Grundstück für Streuobstwiese
BAU-Forum: Bauplanung / Baugenehmigung

Grundstück für Streuobstwiese

Hallo,
ich bin kein Landwirt, möchte mir aber ein Grundstück für eine Obstwiese kaufen. Eigentlich eher für privat  -  evtl. für Verkauf des Obstes in Zukunft.
Wie gehe ich da am besten vor? Gibt es extra landwirtschaftliche Flächen, die günstiger sind, als Baugrundstücke.
Wo frage ich am besten an  -  am Bauamt der Stadt? Oder bei Landwirten, ob sie einen Teil ihrer Fläche verkaufen? Aber wie finde ich die Eigentümer der Fläche heraus? Was kostet mich das ca. ? Welche monatlichen Kosten kommen dann noch auf mich zu ca.  -  wie Grundsteuer, etc.?
Strom-Wasseranschluss, Telefonanschluss etc. benötige ich natürlich nicht auf dem Grundstück.
Muss ich dann Landwirt werden, oder kann ich das als Privatperson auch landwirtschaftlich nutzen?
Vielen Dank
Pascal
  1. Obstwiese

    Landwirtschaftsboden ist viel günstiger.
    Zum Kauf gibt es zwei Möglichkeiten:
    Entweder über Kleinanzeige, entweder Suchanzeige oder Angebote studieren.
    Oder, manchmal vielversprechender, eine zusagende Parzelle suchen, auf dem Katasteramt der Gemeinde den Eigentümer nachfragen und diesen anschreiben.
    Bei vernachlässigt wirkenden Grundstücken mit altem Obstbaumbestand ist das durchaus vielverprechend.
    Eine Bewässerungsmöglichkeit ist sehr von Vorteil.
    Meiden Sie Muldenlagen (Spätfrostgefahr) und Staunässe (ersichtlich an der Vegetation). In Waldnähe sollten Sie ausreichend Abstand zum Bestand einhalten können. Weitab von Siedlungen kann auch Wildverbiss ein Problem werden.
    Und machen sie sich Gedanken darüber, wie sie die Nebennutzungen (Gras oder Heu, Baumschnitt) los werden.
  2. Und die Zufahrt

    sollte auch geklärt werden. z.B. auch mit Auto befahrbar (zumindest im Sommer) oder nur mit Trakttor (den Sie evtl. gar nicht haben). Und ob es über andere Grundstücke geht. Wir haben hier am Ort so ein Fall, wo ein Nachbar die direkte Zufahrt "gesperrt" hat und der 2. Weg nur über zig andere Grundstücke geht. Da ist der Streit schon vorprogrammiert.
    Sie können versuchen einen Schäfer zu finden, der das beweidet, dann allerdings bei neuen Bäumen einen Schutz drum herum bauen. Oder einen Bauer der das 2-3 im Jahr abmäht (wenn das Grundstück dafür geeignet ist, dann aber wohl eher Hochstammbäume, sonst kommt der mit dem großen Schlepper und Mulchwerk nicht durch).
    Alternativ selber mähen mit Balkenmäher. Oder Freischneider (aber dann nicht das Billig-Gerät aus dem Baumarkt. So ein Stihl FS450 hat schon was für sich. Auch was den Preis betrifft. Nein, das sollte keine Werbung sein, aber zwischen gemäht und total erschöpft und gemäht und noch "fit" ist auch ein Unterschied welche Ergonomie das Gerät hat. Betrifft analog auch den Balkenmäher. Ich habe das "Vergnügen" mit einem alten Agria mähen zu dürfen. Ersetzt locker eine Woche Fitnessstudio. Hätte ich das Geld würde ich was "leichteres" kaufen.
    Manche Kommunen/Landkreise geben auch Zuschüsse für den Kauf von Obstbäumen bis hin zu einer "Kostenlosen" Grundstückserstpflege. Denn die wollen oft das die Streuobstwiesen gepflegt werden.
    Ein Baumschnittkurs (oft kostenlose bzw. gegen geringes Entgelt) beim örtlichen Obstbauverrein ist sicherlich auch
    hilfreich.
    Wenn Sie neue Bäume anpflanzen sind "alte" Obstsorten durchaus empfehlenswert. Ggf. erkundigen was so in der Gegend alles "schon vorhanden ist". Stichwort: Lokale Sorten. Links gibt es im Internet genügend.
    Auch ob Sie mehr Mostobst oder Tafelobst benötigen. Verkaufen dürfte sich meist nicht lohnen. Die Preise vom Supermarkt können Sie nicht toppen.
    Eher dann die Äpfel bei der Kellerei abliefern und dafür Geld bekommen oder Gutschrift für "Apfelsaft" (oder selber Apfelsaft "mosten" lassen, wird dann in Big-Packs meist abgefüllt, da Sie vrmtl. keinen eigenen Keller dafür haben.
  3. Danke euch. Ich muss also nicht ...

    Danke euch. Ich muss also nicht extra Landwirt werden.
    "Landwirtschaftsboden ist viel günstiger. "
    Wieviel denn vergleichsweise? Also vom Kaufpreis und von den Grundsteuern her?
    Das Grundstück muss ja nicht so riesig sein  -  2000 m². Da reicht mir dann so eine Handpumpe, die darf ich doch auch auf Landwirtschaftsboden setzen, nehme ich an.
    Dürfte ich einen alten Bauwagen (für Gewitterschutz) auf dei Fläche stellen? Eine Hütte dort errichten darf man ja bestimmt nicht.
    Gruß
    Pascal
  4. Nein, Sie müssen nicht ...

    Nein, Sie müssen nicht Landwirt werden.
    Landpreise sind Verhandlungssache, bei Landwirtschaftsboden richten sie sich nach dem kapitalisierten Ertragswert. Das dürften je nach Region und Bodengüte 5 % vom Baulandpreis sein, oft auch noch weniger. Für Liebhabergrundstücke, wozu Ihres gehören dürfte, ist alles reine Verhandlungssache.
    Bezüglich der Größe des Grundes richten Sie sich nach dem, was in der Region verfügbar ist und den vorher genannten Kriterien genügt.
    Bei Obstgärten wird man manchmal Opfer des eigenen Pflanzungserfolges  -  deshalb kann es sinnvoll sein, sich mit einigen Gleichgesinnten zusammenzutun. Die Ernte von einem einzigen Hochstamm-Kirschbaum in vollem Ertrag vermag man alleine nur als Schnapsbrenner zu bewältigen, und wenn man die Ernte verkauft und den eigenen Aufwand gegenrechnet, merkt man, dass man vermutlich das Betteln versäumt hat. Also im Zweifelsfall lieber das kleinere, besser gelegene Grundstück wählen.
    Bei Wasser ist nicht die Pumpe das Problem, sondern ob es überhaupt irgendwo Wasser in der Nähe gibt.
    Bauwagen dürfte in der Regel nicht zulässig sein.

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