Vergleiich Porenbeton vs KS-Wand
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Vergleiich Porenbeton vs KS-Wand

Die KS-Industrie fordert immer wieder dünne schlanke Wände aus hochbelastbaren (Kalksandstein) KS-Steinen Damit ergibt sich ein Wohnflächengewinn, der vorteilhafter sei als ein großer Rabatt auf die Steine. Ein Objekt mit 4 Geschossen und 11,5 cm starken Wänden wurde schon gebaut.
Notwendig ist dabei natürlich eine Wärmedämmung aus Styropor auf den (Kalksandstein) KS-Steinen.
Ich habe jetzt etwas gerechnet und 2 Wandaufbauten miteinander verglichen:
1. Wand:
Mittlerer Porenbeton (PB) Dichte = 0.6, Lambda = 0,16, Sigma0 = 1,1, d = 17,5 cm mit 25 cm Styropor, Lambda =0,04, als Wärmedämmung.
2. Wand:
KS-Wand (6) Dichte = 1,0, Lambda = 0,6, Sigma0 = 1,5, d = 11,5 cm mit 30 cm Styropor, Lambda =0,04, als Wärmedämmung.
3. Wand:
KS-Wand (12) Dichte = 1,0, Lambda = 0,6, Sigma0 = 2,2, d = 11,5 cm mit 30 cm Styropor, Lambda =0,04, als Wärmedämmung.
Für alle Wände ist h (s) = 2,75 m lichte Höhe und eine in die Decke eingespannte Wand, sodass sich Beta = 0,75 ergibt.
Damit wird die Knicklänge aller Wände h (k) = 2,06 m.
Für den Wärmewiderstand R ergibt sich Lambda zu d (bei Wand 1) zu 1,09 + 6,25 (für die Dämmschicht) = 7,34 und ein 42,5 cm dicker Wandaufbau.
Für den Wärmewiderstand R ergibt sich Lambda zu d (bei Wand 2 bzw. 3) zu 0,2 + 7,5 (für die Dämmschicht) = 7,7 und ein 41,5 cm dicker Wandaufbau.
Beide Wände sind also etwas gleich dick und haben etwa die gleiche Wärmedämmung.
Vergleicht man die Tragfähigkeit der Wände ergibt sich für die 17,5 cm dicke PB-Wand ein
k2 = (25  -  hk/d) / 15
= (25  -  2,06/0,175) / 15 = 0,881
Sigma = Sigma0 x k2
= 1,1 x 0,881 = 0,969 MN/m²
Die Tragfähigkeit der Wand wird
F = 0,969 x 0,175 x 1 = 0,17 MN/m Wand.
Für die 11,5 cm dicke KS-Wand ein
k2 = (25  -  hk/d) / 15
= (25  -  2,06/0,115) / 15 = 0,471
Sigma = Sigma0 x k2
= 1,5 x 0,471 = 0,706 MN/m²
Die Tragfähigkeit der Wand wird
F = 0,706 x 0,115 x 1 = 0,0813 MN/m Wand.
Die Tragfähigkeit der KS-Wand ist also, trotz des höher belastbaren Steines, nur die Hälfte der PB-Wand.
Selbst bei der KS (12) -Wand mit Sigma0 = 2,2 bleibt die Tragfähigkeit mit
1,04 x 0,115 x 1 = 0,119 MN/m Wand noch deutlich unter der PB-Wand.
Erst mit den am höchsten belastbaren Steinen erreicht eine KS-Wand die Tragfähigkeit einer etwas stärkeren PB-Wand wegen des k2-Einflusses.
Man kann einwenden, 2,75 lichte Höhe sei unrealistisch. Allerdings mit einer etwas erhöhten Küchenarbeitsfläche und FB-Heizung sind bereits 2,625 m notwendig und wenn ich eine Dämmung von 20 oder 25 cm über der Kellerdecke vorsehe, sind 2,75 m im EGAbk. erforderlich.
Die Preise der Wände sind bei der leichten PB-Wand vermutlich leicht unter der KS-Wand. Schlitze und Löcher sind leichter zu erstellen. Der Verlust an Wohnfläche tritt ja nur bei den Innenwänden ein und ist mit etwa 1 m² je Wohnung hinnehmbar.
Frage an die Experten:
Habe ich etwas übersehen und mich verrechnet?
Pauline
  • Name:
  • pauline E-Mail: bau_de@t-online.de
  1. weitere Argumente

    man sollte aus meiner Sicht auch folgende Argumente berücksichtigen:
    • Schallschutz
    • Komfort (Befestigung Dübel etc.)

