Kellerboden Innenabdichtung
BAU-Forum: Keller

Kellerboden Innenabdichtung

Nun habe ich den Salat. Alle vorhergehenden Bemühungen einer Regelung waren für die Katz.
Folgender Kellerbodenaufbau.
Bindiger Boden (Lehm durch und durch)
Rollkies, PE-Folie, Sauberkeitsschicht (3-4 cm Beton), 6 cm Perimeterdämmung, keine Folie! ich kam einen Moment zu spät, 17 cm WU-Beton.
Außenwände: Horizontalabdichtung (bituminös), 1. Steinlage 36er Wärmedämmstein Bims, 2. Horizontalabdichtung, weiteres Mauerwerk ...
Abdichtung der Außenkellerwände mit KMB Dickbeschichtung, auch über den Betonkragen der Bodenplatte hinaus, mit schöner Hohlkehle und umlaufende Drainage. Die Drainage scheint auch zu funktionieren. Es wurde schon mehrmals in letzter Zeit Wasser abgepumpt. Das soll später über eine Tauchpumpe mit Schwimmer automatisiert werden und erlaubt sein. Worte des Architekten und Bauleiters der Bauträgergesellschaft.
Dank diesem exzellentem Forum und dem mir rausgeholtem Fachwissen hat das bis jetzt alles recht gut geklappt.
Im Keller befindet sich ein Badezimmer und ein Kinderzimmer. Die Wasserinstallation und Elektriklehrrohre wurde auch schon eingebracht und Ruckzuck war der Boden mit flüssigem Bitumen vorgespritzt. Das war am Donnerstagabend. Mein telefonischer Versuch am Freitag ein Gespräch über den Verlauf der Bodenabdichtung zu führen, wurde recht forsch abgeblockt: "Das haben wir schon immer so gemacht! " Eine Art wie ich sie eigentlich vorher von dem Architekten nicht kannengelernt habe.
Nun ja, es kommt was kommen musste. Am Samstag (überraschend schnell) war der Dachdecker da und hat seine G200S4 eingebaut. Das heißt:
1. die Bahnen in einem Rutsch von Wand zu Wand, mit einem schönem, rundem, auslaufendem Radius. Ob die Horizontalabdichtung der Mauer mit verschweißt ist ... ich bezweifele es an einigen Stellen.
2. Die Bahnen gehen etwa bis zu 8 cm an der Wand hoch und sind mit gut 10 cm untereinander überlappt.
3. Die Bahnen führen über die Schaumstoff isolierten Wasserrohre und Leerrohre. Rechts und links davon ein Hohlraum von etwa 5 cm Breite und wenn die Leitungen nahe an der Wand liegen, ist dieser Hohlraum sogar noch breiter.
4. An den Stellen, an denen die Wasserleitungen dann an der Wand senkrecht hochgehen klafft zwischen Wand und Bitumenbahn ein Abstand von fast 8 cm über eine Breite von bis zu 30 cm.
5. Im Badezimmer, da wo später die Badewanne stehen soll, hört die "Abdichtung" vor den Wasserleitungen und der Abwasserleitung auf. Die Hitze der Flamme hat die Isolierung der Rohre schrumpfen lassen und teilweise auch verbrannt. Wie mag wohl die Isolierung aussehen, wo die Bitumenbahn vollflächig darüber gezogen wurde?
6. An den Bodenabläufen wurde großzügig freigeschnitten und Bahn mit dem Rohboden verschweißt.
Ich habe mich schriftlich über die Ausführung der Arbeit beschwert und meine Zweifel über die Qualität der Arbeit geäußert. z.B. " ... das ist bestimmt kein Werk nach den Regeln der Technik". Am Samstag ist Ortstermin.
Meine Meinung ist: Die Abdichtung muss unter der Installation verlaufen. Die Verbindung zu der Horizontalabdichtung muss gewährleistet sein und die Durchdringungen auf ein Minimum reduziert werden.
Hier mein Hilferuf!
Ich brauche handfestes Argumentationsmaterial. Sprich DINAbk.-Normen und nach Möglichkeit mit zitiertem Text. Ich kann leider nicht als Otto-Normalverbraucher in die DIN einsehen.
Gibt es auch hier so etwas wie Regeln der Technik?
Für den Fall das es hart auf hart kommt, wer kann mir einen Gutachter nennen aus dem Raum Bonn, Köln, Euskirchen?
Peter
  • Name:
  • Peter Heider
  1. Ich sage Ihnen Herr Heider

    alles raus damit. Abdichtung gehört unter die Installation und muss mit den Bahnen die "VORHER" unter dem Mauerwerk in der genügenden breite eingebaut worden sind verschweißt werden. Das was Sie haben ist Murks. Diese Planung fängt schon beim mauern an
    und ist mit entschiedener Bauleiterhärte bei den Installateuren und Elektrikern durchzusetzen. Einen Gutachter kann ich Ihnen auch nennen. Nehmen Sie sich den "Beisse" aus Dortmund. Der kennt sich aus.
  2. DIN 18195 ...

