Fachwerkwand
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden
Fachwerkwand
Hallo Forum,
vielleicht können Sie mir weiterhelfen:
Wir wohnen in einem Fachwerkhaus (nicht verputzt). Die eine Wand ist ständig feucht und es schimmelt. Unser Malermeister schlägt vor, die Wand zu hüdrofobieren. Frage: Was ist das und hilft das gegen die Feuchtigkeit? Vielen Dank für Ihre Antwort, Gruß G. Heins
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Ursache bekannt?
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Hilft nicht! m.s.
Eine Hydrophobierung ist ein wasserabweisender "Anstrich" der Mauerwerksoberfläche. Bei der Hydrophobierung werden jedoch Risse im Mauerwerk <0,2 mm (kann auch größer sein, müsste ich erst nachsehen) nicht mit "abgedichtet". In diese Risse dringt durch kappilare Saugwirkung bei Regen mehr Wasser ein als bei "Sonnenschein" durch Diffusion (Transportvorgang von Wasser mit geringrerer Leistung) wieder austreten kann. Die Folge ist eine Feuchtigkeitsanreicherung unter der Hydrophobierung und damit verbundene Schäden, z.B. Frostschäden. -
Analyse
Hallo Herr Heins, Da ihre Angaben bezüglich der Wand recht spärlich sind, müssten sie sich bzgl. einer Beratung schon etwas konkreter fassen. Wie dick ist die Fachwerkwand, woraus besteht die Füllung, etc. Generell nützt eine Hydrophobierung wenig - außer dem Malermeister - wenn man nicht weiß welche Art von Feuchte zur Schimmelbildung führt. Wenn die Wärmedämmung nicht ausreicht und die Nutzungsbedingungen nicht stimmen, kann es durchaus zur Schimmelbildung kommen und dies auch nach der Hydrophobierung. Kontaktieren Sie einen Fachmann. -
Hydrophobierung nützt nichts
Eine Hydrophobierung nützt bei Fachwerk überhaupt nichts, da eine Schlagregendichtigkeit wie sie die DINAbk. 4108 fordert hier überhaupt nicht zu erreichen ist. Eine Fachwerkfassade wird immer wieder Abrisse zum Balken hin aufweisen. Das ist auch nicht weiter schlimm, wenn das eindringende Wasser wie der ausdiffundieren kann. Und da kann eine Hydrophobierung sogar nachteilig sein. Also, Ihr Malermeister soll mal ein bisschen Nachhilfe nehmen. Gruß K. Scharnweber -
Da ist er ja wieder
Tachjen Herr Simon öb ... , Er hat recht. Wenn Sie allerdings noch ein altes Lehmfachwerk haben machen Sie es mit der Hydrophobierung drastisch schlimmer. Die Dampfdiffusionsfähigkeit ist i.d.R. laut Hersteller immer gegeben, aber die kapillare Abtrocknung ist der wichtige Faktor und der funktioniert dann nicht. Erst einmal sollte die Ursachenforschung (Nässe kommt woher) geklärt sein, bevor man Gegenmaßnahmen ergreift. Wundermittel gibt es leider nicht. Wenn die exacte Ursache bekannt ist, dann Fachleute (Hallo Herr Beisse, Herr Ibold usw.) beauftragen (keine Firmenabhängigen), die ein Sanierungskonzept erstellen und ggf. überwachen. -
Kempf und Malangeri fehlen da aber noch
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ich habe mich bisher herausgehalten
weil die Meinungen der Herren Simon und Scharnweber sich mit meiner völlig decken: eine Hydrophobierung hat am Fachwerkhaus nichts verloren, da die beste "atmungsaktive und nicht porenverstopfende" Hydrophobierung das Verhalten der dringend notwendigen Verdunstungsfläche negativ beeinflussen kann, was im ungünstigsten Fall zu einem Durchnässen und Vermodern des Holzes führen kann. Wie Herr Ibold ganz zu Anfang schon erwähnte: Ursache der Feuchtigkeit feststellen lassen (von jemand, der was davon versteht, Ihr Haus- und Hofmaler (Hausmaler, Hofmaler) scheint da nicht dazu zugehören ...), Ursache abstellen. -
nur noch der Bestätigung halber ...
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Wenn das nicht Einigkeit ist
Ist doch schön für den Fragesteller, dass die Richtigkeit bestätigt wird