Revisionsschacht als Regenwasserspeicher
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Revisionsschacht als Regenwasserspeicher

Hallo,
ich würde mich freuen, wenn sich hier evtl. Fachleute finden würden, die mir folgende Frage beantworten können bzw. mich auf wichtige Kriterien hinweisen würden.
Auf unserem Grundstück befinden sich zwei neuwertige Schächte, der eine als Aberwasserkontrollschacht und der andere als Regenwasserkontrollschacht.
Im folgenden soll es um den Regenwasserschacht gehen: ca. 1 Meter Durchmesser bei einer Tiefe von 3 Metern.
Der Schacht befindet sich laut Grundstückskaufvertrag in unserem Eigentum.
Inspririert durch einen Fernsehbeitrag im MDR

bin ich auf die Idee gekommen unseren Regenwasserschacht als Regenwasserspeicher zu nutzen.
Meine Idee ist jetzt folgende:
Ich würde in den Ablauf des Regenwasserschachtes ein Rohr mit 90 Grad-Bogen setzen, auf dieses ein 2 Meter langes Rohr stecken, welches nach oben führt.
Nun müsste ja bei Regen der Schacht fluten, da das Wasser ja nicht mehr durch den versperrten Ablauf abfließen kann, bis es den Maximalfüllstand von 2 Metern erreicht hat.
Das würde nach meinen Berechnungen ein Volumen von guten 1500 Litern ergeben.
Welche Probleme können auf mich zukommen wenn ich das Projekt so realisiere?
Als erstes würde mir persönlich einfallen, dass das Wasser in den Fallrohren der Regenrinne im Erdreich sich auch auf die o.g. 2 Meter einpegeln würde, aber ist das wirklich ein Problem?
Wie sieht es mit den Eisensteigeisen in den Schächten aus? Diese werden sich bestimmt im Laufe der Jahre verabschieden, oder?
Sind diese Kontrollschächte in der Regrel überhaut Wasserdicht?
Ich bin dankbar für jede Anmerkung auch kritsche!
Vielen Dank

  • Name:
  • Korthals
  1. Es ist schon traurig ...

    welche ungeprüften Beiträge manchmal im Fernsehen gebracht werden. Redakteure im Fernsehen haben zwar technisch keine Ahnung, bringen aber solche Geschichten gerne, damit sie ihre Sendungen füllen können. Es wäre vom öffentlich rechtlichen Fernsehen zu erwarten, dass zumindest die technischen Aspekte und Auswirkungen bei Fachleuten nachgefragt werden, bevor man Zuschauer solche gefährlichen Ratschläge gibt.
    Diese Bastelgeschichte funktioniert erst einmal, hat aber langfristig teure Folgen.
    Ein Revisionsschacht ist grundsätzlich kein Sammelbehälter, sondern ein Rvisionsschacht, der jederzeit zugänglich sein muss.
    1.) ist diese Bastelei nach DINAbk. 1986 nicht korrekt, da in die Entwässerung keine Hindernisse eingebaut werden dürfen.
    2.) könnte die Umfunktionierung des Revisionsschachtes gegen eine evtl. Bauauflage verstoßen, zumindest aber stellt sie eine Genehmigungspflichtige Veränderung der Gebäudeentwässerung dar. Eine Genehmigung für die Umfunktionierung des Revisionsschachtes wird es nicht geben.
    3.) Wird sich im Laufe der Zeit das Zulaufrohr, in dem das Wasser als Rückstau steht, mit Sedimenten zusetzen, sodass es in einigen Jahren keinen Durchfluss mehr hat und freigegraben und ausgetauscht werden muss.
    4.) durch den parment unkontrollierten Rückstau im Rohr könnte es zu schleichenden Wasserschäden am Gebäude kommen.
    5.) Lässt sich eine solche Konstruktion nicht gegen Rückstau aus dem Kanal sichern.
    Fazit: Der TV-Beitrag ist genauso klug, wie eine Empfehlung auf der Autobahn gegen die Fahrtrichtung zu fahren.
  2. Vielen Dank für ihren Beitrag, Herr Steinle. Ein ...

    Vielen Dank für ihren Beitrag, Herr Steinle.
    Ein evtl. Dichtsetzen der Rohre durch Sedimente würde ich durch Filter in der Regenrinne vermeiden wollen. Die Verbindung zwischen Regenrinne und Schacht ist bei uns reletiv kurz, sollte sich diese in 20 Jahren zusetzen könnte man diese wohl austauschen.
    Mehr Sorgen mache ich mir eigentlich um den Schacht.
  3. Filter in der Regenrinne ...

    sind nicht sinnvoll, da hier das Laub und Schmutz in der Dachrinne anstauen. Die Dachrinne muss ständig gereinigt werden, um ein Überlaufen der Rinne zu verhindern (unkontrollierter Wasserverlauf zum Gebäude). Darüber hinaus würd bei Dachrinnenfiltern das frische Regenwasser immer über den angesammelten Schmutz und Vogelkot in der Dachrinne laufen und unerwünschte wasserlösliche Stoffe auslösen.
    Sinnvoller wären hier Fallrohrfilter, die den Schmutz in den Kanal ableiten, der aber durch den umfunktionierten Revisionsschacht führt.
    Trotzdem entsteht immer noch Sediment in den Rohren.
    Revisionsschächte sind in der Regel aus Schachtsegmenten aufgebaut, die nicht unbedingt wasserdicht vermörtelt sind. Auch Steigeisen haben in Zisternen nichts zu suchen, da diese durch das Regenwasser stark rosten und den Rost in das gesammelte Wasser abgeben.
    Kurzum: Man sollte nicht versuchen aus einem Auto ein Boot zu machen.

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