Fäkaliengrube zur Zisterne umgebaut. Fehler gemacht?
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Fäkaliengrube zur Zisterne umgebaut. Fehler gemacht?

Hallo Zusammen,

ich versuch mal, so gut ich mich noch daran erinnere, aufzuschreiben was ich, bis dato, gemacht habe und würde gerne wissen welche kapitalen Fehler ich begangen habe. (ja doch. Ich weiß. Ich hätte früher fragen sollen)

Als das Haus an die Kanalisation angeschlossen worden ist, wurde die alte Fäkaliengrube zum Regenspeicher umfunktioniert. Als wir das Haus gekauft haben war das ganze "Konstrukt" undicht. Das Haus ist BJ 1929 und ich nehme mal an die Grube auch. Den kompletten Deckel der Grube habe ich mit einigen Schlägen meiner Vorschlaghammers regelrecht demoliert bekommen und siehe da es gibt sogar eine Armierung. Genau genommen waren es sogar 2.2 alte rostige (ca. 2-3 mm starke) Eisen/Stahl Drähte. Ich war vorher in einer der 3 Kammern drin und stellte fest dass der Deckel nicht mehr aus Beton bestand, sondern dass der Zement bereits weggerieselt war und viele der größeren Kieseln frei lagen. stabil geht definitiv anders. Ich habe es auf die Dauerfeuchte Umgebung zurückgeführt.

Nützt alles nichts und bevor die Kinders mitsamt Deckel einbrechen, mach ich das neu.

Als erstes habe ich den Deckel komplett entfernt, danach die 2 Innentrennwände. Die komplette Grube steht in Lehmboden und die Außenwänden sind mal 30 cm stark gewesen. Da in den Wänden ziemlich viele Rissen waren, habe ich angefangen die Grube, ringsherum, freizulegen. Da der Lehm aber sowas von knüppelhart geworden ist habe ich meinen Plan geändert.

Q188 Matte in die Grube geworfen, 16 Sack Estrichbeton drüber, glatt gezogen, fädsch.

Danach habe ich die Innenseite der Wände grob verputzt und mit Bitumendickschicht (2 Komponentig) versehen. (Da die alte Mauer eh komplett bröckelig war, war mein Plan, innen, eine neue Mauer zu gießen und für den Fall dass die alte, äußere Mauer komplett hinüber ist, wäre die neue Mauer schon mal mit Bitumen geschützt.) Paar q188 Matten hochkant reingestellt, mit Blumendraht verrödelt (Bauhaus in Leverkusen hat kein Rödeldraht, wolltsch nur mal an dieser Stelle erwähnt haben):-) vom befreundeten Schreiner paar alte Reste an Spanplatten mit alten Dachlatten zusammengeschraubt und eine 1 A Verschalung gebastelt.

Jetzt bekam ich den Tipp dass der Beton das Ganze gnadenlos zusammendrücken würde. Stimmt. Ergo die komplette Grube mit meinem Feuerholz ausgefüllt. Wird schon irgendwie halten. Hat auch gehalten. 4 Kumpels, Kasten Wasser, Kasten Bier, 2 Betonmischer aus der Nachbarschaft, 2 Tonnen 0-32 Kies, dementsprechend Zement, Wasser = 4 neue Wände.

Nach 14 Tagen das komplette Holz wieder aus der Grube geholt (reinwerfen war irgendwie einfacher), gekehrt, die alten Latten nebst Spanplatten rausgeworfen und das Ganze kann sich sogar sehen lassen.

Jetzt brauche ich noch nen Deckel zu der Grube und jetzt wird es etwas abenteuerlich (Ich habe, bis jetzt, keinen Quatsch erzählt und fange jetzt damit auch nicht an) Unsere Vorbesitzer haben für die Ewigkeit gebaut (außer der Klärgrube vielleicht) und haben u.a. auch einige Bahnschienen (also das etwas kleinere Format, aber eben Bahnschiene) im Garten als Pfosten für ein Zaun eingebuddelt. Der Zaun ist madig, habe ich abgerissen, die Bahnschienen rausgeholt. Und diese habe ich in die Grube als Deckel. Also ... Es gab einen Weg im Garten. Da dieser Weg aber der pure Luxus ist (Zeitluxus muss man besitzen um sich mit der Unkrautvernichtung zu beschäftigen) wurde auch dieser entfernt. Die gehwegsplatten (40x40x4 cm) habe ich auf die Schienen (und zwar unten am "T") gelegt und so einen Deckel für die Grube gebastelt. (Die Platten habe ich vorher alle mit dem Hochdruckreiniger gesäubert und vor allem vom Moos befreit).

