Salzgehalt der Mauer entzieht der Luft Feuchtigkeit
BAU-Forum: Keller

Salzgehalt der Mauer entzieht der Luft Feuchtigkeit

Hallo ...
wir wohnen in der Innenstadt von Köln, jedoch nicht im Hochwassergebiet. Das fünf Stockwerk hohe Mehrfamilienhaus wurde zur Jahrhundertwende gebaut. Die Kellermauern bestehen aus Ziegelsteinen und wurden von innen weiß gestrichen. In den Räumen befinden sich die üblichen Abstellkammern der Mieter, getrennt durch Holzlattenroste. An wenigen Stellen blättert die Farbe ab und die Ziegel sowie der Fugenmörtel sind mürbe. Es ist mir nicht bekannt, dass das Haus von außen isoliert wurde. Uns wurde empfohlen, die Innenwände verputzen zu lassen, weil die Mauer durch ihren Salzgehalt die Luftfeuchtigkeit des Kellers aufnimmt.
Gibt es nicht preiswertere Alternativen? Würde ein Anstrich auch helfen?
Vielen Dank im Voraus.
  • Name:
  • André Huntrieser
  1. Hexenglaube und Traumdeutung

    Foto von Martin Kempf

    Da hat Ihnen irgendjemand etwas erzählt, was er von seinem Urgroßvater und dieser aus dunklen, aber umso glaubhafteren Quellen, zugetragen bekommen hat.
    Vergessen Sie den Unsinn. Das einzige, was stimmt: Salz ist hygroskopisch. Dennoch haben Sie in Ihrer Küche keine niedrigere Luftfeuchte, nur weil Sie ein paar Salzstreuer herumstehen haben. Stattdessen schmeißen Sie noch ein paar Reiskörner in den Salzstreuer, damit das Salz nicht verklumpt. Daraus folgt: Mit einem Sack Reis im Keller, den Sie regelmäßig austauschen, könnten Sie höchstwahrscheinlich die relative Luftfeuchte des Kellers messbar reduzieren. Aber nicht mit einem Verputz, zumal Sie weder mit Salz noch mit Reis verputzen, sondern mit Kalkzementputz.
    Ein Putz kann Feuchtespitzen puffern, wenn der Putz auch wieder die Chance hat, auszutrocknen. Nur: Wohin soll er denn austrocknen, in Ihrem feuchten Keller?
    Sparen Sie sich das Geld für sinnvollere Angelegenheiten, die in einem Altbau eh nicht ausbleiben.
  2. Kaputsagreis wäbäkooom?

    wie die Serie "Essend lernen im chinesischen Drachen" fragt, wer denn nun den kapputten Sack Reis bekommt ...
    @MK Meinst Du das mit dem Sack Reis nur als Witz, oder könnte das evtl. sogar funktionieren ...?
    Gruß Roland
  3. also wenn das mit dem Reis im Salzstreuer funktioniert

    Foto von Martin Kempf

    müsste es doch im Keller den selben Effekt zeigen. Auch wenn es eigentlich als Joke gedacht war ...
  4. Der Spezi meinte wohl

    Foto von Stephan Langbein

    Salpetersalze, die sich im alten Mauerwerk gebildet haben.
    Was die Sache mit dem Salz angeht stimmt die Theorie schon, Salz nimmt Feuchtigkeit auf nur, welche Mengen brauchen Sie zur Trocknung. Im Chemiepraktikum haben wir Spezialsalze zur Trocknung verwendet, Kosten wahnsinnig, fragen Sie gar nicht nach.
    Wirkung: zur Präparattrocknung. Sowas wird auch für Abergläubische Bauherren verkauft. Das sind dann Kupfersalze (Trocken blau, nass violett, die nassen Salze in den Backofen bei 60 Grad bis sie wieder blau werden, lach, wie gesagt, ich bin ursprünglich Chem-Ing.
    Mit dem Zeug trocket man kleine Räume, wenn man z.B. Hochwasser hatte, um Dauerschäden zu verhindern (und nur, wenn die Versicherung die Kosten übernimmt). Empfehlen würde ich eher, heizen, Heizen, heizen und gleichzeitig gut lüften, wenn es ein Wohnraum ist. Im Keller?
  5. Salzgehalt der Mauer entzieht der Luft Feuchtigkeit

    Halt, halt ...
    das war anders gemeint. Man befürchtet, das der Salzgehalt dafür verantwortlich ist, dass die Mauer unnötig (übermäßig) viel Feuchtigkeit aufnimmt. Der Putz soll das verhindern. Also die Wand schützen bzw. die salzhltige Mauer so sperren/isolieren, dass keine weitere Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen werden kann. Ist ein Putz sinnvoll (schädlich), oder würde ein Anstrich reichen. In einigen Beiträgen wird auch einfach ein Entfeuchter empfohlen. Es sind auch schon einige Decken-Stahlträger an den Auflagern durchgerostet. Da hilft verputzen ja sowieso nicht. Was ist zu tun?
    Vielen Dank für eure Hilfe.
    • Name:
    • André Huntrieser
  6. Ich habe solche Experimente schon mal gemacht!

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Die Geschichte von Martin könnte hinhauen.
    Bei der Renovierung unseres Rathauses, Baujahr 1555, wurde von uns eine begehbare Glasplatte 1000 x 800 mm über den alten Lehmfußboden gelegt. (Natürlich mit 400 mm Abstand und mit Beleuchtung von unten.)
    Um zu verhindern, dass die Feuchtigkeit des Naturbodens die Durchsicht verhindert, haben wir vom örtlichen Bauhof einen Zentner Streusalz auf dem Lehmboden verteilt. Natürlich so, dass das Salz von oben durch das Glas nicht sichtbar ist.
    Das war 1997, bis heute hat sich kein Kondensat gebildet!
    MfG
    Jürgen Sieber
  7. Dann haben wir also analog zu den Wasserschalen auf den Heizkörpern

    die uns im Winter die Luft im Wohnzimmer angenehm anfeuchten demnächst überall im Keller kleine flache Schälchen mit Streusalz rumstehen, um den Keller zu trocknen :-)) )
    Gruß Roland
  8. Schälchen? klein? pruuust!

    wir gewinnen z.Z. 6 Liter Kondensat pro Tag in einem normal feuchten (nix mit stauend) Keller. Das in kleinen Schälchen? *g*

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