Treppenbelag aus Kunststein
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Treppenbelag aus Kunststein

Wir haben in unserer Doppelhaushälfte eine Betontreppe mit Trittstufen aus Kunststein, der sowohl für Einfamilien- als auch für Mehrfamilienhäuser geeignet sein soll (Material: Agglo Bianco Chiacco Micro). Dieser Belag zeichnete sich durch seine polierte Oberfläche aus. Dieser Belag wurde ein halbes Jahr benutzt und ist schon jetzt verschlissen. Im benutzten Bereich (Mitte der Stufe) ist der Belag matt und verkratzt, obwohl wir fast ausschließlich mit Hausschuhen die Treppe benutzen. Dieser Belag wurde vom Keller bis ins Dachstudio verlegt. Das Dachstudio wird aber höchstens wöchentlich betreten, doch auch hier sind die starken Verschleißspuren. Der Bauträger verweist auf die Aussage des Herstellers, der Treppenbelag sei robust und mit der unschönen Treppe müssten wir leben. Müssen wir solche Verschleißerscheinung bereits im ersten Jahr so hinnehmen. Was können wir tun?
  • Name:
  • Simone Rempe
  1. Pflege?

    Foto von Lieselotte Tussing

    Wie sieht es denn mit den Pflegeempfehlungen des Herstellers aus (wurden die eingehalten)? Und wie hat der Unternehmer  -  oder Sie  -  die Erstpflege vorgenommen? Welche Beschädigungen haben Sie denn genau an der Oberfläche? Eben abgerieben oder fehlende Körnung? Welcher Untergrund ist vorhanden, freitragende Treppe oder auf Beton? Den Mangel an sich würde ich auf jeden Fall schriftlich anmelden, mündlich reicht nicht aus.
  2. Ja

    helle Marmorarten sind generell etwas weicher, und es besteht die Gefahr, dass sie durch Sandkörner schneller abreiben. Wenn Sie die Treppe regelmäßig pflegen (niemals aggressive Mittel, sondern nur leicht fetthaltige Substanzen verwenden) kann dieser Abrieb, wie von Ihnen beschrieben, nicht entstehen.
    Ich denke, Sie haben da wenig Aussicht auf kostenfreie Mängelbeseitigung. Mit Gruß
  3. kein Marmor

    meines Wissens nach ist Agglo gar kein Marmor, sondern nur gepresster Kunststoff, gab hier im Forum auch mal einen Beitrag darüber. Simone spricht ja auch von Kunststein. Mir ist auch bekannt, dass er sehr kratzempfindlich ist. Simone, was Deine Frage nach Gewährleistung betrifft, kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen. Ich denke, wenn die Stufen fachgerecht verlegt wurden, sieht es damit schlecht aus, kann mich aber auch irren. Der Tipp mit der Pflege erscheint mir auch wichtig. Bestimmt erhältst Du aber noch weitere Antworten, schönes Wochenende. Claudia
  4. Marmor und gepresster Kunststoff

    Foto von Sachverständiger Jens Hellberg

    Bezüglich des Materials stimmt von beidem etwas. Agglo ist ein Agglomerat und besteht aus Kunstharz und Marmorbrocken. Es gibt spezielle Pflegeprodukte für diese Materialien. Die Fa. Lithofin kann Ihnen da weiterhelfen. Eine Möglichkeit ist, erst einmal die Schmutze zu entfernen und dann eiene Versiegelung zu verwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass durch eine derartige Pflege die Rutschhemmung nachlässt bzw. verloren geht, will sagen Ihre Treppe sehr glatt werden kann. Mit besten Grüßen
  5. wurden sie

    Foto von Thorsten Bulka

    überhaupt auf eine richtige Pflege des Materials hingewiesen? Wenn nicht könnte man den schwarzen Peter dem Vertragspartner gleich wieder zurückgeben. (Verletzung der Sorgfaltspflicht) Oder haben sich bei ihnen Poren geöffnet?
  6. Dumm gelaufen und Pflegemittel sind sinnlos

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Entgegen den Vormeinungen, dass man nur richtig pflegen muss, sehe ich die Sachlage etwas anders. Agglomerat mit Bindemittel Polyester und Marmorkrümeln /Granitkrümeln ist ein typisches Beispiel für einen inhomogenen Abrieb. Durch Putzen mit irgendwelchen Mittelchen kann der Verschleiß nicht aufgehalten werden. Lediglich mit Polymerdispersionen (nicht zu verwechseln mit lösemittelhaltigen Versieglern, die mehr schaden als nutzen) kann man kurzfristig kaschieren. Ein erneutes Abschleifen des Bodens gestaltet sich Aufgrund der unterschiedlichen Materialhärten sehr schwierig (teuer und meist dilletantisch). Die Verschleißspuren sind nicht zu verhindern, wenn man ein Agglomerat einbauen lässt. Die Brandklasse ist meistens B1, statt A, wie bei Granit. Ich empfehle, den Belag so zu lassen und auf einen neuen zu sparen, dann wäre allerdings Granit oder Keramik die bessere Alternative. Ich sende Ihnen mal eines meiner Vortragsscripte zum Thema Agglo zu. PS: der Tipp mit der fettigen Pflege ist absolut falsch. Reinigung am besten mit einem pH  -  neutralen (pH-Wert7) Mittel reinigen.
  7. Dürfte

    Dürfte ich mich um die freundliche Zusendung ihres Scriptes ebenfalls bewerben, Herr Fahrenkrog? Ich habe auch Agglomarmor bei mir einbauen lassen, in der irrigen Ansicht es handele sich um ein zementgebundes Material. Ist der Agglomarmor der 50er Jahre ebenfalls kunstharzgebunden? Polyesterharz? Bei mittlerer Belastung, z.B. Kirchen überdauert er dann aber bemerkenswert gut.
    • Name:
    • Hubert Vincenz
  8. schon unterwegs

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    zu Ihnen (2,2 MB  -  Word Document) Zur kleinen Erklärung: Terrazzo ist wie Betonwerkstein zementgebunden. Agglo war in den 50 ern zu teuer, deshalb wird in der Kirche wohl Betonwerkstein liegen. Der wiederum ist früher fast immer mit Marmor / Kalkstein als Grobzuschlag hergestellt worden. Bei Nutzung von rückfettenden Substanzen glänzt jener wie eine Speckschwarte, obwohl er verkratzt ist. Bei Agglo funktioniert das nicht wg. Plastik.
    • Name:
    • HF

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