Traufe
BAU-Forum: Bauplanung / Baugenehmigung

Sie sich weiter in diesen 8 eckigen Grundriss verlieben, fragen Sie mal im Bauamt nach, ob dieses Dach mit den abgeschnittenen Ecken noch als Sattelfach zählt und somit dem Bebauungsplan genüge tut.

Danke für die Antwort. Das Dach zählt bis zum heutigen Tage laut Stadtplanungsamt noch als Satteldach. Es geht nur um die Traufe.?!

sindja eigentlich "ein Schiefer Ortgang" dürften also noch zum Ortgang (Giebel) zählen und nur er Dachrinnenbereich zählt als Traufe.

Danke für die Antwort. Der Meinung sind wir auch. Sollte man ein Gutachten darüber erstellen lassen um eine Behörde davon zu überzeugen? Oder gibt es Literratur wo das genau definiert ist?

... ist die Behörde der Meinung, dass die Schrägbereiche auch der Traufe zuzurechnen sind? Dann müsste Ihnen die Behörde doch bitte einen Kommentar zur Bauordnung vorlegen können, wo diese Interpretation drinsteht.

Wieso wollen Sie da ein Gutachten erstellen lassen?

Das Amt hat unseren Bauantrag abgelehnt. Mit der Begründung das die Schrägen Flächen zur Traufe gehören. Jetzt sind wir etwas Ratlos. Da die Begründung erst im Widerspruch genannt wurde. Daher dachte ich es gibt irgendwie Schriftliche Nachweise mit denen wir noch einen Versuch starten können und die Aussage widerlegen können. Wie ist da das übliche Vorgehen.

heraus. Es sind keine Juristen, die die jeweilige Bauordnung lesen können.

Gehen Sie mal beim RP oder der sonst übergeordneten Behörde vorbei. Dort sitzen manchmal Juristen, die Ihnen die Bauordnung erläutern können. In Südhessen wurde diese Stelle eingespart, weil der Jurist manchmal die eigenwilligen Entscheidungen der Sachbearbeiter störte.

Es geht nicht um eine Beschwerde, sondern zunächst um eine Information. Ggf. müssen Sie gegen die Entscheidung des Bauamtes Einspruch zur Wahrung der Fristen einlegen. Diesen Einspruch kann man jederzeit ohne Kosten zurückziehen.

Danke für die interessante Antwort. Wer ist RP?

Tja  -  weil die Grenzen offenbar fließend sind, muss das BA gewisse Festlegungen treffen ... Das Bauamt sagt zwar es sei ein Satteldach aber eben ein Satteldach mit verschiedenen Traufhöhen, weil es die Schrägschnitte eben nicht als Ortgang, sondern als unteren Dachabschluss (Traufe) ansieht.

Traufe ist der untere Dachabschluss zu dem das Regenwasser hinläuft ... in Ihrem Fall also auch die Schrägen.

Das wollen Sie so nicht einsehen? Dann schauen sie doch mal auf den von mir konstruierten Sonderfall. Mein Dach hat gar keinen Ortgang, sondern nur Traufen, die schräg nach oben bis zum First laufen. Oder sind es Ortgänge und mein Dach hat gar keine Traufe?

Wo wäre denn dann die Traufhöhe?

Ihr Dach ist eine interessante Geschichte. Gute Frage ob es da eine Traufe gibt. Ne Dachrinne kann man nicht anbauen. Ich habe ein Modell von unserem Dach gebaut und habe es über den Wasserhahn auf das Dach regnen lassen. Das Wasser tropft tatsächlich nur an der waagerechten Kante ab. Ich glaube der Entwurf lässt zu viel Interpretationsspielraum.

Der Dachdecker muss an ihren Schrägschnitten mit Sicherheit Leitbleche montieren, um das dort in den Ziegelkehlen runterlaufende Wasser einzufangen und in die Rinne zu leiten. Das kann man quasi als Regenrinnenersatz werten.

Ihr Architekt hätte für diese Sonderlösung eher eine Bauvoranfrage stellen sollen, dann hätten sie sich den Ablehnungsbescheid erspart!

(Der DD wird sich sowieso "freuen" über den Verschnitt an den schrägen Kanten und dann muss er sich auch noch um die Dimensionierung einer Leitblechkonstruktion kümmern  -  HURRA!) Denn ohne Leitbleche würde es von den schräg abgeschnittenen Ziegeln runtertropfen, egal was ihr Wasserhahntest erbracht hat.

ist die Tropfkante eines Daches, dh die Kante, an der sich auch die Regenrinne befindet. Die Kanten mit Ortgang gehören eindeutig nicht dazu! Wahrscheinlich ist das Bauamt mit der Genehmigung des achteckigen Daches zu weit vorgeprescht und rudert nun auf diese Weise zurück.

Ja das sehen wir auch so. Ich habe mir die Kontakte der oberen Baubehörde rausgesucht und werde da anklopfen. Es gibt sehr viele Beiträge und Ausarbeitungen, wo die Traufe beschrieben ist. Gibt es Werk wo man sagt das ist so zusagen ein führendes Werk nach dem man sich richtet. Ich würde gern mit Nachweisen und Fakten arbeiten und argumentieren wollen.

... wenn sich wiki mit den zweiten Teil seiner Antwort da mal nicht zu weit zum Fenster rauslehnt.

Nach Wikis Auslegung hat das von mir oben skizzierte Dach keine Traufhöhe, weil es keine Dachrinne hat. Oder soll da evtl. nur die unterste Dachspitze Traufhöhe sein?

Die Dachrinne ist nicht das Definitionskriterium der Traufe. Traufe ist, wo das Wasser vom Dach tropft/schießt, wenn man keine Rinne anbaut. Und das Regenwasser würde auch von den schräg abgeschnittenen Dachkanten tropfen bzw. fließen (so die nachvollziehbare Erklärung des BA).

Streng genommen hat Herr Tilgner recht, aber Fakt ist, dass es sich bei der Traufe um die Abtropfkante des Daches handelt. I.d.R. befindet sich sinnvollerweise hier auch die Regenrinne. Und ja, die spitze Ecke wäre bei ihrem Dach die Traufhöhe.

Recht vielen Dank für Sie Beide und Ihre Antworten. Ich habe Verbindung mit dem RP aufgenommen. Die möchten leider nur den offiziellen und damit auch längeren Weg für uns. Ich denke wir werden mit dem Amt noch einmal versuchen ins Gespräch zu kommen.