    (Tiefbauer-Senf)
    Grüße, Thomas

  2. Vergleich Porenbeton mit KS

    Hallo Pauline,
    was wollen Sie denn eigentlich bauen?
    Hören Sie doch nicht immer auf die "Rattenfänger" der Industrie. Das sind doch alles Söldner, die Geld verdienen müssen (wollen).
    Denken geht immer vor Rechnen! Und wenn Sie alles so "dahinrechnen" haben Sie mit Sicherheit noch etwas übersehen:
    die Behaglichkeit von dicken, speicherfähigen (Sonne!) Wänden umgeben zu sein, ganz ohne Styropor, ganz ohne Wärme- / Kältemaschinen, mit guter Schalldämmung usw.
    Das alles geht nur mit "Masse". Also keine "hingezauberten" Dickenzentimeterchen. Und dann auch noch über 4! Geschosse.
    Viel Erfolg!
  3. KS vs Porenbeton

    Hallo,
    zunächst recht herzlichen Dank für die Anmerkungen!
    Der Hinweis auf den Schallschutz ist sicher berechtigt. Eine 11,5 cm dicke KS-Wand ist schon wenig und eine 17,5 cm starke PB-Wand ist ja noch etwas leichter. Allerdings liegt der Bauplatz in einer ausgesprochen ruhigen Gegend und ich beabsichtige nach dieser Rechnung PB in 20 oder 24 cm plus Styropor bei der Außenwand auszuwählen nachdem ich ursprünglich an etwas dünnere Kalksandsteine gedacht habe.
    @ Johannes
    Ich muss gestehen, hier wird mir einiges nicht klar.
    Die "Söldner" der KS-Industrie empfehlen dünne, hochbelastete, tragende Wände. Das spart Material, Stahl in der Decke, und damit auch Kosten, erlaubt eine größere Wohnfläche und verbilligt die Entsorgung.
    Da sehe ich keinen Zusammenhang mit "Rattenfängern".
    Mich hat bei der Rechnung überrascht, wie heftig der k2-Faktor zuschlägt und die etwas dickere PB-Wand, die in der Bearbeitung und bei Wärmebrücken Vorteile bietet, so günstig gegenüber dem (Kalksandstein) KS-Stein ausfällt.
    Die Söldner" der PB-Industrie empfehlen 36,5-er Wände.
    Dickere Wände kosten beim Materialkauf, später bei der Entsorgung und verkleinern die Wohnfläche. Bei 50 m Außenwand und einer um 20 cm stärkeren Wand sind das 10 m² bzw. 25 m³ für 3000 bis 4000 € (PB, mit Kalksandstein 6000 ) zusätzliche Materialkosten pro Stockwerk. Dazu kommt ein Mietverlust von 100 € monatlich und pro Stockwerk. Damit lassen sich 20.000 € Baukosten finanzieren. Aber die Wärmedämmung ist eben doch nicht so hoch, wie bei einer gemischten Konstruktion, die von den "Söldnern" der PB-Industrie kaum vorgesehen wird.
    Da ich jeden cm ausnutzen möchte und teilweise direkt an der Grenze zum Nachbarn bauen möchte (muss), ist mir das schon wichtig. Sonne ist bei dieser Enge und Abschattung nur bedingt nutzbar.
    Was wird angestrebt: Es soll einem Nullenergiehaus mit kleiner Heizungsanlage für den Notfall (und natürlich ohne Kühlanlage), mit mehreren Wohnungen möglichst nahekommen.
    Gruß
    Pauline
    • Name:
    • pauline  -  bau_de@t-online.de
  4. Nullenergiehaus?