Die Wände habe ich nicht so hoch gegossen wie die vorhandenen Wände (alt = 10 cm höher als neu). Die Wände habe ich 10 cm dick gegossen mit q188 auf halber Strecke. q188 ragt gute 20 cm nach oben heraus. Die Bahnschienen quer in der Grube verlegt und die Platten einfach reingestellt. Dann habe ich das q188 zum Deckel umgebogen, weitere q188 Matten drüber (hatte dann zwischenzeitlich auch echten Rödeldraht, allerdings vom Raiffeisen), jede erdenkliche Stelle zusammengerödelt, die komplette Fläche abgesaugt (mit der Spitzdüse), Tiefengrund in den Pumpsprayer rein und 2x gespritzt.

Danach wieder die Geschichte mit den 4 Kumpels, wobei nur einer da war. Hat aber gereicht. Ca. 6 cm Beton drüber und 4 Wochen abbinden lassen.

Nach 4 Wochen den Deckel (außen) mit Bitumendickschicht 2x eingeschmiert. (Meine Frau möchte die Grube nicht mehr sehen und ich solle sie doch bitte unterirdisch verstecken) Darauf dann 10-15 cm Erde (bzw. Lehm), Rasensamen, fädsch.

Jetzt bin ich in die Grube rein und habe den Deckel (Waren ja diese alten Gehwegsplatten) mit Zementputz beigeschmiert.

Und jetzt habe ich die komplett Grube, innen, mit ... richtig, Bitumendickschicht versehen. Meine Idee dabei war halt den Wasserspeicher wasserdicht zu bekommen damit er in den nächsten 80 Jahren nicht wieder komplett weg fault (obwohl ... dann wär ich 120 und ich glaub, dann wäre es mir auch egal)

Jetzt wird das Zeuchs da drin nicht wirklich fest. Also bin ich heute hingegangen und habe nen Heizlüfter in die Grube gehangen. Außen 15 Grad, in der Grube "muckelige" 35 Grad bei ca. 40 % RF.

Meine Hauptfrage:

Wenn denn dieser Bitumenkram komplett trocken ist, kann ich dann da guten Gewissens Wasser speichern? Ich will es nicht trinken, aber die Blumen. Oder schmoddert dann die Bitumendickschickt aus, verfärbt das Wasser und vergiftet das Grünzeugs?

Ich habe, auf diversen Foren was gelesen von wegen geht, geht nicht, mach, völliger Blödsinn etc. pepe.

Lösemittelhaltige Bitumenfarbe wollt ich, innen, nicht verstreichen weil eben Lösemittel und eine Taucherausrüstung habe ich keine.

Im Nachhinein (und da ist man immer schlauer) hätt ich wohl besser nen Minibagger geholt, die alte Grube weggebuddelt und ein Schönes Plastefass eingebuddelt aber ich muss jetzt zusehen wie ich mit dem Kram irgendwie fertig werde.

Bin gespannt auf die Antworten.

  • Name:
  • Christoph
  1. Bitumendickschicht

    kann allenfalls minimale Mengen an Schadstoffen in Lösung setzen. Sonst wäre sie auch nicht als Außenbeschichtung zugelassen. Ob das ganze Gerödel dicht ist und bleibt ist natürlich eine ganz andere Frage.
  2. Dichtigkeit

    Ich mein solange die 8000 Liter nicht innerhalb von 2 Tagen versickert sind, soll es mir recht egal sein. Und solange der komplette Beton, Aufgrund der Dauerfeuchtigkeit, nicht innerhalb der nächsten 20 Jahren wegbröselt, soll es mir auch egal sein. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt? Vielleicht bekomme ich ja noch die Erlaubnis mir dort einen schönen Plastekanister einzubuddeln. Einschließlich Minibagger fahren. :-)

    Gruß, Christoph


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