Ringdrainage  -  und trotzdem feuchter Keller
BAU-Forum: Keller

Ringdrainage  -  und trotzdem feuchter Keller

Wir sind im September 2001 in unser neu gebautes Einfamilienhaus südlich von Lübeck gezogen. Das Neubaugebiet umfasst 30 Einheiten (a ca. 400-800 m² EL), die Grundstücke wurden von nur einem Bauträger mit Baubindung verkauft. Insgesamt wurden 5 Probebohrungen im gesamten Baugebiet durchgeführt.
Nach dem Aushub unseres Halbkellers wurde uns vom Bauträger Aufgrund der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit (Lehmschichten) zu einer Ringdrainage geraten. Die Kosten von DM 5.000 haben wir getragen. Die Drainagerohre münden in einen Drainageschacht. Dieser gibt das Wasser mittels Pumpe ab einem gewissen Pegelstand an einen Regenwasserversickerungsschacht, der ca. 8 m vom Halbkeller entfernt auf unserem Grundstück steht. Die Regenwasserversickerung hat auf unserem Grundstück zu erfolgen, der Versickerungsschachte wurde gemäß den Berechnungen/Vorgaben des Bauträgers und der Entwässerungsbewilligung der Behörde eingebaut. Allerdings zeigt sich nun, dass Aufgrund der Bodenbeschaffenheit das Wasser aus dem Versickerungsschacht nur sehr sehr langsam, fast gar nicht, versickert.
Nach heftigeren Regenfällen "produziert" die Drainage alle 30 Min. ca. 30-40 L Wasser  -  und das über mehrere Tage. Da der Versickerungsschacht aber noch voll ist, kann das Drainagewasser aus dem Drainageschacht nicht abgegeben werden. Der Wasserpegel steigt also weiter an und steht schlimmstenfalls über dem Zulauf des Ringdrainagerohres  -  d.h. das Wasser kann um den Halbkeller stehen, obwohl die Pumpe arbeitet. Fazit: stehendes/drückendes Wasser um den Keller.
Derzeit können wir uns nur behelfen, indem wir das Drainagewasser mittels Schlauch auf ein (noch) nicht bebautes Nachbargrundstück leiten. Dies ist natürlich nicht erlaubt und auch langfristig keine Lösung. Das Baugebiet verfügt sonst nur über eine Rigolenversickerung, an die wir uns aber nicht anschließen dürfen.
Auch unsere verschiedenen Nachbarn, die mit Keller gebaut haben, haben ähnliche Probleme  -  egal an welcher Stelle im Baugebiet gebaut wurde. Teilweise wurden hier zuvor nicht kalkulierte DM 15.000 für Ringdrainagen und zusätzliche Wasserdämmplatten ausgegeben.
Der Bauträger verkauft die Grundstücke übrigens weiter als "bester Spargelboden", Probleme beim Kellerbau gibt es seiner Meinung nach nicht!
Wir haben nun erste feuchte Stellen im Keller ausgemacht und befürchten, dass dies insbesondere im Herbst/Winter weiter zunimmt. Hätten wir den Drainageschlauch nicht aufs Nachbargrundstück gelegt, wäre der Keller wahrscheinlich komplett abgesoffen. Zum Glück waren wir aber nicht verreist ...
Meine Fragen nun:

1) Sind "Drainage" und "Versickerungsschacht" nicht eigentlich bautechnisch widersprüchlich, da ein Wasserkreislauf entsteht und wir das Wasser so nie vom Haus weg bekommen.

2) Ist die Feuchtigkeit im Keller ein normaler Mangel? Was müssen wir hier beachten?

3) Müsste ein normaler Neubau mit Bitumenanstrich am Keller gegen derartiges Wasser nicht eigentlich gewappnet sein?

4) Hat der Bauträger fahrlässig gehandelt, indem er uns und auch unsere Nachbarn nicht vor derartigen Problemen (Stichwort: Lehmboden!) gewarnt hat.
Vielen Dank für eine Stellungnahme.
steht um den Halbkeller in de

  • Name:
  • Florian Hingst
  1. Als Laie

    möchte ich mal versuchen ein paar Antworten zu geben.
    zu 1.) Bei richtiger Auslegung könnte das sogar funktionieren.
    zu 2.) Feuchtigkeit im Keller ist ein Mangel.
    zu 3.) Ein Bitumenanstrich ist so oder so nicht zulässig! Gegen Bodenfeuchte muss eine Mindesttrockenschichtdicke von 3 mm (KMB) aufgebracht werden. Nur so wie Sie das Problem beschreiben haben Sie ja dann drückendes Wasser. Da ist KMB eh nicht zugelassen (habe ich aus dem Forum, auf den Kübeln steht was anderes).
    zu 4.) Da hat sich sich wohl wieder einer saniert?

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