Raum im Winter schimmelfrei feucht & warm halten
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Raum im Winter schimmelfrei feucht & warm halten

Hallo,

bitte folgende Anforderung erst mal nicht hinterfragen. Aus gesundheitlichen Gründen wünsche ich mir von 22 bis 8 Uhr einen Schlafraum mit folgenden Klimadaten:

  • Lufttemperatur 23-24 °C, Luftfeuchtigkeit 60-70 % (gerne bis 85 %)

Problem: Der Taupunkt liegt bei 24 °C/70 %RF bei 18,2 °C, wenn es im Deutschen Winter wieder -20 °C draußen hat, bin ich mir nicht sicher, wie ich die Außenwand da richtig temperiere. Ggf. gibt es sogar am Fußboden und den Ecken zu schlecht beheizten Nachbarwohnungen Probleme.

Um in dem Projekt etwas voran zu kommen, habe ich mir ein IR-Thermometer gekauft. Bisheriger Erkenntnisgewinn: Typischerweise ist es gerade in den Raumecken an der Außenwand besonders kalt.

Die Idee einer Sockelheizleiste gefällt mir ganz gut. Sie müsste elektrisch ausgeführt werden, da nur Mietwohnungen zur Auswahl stehen. Die Stromkosten wäre mir der Gewinn an Lebensqualität Wert.

  • Aber wie ist es in den Raumecken?
  • Beheizt eine Fußleiste wirklich die oberen Ecken mit, oder sollte man eine Heizleiste oder ein Heizkabel (?!) direkt in den Ecken installieren?

Ist es überhaupt nötig, immer oberhalb des Taupunkts zu bleiben?

  • Reicht es zum Schimmelschutz z.B. Gipsputz aufzutragen und von 9  -  21 Uhr viel zu Heizen und zu lüften, sodass die Wand tagsüber wieder trocknet?

Oder muss gar ein "Sicherheitsabstand" zum Taupunkt eingehalten werden?

  • Sollte der kälteste Punkt eher 20 °C betragen?

Über praktische Tipps würde ich mich sehr freuen.

Biozide möchte ich wg. gesundheitlicher Bedenken nicht einsetzen.

Momentan suchen wir gerade eine neue Mietwohnung, in der das obige Klima in einem Raum hergestellt werden soll.

Bisher sehen die Kriterien folgendermaßen aus:

  • Kein Dachgeschoss, keine Nähe zur Dachkante (wg. Wärmebrücken) ,
  • nur 1 Außenwand an besagtem Zimmer,
  • idealerweise isolierte oder außenliegende Rollladenkästen,
  • gute Isolierfenster,
  • dicke Massivwand (ab 45 cm) oder WDVSAbk.-Isolierung der Außenwand

Auch Ergänzungen oder Kritik zu dieser Liste sind willkommen.

  1. Google

    Foto von wiki

    > Klimaanlagen
  2. Das ist ein Projekt,

    welches für eine Mietwohnung viel zu anspruchsvoll ist. Sie müssten ein Neubau-Objekt finden, welches den modernen Anforderungen der EnEVAbk. entspricht und selbst dieses müssten Sie mit einer Lüftungsanlage ausstatten, um tagsüber den Feuchteüberschuss abzuführen und somit die Bausubstanz tagsüber zu trocknen.

    Tapete oder Gipsputz an den Wänden, wäre für diesen Raum eher nachteilig (erhöhte Gefahr der Schimmelpilzauskeimung). Sie bräuchten einen mehrlagigen Kalkputz (alkalisch) oder besser noch silikatisch gestrichene Calziumsilikatplatten an den Wänden, damit die Raumluftfeuchte gepuffert wird und kein schimmelpilztaugliches Wachstumsmilieu geschaffen wird.

  3. Danke für die Anregung!

    Hallo Herr Tilgner,

    ein Neubau ist leider nicht in Sicht, daher muss ich es mit Bestandsbauten versuchen.

    Ich hatte mich beim Putz vertan, vielen Dank dass sie mich darauf hingewiesen haben. Natürlich sollte Kalkputz verwendet werden.

    Wenn ich diesen "mehrlagig" auf die Wand auftrage, wie aufwändig wäre es, diesen später wieder zu entfernen? (Mietwohnung).

    Ich habe heute morgen um 5 Uhr mal bei einem potenziellen Objekt gemessen. Die ganze Wohnanlage wurde per Nachtabsenkung auf 16 °C heruntergekühlt. Nur das potenzielle Zimmer hatte ich mit einem einzelnen Wärmewellen-Heizkörper auf ca. 23 °C beheizt. Heute Nacht hatte es Außentemperaturen um den Gefrierpunkt und keine der Wände war kälter als 20 °C, in der Ecke waren es 19,1 C. Diese Werte finde ich gar nicht so schlecht. Wenn ich statt einer einzelnen Heizung, die doch recht weit von einer Ecke entfern stehen muss, die ganze Außenwand mit Sockelheizleisten temperiere, sehe ich das Projekt recht optimistisch.