    Hallo Pauline,
    ich kann gut verstehen, dass sie sparen wollen wo Sie nur können.
    Aber billig ist teurer als richtig!
    Sehen Sie sich unsere Altbauten einmal genauer an. Unsere Vorväter haben große und kleine Häuser mit dicken Mauern bauen lassen. Gegen diese, aus Erfahrung gewachsene, Baukultur wurden "Niedrigenergiehäuser" zum Standard erklärt und sog. "Passivhäuser" sollen diesen Spareffekt noch überbieten.
    Das damit verbundene Programm für sichere Gesundheits- und Bauschäden (Gesundheitsschäden, Bauschäden) ist im kommen.
    Was wird denn in Ihrer luftdichten "Leichtbauschachtel" geschehen?
    Heiß wird es darin werden, unerträglich heiß. Das spart vielleicht Heizenergie im Winter. Im Sommer erleben die Bewohner ein stickiges und schwüles "Barackenklima".
    Dann brauchen Sie Kühlanalgen, wie es diese schon für überheizte Wintergärten gibt. Und Kühlen verschlingt das Fünffache der Heizenergie! Und die Folgen?
    Der Wert Ihres Grundstückes auf denen Ihr Passivhaus steht, wird sich um die Kosten des Abrisses und der Entsorgung verringern.
    Das viele verwendete Styropor weiß noch niemand zu entsorgen, wohin damit?
    Ich kann Ihnen nur empfehlen, massiv zu bauen, mit dicken Wänden, dicken Decken (nicht auf das statisch mögliche Minimum heruntergerechnet) und humanen Fenstergrößen.
    Verzichten Sie auf schlanke Bauteile mit aufgemotzter Dämmung.
    Das kommt billiger!
    Wenn Sie meinen dadurch "Mietverluste" zu erleiden, dann sind diese Verluste gering im Hinblick darauf, was Ihnen die Mieter abziehen werden wegen Schimmelbildung, störenden Lärm (Trittschall/Körperschall) aus den Nachbarwohnungen, gesundheitliche Beschwerden usw.
    Die werden Ihnen "das Fell über die Ohren ziehen"!
    Also, versuchen Sie gänzlich ohne "Styropor" zu bauen, das spart wirklich Kosten! Und im Sommer zeigt sich bei massiven Wänden ein weiterer Vorteil massiver Außenwände: Es bleibt dahinter angenehm kühl. Überschlagen Sie mal, wie viele Jahre Sie mit dem gesparten Geld durch Entfall des Styropors kostenlos heizen können. Die Rohstoffe für das Herstellen der Dämmstoffe sparen Sie zusätzlich für die Nachkommenden.
    Und nicht vergessen, wie von allen Seiten vorhergesagt: Es wird wärmer.
    Also doch: Denken geht vor Rechnen!
    Glück auf!
  5. Porenbeton vs KS  -  Schalldämmung