    DIN 18195 ist Ihre DINAbk..
  3. Herr Welschbillig Danke für Ihre schnelle Reaktion An ...

    Herr Welschbillig,
    Danke für Ihre schnelle Reaktion. An Herrn Beisse habe ich mich per E-Mail gewendet und warte auf Antwort.
    Herr Engel,
    auch Ihnen meinen Dank. Können Sie mir auch in der Form eines Zitates aus der DINAbk. helfen? Im Forum bin ich auch auf die DIN 18336 gestoßen.
    • Name:
    • Peter Heider
  4. haben Sie keine technische Universität/Fachhochschule in der Nähe?

    Dort können Sie meistens die DINAbk.-Normen einsehen (oder sogar kopieren für private "Studienzwecke"). Kostenlos.
  5. Fundamenterder zum x?

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Für Sicherheit interessieren sich die Wenigsten  -  bis es zu spät ist. Immer wieder kommen Fragen zur Kellerabdichtung. Ich mache hier zum x-ten Mal darauf aufmerksam, dass es leider gang und gäbe ist gegen die Elektrosicherheit zu verstoßen. Muss es erst Tote geben (in Österreich sind müssen bis 2008 alle Netze auf verschärfte Vorschriften umgerüstet werden wegen zahlreicher toter Tiere).
    Die DINAbk. 18015 und die TAB 2000 (Technische Anschlussbedingungen für Stromnetze) fordern einen Fundamenterder nach DIN 18014. Und dort steht, das ein Fundamenterder in die Bodenplatte einzulegen ist, die! großflächig mit der Erde in Verbindung! steht. Und eine Folie isoliert die Bodenplatte von der Erde.
    Eigentlich dürfte kein Elektriker den Hausanschluss bei derart vorschriftswidrigen Anlagen herstellen  -  aber es finden sich leider genug, die beide Augen zudrücken. Der Handwerker braucht ja jeden Auftrag  -  es wird schon nichts passieren.
  6. Herr Aselmeyer Sie haben Recht Manchmal sieht man ...

    Herr Aselmeyer,
    Sie haben Recht! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Werde heute Nachmittag an der FH Köln zu finden sein.
    Danke!
  7. @Herr Ebel

    Moin Herr Ebel.
    Stimme Ihnen ja zu aber in diesem Fall liegt die Abdichtung G200-S4+Al auf der Bodenplatte über der Installation. Sie meinen bestimmt, dass die Abdichtung unter der Bodenplatte liegt und damit die von Ihnen beschriebenen Probleme enststehen. Oder verstehe ich Sie falsch.
    Freundlichst Jupp
  8. Erder

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Zitat (Beschreibung des Bodenaufbaus):
    "Lehm, Rollkies, PE-Folie, Sauberkeitsschicht (3-4 cm Beton), 6 cm Perimeterdämmung, 17 cm WU-Beton. "
    In dem WU-Beton ist sicher der Witz in Form eines Metallbandes, dass der AN "Fundamenterder" nennt. PE-Folie und Perimeterdämmung isolieren den Beton vom Erdreich und damit wird gegen die genannten Normen verstoßen.
    Durch die geforderte Großflächigkeit der direkten Berührung ist der Erdungswiderstand ausreichend niederohmig, denn Erde und Beton leiten Strom natürlich nicht so gut wie Metall. Aber PE und Styropor sind absolute Nichtleiter.
    Die Frage die Herr Heider ursprünglich selbst gestellt hat, hat er ja mit dem Stellen der Frage praktisch schon beantwortet und braucht jetzt bloß noch einen Gutachter, damit er in der Verhandlung nicht als Laie runtergeputzt wird.
  9. Sorry Herr Ebel

    War zu sehr auf die Abdichtung fixiert und hatte den ursprünglichen Bodenaufbau nicht mehr im Sinn. Das Problem ist klar und sehe das auch wie Sie. Danke für Ihre Bemühung. Freundlichst Jupp
  10. Aktueller Stand nach Ortstermin

    So, ein Danke an alle Forumsteilnehmer.
    Die Bitumenbahnen oberhalb der Installationsleitungen wurden herausgeschnitten und oh Graus, die Dämmungen waren zum Teil verschmort, geschrumpft oder bis auf das Rohr verbrannt. Und vorher sagen: " Das machen wir immer so. " Peinlich, peinlich!
    Also, die Rohrschellen wurden gelöst, die Abdichtung unter die Rohre gelegt und mit dem Boden verschweißt. Die Rohre wurden komplett neu isoliert.
    Auch an den Wandanschlüssen zur Horizontalabdichtung wurde nachgearbeitet. Wie gut lässt sich leider nicht kontrollieren. Es sieht auf jeden Fall besser aus. Der Radius wurde längst aufgeschnitten und die Bahn bis zur Wand mit dem Boden und hoffentlich auch mit der Horizontalabdichtung verschweißt und ein zusätzlicher Streifen geht von der Bodenabdichtung etwa 10 cm die Wand hoch.
    • Name:
    • P. Heider

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