salzausblühungen gibt es an wenigen Stellen in Höhen bis zu 1.50 m über dem Boden. Der Keller ist unbeheizt und wurde vom Vorbesitzer ganztägig und ganzjährig gelüftet, was eine veritable Energieverschwendung darstellt, die ich nicht unbedingt fortsetzen will. Der Keller soll weiterhin nur als Keller genutzt werden; das kein Putz hält ist mir unwichtig. Dennoch, damit das ganze etwas sauberer aussieht, würde ich gerne die Wände mit einer wasserdampfdurchlässigen Anstrich versehen (aber auch nicht dauernd wieder streichen müssen. Als Leser des Forums in dieser Sparte habe ich Herrn Bromm's Beiträge zum IBau System gelesen. Mir kam deshalb die Idee als erste und im Idealfall einzige Sanierungsmaßnahme Heizungsrohre mit Schellen kurz oberhalb des Fußbodens direkt an der Wand zu befestigen und so die Wände trocken (er) zu halten. Trockenere Wände sollten ja auch den Heizbedarf im EGAbk. senken. Diese "Heizschleife" könnte man dann per Hahn je nach Bedarf (Wandfeuchte messen) betreiben und den Keller gezielt lüften. Bin ich mit dieser Maßnahme auf dem richtigen Weg, oder ist das bloß eine Fortsetzung sinnloser Energieverschwendung mit anderen Mitteln?
Trockenere Wände sollten ja auch den Heizbedarf im EG senken.
Welchen Feuchtigkeitsgehalt darf die Wand nicht überschreiten, damit ein Putz dort hält falls es mich doch mal überkommt die Wand verputzen zu wollen.
Besten Dank im Voraus für Ihre Tipps
M. Kaethner
  • Name:
  • M. Kaethner
  1. Denkanstöße

    Die Ursache für die Salzausblühungen ist wahrscheinlichst Feuchtigkeit, die von außen in den Keller eindringt. Wenn Sie nun heizen, wird die rel. Luftfeuchte innen abnehmen und sich ein "Gefälle" zwischen dem Wasserdampfdruck außen und innen einstellen. Sie "saugen" dann durch die vermeintlche Trocknung der Wände Feuchtigk. von außen nach innen. Die Folge wird sein: Mehr Salzausblühungen und abblätternde Farbe. Da hilft nur eine funktionierende Außenabdichtung, einen Putzaustausch durch Sanierputz (an den betr. Stellen+50 cm Umkreis) und die Beschichtung mit einer H2Odampfdurchlässigen Farbe (z.B. Silikonharzfarbe). Am Besten, Sie lassen zuvor eine Salzanalyse des Putzes und des Mauerwerks machen, um den Sanieruputz entsprechend einstellen zu können. Evtl. muss eine Horizontalsperre nachträglich eingebaut werden (geht auch in einer Bruchsteinwand (!) )
    Einen Keller, der nicht dicht" ist, trocken zu heizen ist nicht möglich und zumindest eine (teure) Energieverschwendung. Wenn Sie den Heizbedarf im EGAbk. zusätzlich senken wollen, sollten Sie daran denken, die Wärmedämmung der Kellerdecke zusätzlich durch untergeklebte WDAbk. zu verbessern.
  2. Mit Heizsschleifedient soll der Hüllflächentemperierung dienen!

    Hallo Herr Thyssen,
    besten Dank für Ihren Beitrag.
    Die Ursache ist ja sicher ein Feuchtigkeitstransport durch die in der Erde befindliche Außenwand, vermutlich nicht nur vom Fundament, sodass eine Horizontalsperre auch nicht die die vollständige Lösung bringen wird.
    Mit der von mir angedachten "Heizschlangenlösung", gedacht ich nicht etwa de Keller trocken zu heizen, sondern die Wandtemperatur zu erhöhen. Mit etwas erhöhter Oberflächentemperatur der Wand sollte die Diffusion nach innen zumindest verringert werden, weshalb ein verstärkter Sogeffekt und Salztransport stattfinden soll, will mir nicht einleuchten, vielleicht können Sie mir diesen Gedanken noch einmal erklären.
    Salzanalyse und und abgestimmter Saniputz: Das klingt teuer Herr Thyssen! An der eindringenden Feuchtigkeit ändert das doch nichts. Klar, aufgraben und den Feuchttransport in die Wand stoppen, das wär wohl die Lösung, wurde bereits vom Vorbesitzer versucht, aber wohl nicht fachgerecht durchgeführt. Scheint mir auch viel zu aufwändig, denn wie ich schrieb, beanspruche ich keinen Wohnkeller.
    Ein anderer Leser (besten Dank Herr B.!) brachte mich zui diesem Link:

    Die dortigen Infos stehen in starkem Widerspruch zu Ihren Ausführungen Herr Thyssen. Das soll keine abschließende Wertung sein, aber vielleicht meldet sich doch noch ein anderer Experte zu Wort!
    Grüße,
    M. Kaethner

    • Name:
    • M. Kaethner
  3. Ganzjähriges Lüften bringt Kondensfeuchte ...

    Ganzjähriges Lüften bringt Kondensfeuchte in den Keller  -  liegt es vielleicht daran? Ich habe gerade vor 3 Monaten einen Luftentfeuchter aufgestellt und bin auch an den heißenTagen überrascht, dass die Kondensfeuchte des vergangenen Jahres nicht mehr auftrat. Ansonsten fand ich die Fischer-Meinung auch sehr interessant, habe mich aber noch nicht dazu durchringen können. Ist ja auch aufwändiger ...
    Probieren Sie es doch mal mit einem Entfeuchter  -  den losen Putz kriegt der allerdings auch nicht wieder fest :-)). Meiner ist von Wilms -

    Gruß


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