    Fraglich finde ich immer noch, ob ggf. in den Ecken zusätzlich geheizt werden sollte, und wenn ja, wie?

    Gibt es Steuerungselektronik für Elektroheizungen, die nicht nur An/Aus kennen, sondern die Leistung dosiert regeln?

  4. nun interessiert uns aber doch der Sinn und Zweck dieser Übung!

    Gibt es echt einen (gesundheitlichen) Grund, warum man in nahezu tropischem Klima nächtigen sollte?
  5. Hintergründe

    Gerne kann ich Ihnen den Hintergrund meines Problems schildern:
    • Wenn ich kühl schlafe, kühlen sehr schnell meine Ohren, Nase und Nasennebenhölen aus, was in der Vergangenheit öfter zu entzündlichen Erkrankungen in diesen Regionen geführt hat. Auch Muskelverspannungen an der Schulter werden bei mir dadurch hervorgerufen.
    • Wenn ich warm (und trocken) schlafe, tritt das Problem mit dem Auskühlen schon mal nicht auf, jedoch sind meine Atemwege dann so trocken, dass ich nachts von diesem Gefühl aufwache. Sollte ich bereits leicht erkältet sein, ist die trockene Luft besonders schmerzhaft.

    Keine Frage, es liegt ein medizinisches Problem vor. Ich bin jetzt 34 Jahre alt und habe erst vor etwa 7 Jahren heraus gefunden, mit welchen Umweltbedingungen ich einen Winter ohne andauernde Schmerzen überstehen kann. Natürlich könnte man versuchen, das Problem medizinisch zu lösen. Es liegt jedoch keine objektive Anomalie der Atemwege vor. Es handelt sich wohl um eine Fehlregulation durch das Nervensystem, bei der die Mediziner grundsätzlich nichts tun können. Natürlich erhält man, wenn man 3 NHO-Ärzte befragt, 4 Operationsideen, aber es gibt keine klare Linie und jede Operation birgt das Risiko einer dauerhaften Verschlimmerung.

    Das Schlimmste was bei einer Mietwohnung passieren kann ist, dass sie unbewohnbar wird. Dann ziehe ich aus und suche mir eine Neue. Sollte mein Körper aufrund unüberlegter Operationen unbewohnbar werden, habe ich ein weit größeres Problem. Ich hoffe, Sie verstehen nun, warum ich eine bautechnische Lösung für mein Problem suche.

    Übrigens: Reptilien haben"s auch gerne feucht-warm. Wäre da ein konstruktiver Lösungsansatz?

    Nachtrag: Die 24 °C und 70 % RF sind ein Beispielklima, in dem es mir definitiv gut geht. Wenn Sie sagen 22 °C und 65 % RF (wobei Schwankungen in der Feuchtigkeit nie ausbleiben) lassen sich deutlich einfacher realisieren, reicht das vielleicht auch. Insbesondere wenn es keine kalt strahlenden Oberflächen mehr gibt (Dank Wandheizung).

  6. Der Ansatz

    der mir spontan einfiel, wäre eine Klimakammer fürs Bett. Müsste dann aber außen gedämmt und mit Luftaustauschgerät mit Feuchterückgewinnung sein. Sicher nicht einfach, aber wohnungsunabhängig und billiger im Betrieb.
  7. Billiger im Betrieb  -  um welchen Preis?!

    Hallo Herr Ackermann,

    vielen Dank für die Anregung, welche prinzipiell sehr logisch ist.

    Ein Anruf bei einem Hersteller für Klimakammern hat ergeben, dass eine begehbare Kammer für diesen Zweck in der Größe 5-8 m² etwa 20.000 bis 30.000 € kosten würde.

    Die Kammern können zwar theoretisch auf- und abgebaut werden, jedoch ist auch dafür Fachpersonal erforderlich, welches pro Umzug abermals mit 3.000  -  4.000 € zu Buche schlägt.

    Für 3.000 € kann ich mir aber viel Kalk-Putz an die Wand spachteln lassen ...

    Das erinnert mich an viele andere "Energiespar-Ideen" im Deutschen Häuserbau. Mit Blick auf niedrige Betriebskosten verliert der Bauherr jedes Verhältnis für Rentabilität ... nicht mit mir!

  8. ich meinte

    da schon eher Selbstbau au z.B. Gipskarton.

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