Ich bin in Hannover Nieders. zu hause und ...
BAU-Forum: Kleinkläranlagen

Ich bin in Hannover Nieders. zu hause und ...

Ich bin in Hannover Nieders. zu hause und suche für mein Wochenendhaus (2 Personen) eine kleine Kläranlage  -  möchte sie selber einbauen.
wer hat so etwas oder kann mir einen Hersteller empfehlen?
  • Name:
  • meyer Jakob
  1. Guten Morgen,

    Herr meyer,
    fragen Sie die Tante Google nach Kleinkläranlagen bzw. Hauskläranlagen, da Gips einige Hersteller.
    Gruß aus Baden
  2. Ist das Sinnvoll

    Hallo Herr meyer,
    für den Fall "Wochenendhaus" sollte man sich genau überlegen, ob eine biologische Anlage sinnvoll ist.
    Problem 1: durch die Belastungsschwankungen werden einfache Anlagen nicht funktionieren, weil sich die Biologie nicht aufbauen kann.
    Problem 2: Kosten für Betrieb und Wartung liegen bei ca. 300 bis 500 €/a
    Wenn Sie zu zweit nur an Wochenenden (also ca. 100 Tage im Jahr) bewohnen. Dort keine Wäsche Waschen und auch sonstige Wasserintensiven Dinge wie Baden ... unterlassen werden Sie jährlich ca.
    2 Personen x 50 l/d x 100 Tage = 10.000 l = 10 m³ Wasser verbrauchen. Der m³ Kostet also zwischen 30 und 50 €. zu diesem Preis kann man in der Regel das Abwasser auch aus einer Sammelgrube holen lassen. So das die Investition für eine Kleinkläranlage sich nie rechnen wird.
    Informationen zu Abwassersammelgruben finden Sie unter dem beiliegenden Link.
  3. Sehr geehrter Herr Meyer! Zu Pkt. 2 Problem 1: ...

    Sehr geehrter Herr Meyer!
    Zu Pkt. 2 Problem 1:
    Es ist richtig, dass die biologischen Anlage von der Fa. Mall das Abwasser in dieser Spezifikation nicht reinigen kann, da diese zum System der Belebtschlammanlagen (SBR) gehören.
    Die Ursache ist darin begründet, dass SBR-Systeme zu bakteriellen Monokulturen neigen und damit bei Schwankungen schlicht überfordert sind. Die Bakterien-Population sterben dann oftmals und erhöhen somit den Schlammanfall. Im Unter- und Wechsellastbereich müssen Sie bei einer SBR-Anlagen auf jeden Fall mit wesentlich höheren Betriebskosten rechnen. Ein typisches Problem dieser Systeme sind Notenteerungen in Folge von Blähschlamm- Explosion.
    Wenn Sie eine biologische Kläranlage wirklich bauen müssen, kann nur eine Festbettanlage zur Anwendung kommen. Die Biologie befindet sich festsitzend auf einem Korpus (Festbett). Es entsteht ein Biofilm auf dem Korpus, der sich selbstständig Ihren Erfordernissen anpassen wird. Bakterien, die z.Z. nicht gebracht werden, verbleiben im Biofilm. Damit entwickelt sich über einen gewissen Zeitraum eine hohe Bakterienvielfalt mit einer sicheren Widererkennung der Abwasser-Charakteristik. Der Biofilm reagiert somit spontan auf bekannte Veränderungen im Abwasser. Das kann eine SBR-Anlage einfach nicht und ist nach meiner Auffassung für Kleinkläranlagen generell ungeeignet.
    Pflanzenkläranlagen reinigen auch mit einem Biofilm. Der Flächenbedarf beginnt bei ca. 12 m². Kleinere Flächen sind denkbar.
    Block Abwasser GmbH
    Wolfram Block

    info@ airline-concept.de

  4. Kein Exkurs in Abwasserbiologie

    Sehr geehrter Herr Mayer,
    der Kollege Block hat natürlich recht mit seiner Einschätzung dass Anlagen mit sessiler biologie (festbett) bei stark schwankender Belastung besser geeignet sind als schlammbasierte Systeme. Wobei Mall (zufällig mein Arbeitgeber) auch sessile Systeme wie Pflanzenkläranlagen, Schwebebett oder Tropfkörpersysteme anbietet. Wenn Sie das wissen wollten habe ich Ihre Frage falsch verstanden.
    Unwirtschaftlich sind jedoch in Ihrem Fall alle Systeme, da Sie Energie und Wartungskosten bezahlen die für Anlagen mit ca. 150  -  200 m³ Abwasser je Jahr konzipiert sind aber vermutlich nur 10  -  20 m³ Wasser je Jahr für ein Ferienhaus verbrauchen. Die Abwassersammlung und der direkte Abtransport ist in diesen Fällen immer wirtschaftlicher.
    In Bayern gibt es viele Ferienhäuser, bei denen die Problematik ähnlich ist. Jedoch werden in Bayern grundsätzlich keine Abwassersammelgruben genehmigt.
    Die Bayrische Lösung ist: der Bau eines Teiches, aus dem in den Stillstandszeiten das Wasser verdunsten soll. Große Erfahrungen gibt es noch nicht. Der Grundgedanke ist: Ferienhäuser werden meist nur im Sommer benutzt. im Sommer verdunstet von offenen Flächen sehr viel Wasser (zieht man Regenwasser wieder ab, so verdunstet ca. 1 m³/m²). Damit wäre ein Verdunstungsteich nach einer Mehrkammergrube über den jährlichen Wasserverbrauch calkulierbar.

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