    Lieber Rudolf,
    recht herzlichen Dank für die Bedenken!
    Ich kenne die frühere Bauweise etwas und ich weiß auch, dass die damaligen dicke Wände heute oft noch mit modernen Bauten bezüglich des Wärmeschutzes mithalten können. Insofern stimme ich Ihnen voll zu.
    Allerdings hatte mein Opa in Thüringen, mit einer damals sehr kalten winterlichen Jahreszeit, schon vor 80 Jahren das Haus aus einem zweisschaligen Mauerwerk mit einer Luftschicht dazwischen gebaut. Die "Alten" wussten also bereits um die wärmedämmende Luftschicht, die wir heute als Styropor aufbringen. Was heute bei diesen Bauwerken massiv aussieht muss also nicht immer massiv sein.
    Bezüglich Ihres angesprochenen Barackenklimas gebe ich ihnen auch völlig Recht, wenn Sie Ihre Aussage auf gut gedämmten Fertighäusern nach angeblich oder tatsächlicher schwedischer Bauweise beziehen, die keinerlei wärmespeichernde Masse haben. Eine solche Masse braucht man eben in Schweden, mit vorwiegend kalten Jahreszeiten nicht.
    Auch die "moderne" Glasarchitektur hat ihre Probleme im Sommer, das ist keine Frage. Temperaturen von über 30 Grad am Vormittag und einen Hausmeister, der jeden verscheucht, der dies messen will, sind bekannt. Warum die Bauherren, diese Kästen bauen lassen, und den Architekten noch eine Honorar dafür bezahlen, ist mir schleierhaft. Im Frankfurter Westhafentower, der jahrelang leerstand, auch das kostet, habe ich mich vor einiger Zeit selbst überzeugt, wie unangenehm es für die Nutzer ist.
    Auch das "umweltfreundliche" Hochhaus der Commerzbank gilt als Niederenergiehaus. Allerdings benötigt es so bei 500 kWh pro m² und Jahr vorwiegend als elektrische Kühlleistung, und die wird nicht gezählt. Damit hat es einen sechsmal so hohen Verbrauch an Primärenergie, wie ein heute möglicherweise unverkäuflicher Nachkriesgbungalow. Der Stararchitekt Norman Forster soll übrigens eine umfangreiche und gut bestückte Rechtsabteilung haben. Es werden wohl nicht nur neidischen Mitbewerber sein, die sich hier melden.
    Eigentümer des Hochhauses ist übrigens ein Immobilienfonds der Commerzbank. Die Kunden, die hier ihre Altersvorsorge vermeintlich sicher anlegen, tragen also das Risiko, wenn das Gebäude eines Tages, wegen des Energiebedarfes, nicht mehr vermietbar ist.
    Insbesondere die "Söldner" der Kalksandsteinindustrie werden nicht müde, auf diese Nachteile hinzuweisen und ihre schweren Kalksandsteine dagegen zu setzten.
    Bezüglich Ihrer Aussage, dass Dämmung zu Schimmelbildung führt, bin ich skeptisch. Ich habe bei einer 30 cm starken Hohlblockwand mit starker Schimmelbildung, auch mitten in der Wandfläche, den Schaden mit außen aufgebrachtem Styropor beseitigt. Darüber hinaus habe ich vor einigen Jahrzehnten bereits meine Bims-Hohlblockstein mit der damals ungeheuer dicken Schicht von 8 cm verkleidet. Schimmelbildung: Fehlanzeige.
    Darüber hinaus ist es im Sommer durchaus ein oder zwei Grad kühler gegenüber vergleichbaren Objekten. Das ist natürlich wenig gegenüber den 40 und auch 50 cm dicken Lehmwänden. Oft waren aber diese Häuser auch noch durch Nachbargebäude verschattet und deswegen angenehm kühl. Aber wer kann bei den heutigen Preisen noch 50 cm dicke Lehmwände errichten?
    Wenn ich wegen irgendwelcher Energieeinsparbestimmungen einen neuen Heizkessel einbauen müsste, würden sich die Kosten erst in 20 Jahren bezahlt machen, wenn der neue Kessel überhaupt keinen Brennstoff mehr benötigen würde. Es ist also durchaus sinnvoll, Wärmedämmung aufzubringen, auch wenn unsere tollen Politiker andere Weichen stellen.
    Auch mein voriger Vermieter hatte einst Schimmel im neuen Anbau. Meinen Ratschlag, außen eine Dämmung aufzubringen, hat er damals zwar erst nach Rücksprache mit seinem Architekten erfolgreich durchgeführt. Inzwischen fragt er mich auch schon mal, ob sein Architekt richtig plant.
    Es kommt eben darauf an, wie es gemacht wird und ob es im gegeben Fall die richtige Lösung ist.
    Dass dabei die Wandtemperatur mindestens 12, x Grad sein soll, wenn keine Schimmelbildung auftreten soll, ist in der Praxis nicht immer richtig. In Wintersportorten mit niedriger Luftfeuchtigkeit, tritt auch an den sehr kalten Außenwänden kein Schimmel auf. Aber das liegt eben an der besonders geringen Luftfeuchtigkeit.
    Wer andererseits seinen Keller innen mit Styropor und Holzvertäfelung zum Partyraum macht, bekommt eben Schimmel. Todsicher! Aber es ist nicht das Styropor, sondern die falsche Anwendung.
    Man sollte also durchaus die heutige Bauphysik kennen und sie richtig anwenden.
    Bezüglich der Decken habe ich bei 5 m Spannweite und der heutigen Betondeckung keine Bedenken beim Schallschutz. Da werden sich wohl immer mehr als 18 cm ergeben. Ob der Estrichleger immer sorgfältig arbeitet ist wohl eher das Problem.
    Aber wie wird die Schalldämmung beim Estrich gemessen?
    Kann es sein, dass da ein genormtes Hammerwerk auf den rohen Estrich schlägt und darunter mit einem entsprechend geeichten Mikro gemessen wird?
    Wieviel Schalldämmung schuldet der Estrichleger ohne besondere Vereinbarung und was muss man machen wenn man einen besseren Schallschutz haben will?
    Welche Rechte und Möglichkeiten hätte man, wenn man nichts vereinbart, und der Estrichleger mit seinem Kniebrett lauter Schallbrücken verursacht hat?
    Müssen die Fenster bei der Messung eingebaut und geschlossen sein?
    Herzlichen Gruß
    Pauline
    • Name:
    • pauline
  6. Planer?

    Hallo Pauline,
    eine kurze Frage: Wo ist eigentlich Ihr Planer?
    Ansonsten schließe ich mich Herrn Rudolf an.
    Hinrechnen kann man so einiges  -  aber ob es dann vernünftig ist ist eine andere Frage.
    Mit freundlichen Grüßen

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