Pumpe als Überlauf ausreichend?
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Pumpe als Überlauf ausreichend?

Liebe Fachleute,
ich glaube ich habe mir (als Bauherr) einen Bock Geschossen  -  vielleicht können Sie mir dabei helfen:
Mein Bau steht noch nicht (Rohbau ist fertig) und die Regenwasserzisterne (Aqua-Tank 3500 l) ist schon versenkt und verrohrt.
Beim Einbau des Tanks stellte sich heraus, dass ich (!) sehr naiv war und bei der Planung dachte, dass das mit dem Überlauf nur Formsache sei und der Überlauf ja schön in den Regenwasserkanal einfließen lassen kann.
Leider habe ich bauphysikalisch nicht weiter nachgedacht, da der Überlauf unterhalb des offenen Regenwasserkanals liegt, den ich zu benutzen gedachte (bitte jetzt keine Belustigung darüber!).
Als beim Einbau der Zisterne die Sprache darauf kam, hatte mein Sani-Mensch und mein Architekt (der immer gegen die RW-Nutzung war  -  aus Kostengründen) eine Lösung ausgetüftelt: Der Überlauf soll mit einer Pumpe realisiert werden, die ab einem bestimmten Pegelstand das Wasser kurzfristig in den offenen RW-Kanal pumpt.
Heute morgen um 4:30 wache ich jedenfalls schweißgebadet mit vielen Fragen auf:
  • Kann eine Pumpe überhaupt bei Starkregen genug Wasser pro Stunde fördern? Ich baue in der Bonner Rheinregion.
  • Was passiert, wenn kein Strom da ist, oder die Pumpe mal im Urlaub ausfällt (oder während ich es mir bei Regen drinnen gemütlich mache)? Rein technisch müsste das Wasser dann ja durch das Rohr für die technische Zuleitung zum Haus geführt werden und dagegen drücken! (Kann man das verhindern?)
  • Sind die Zuleitungsrohre von der Regenrinne i.A. dicht genug, sodass sich rückstauendes Wasser nicht irgendeinen Weg sucht, sondern am höchsten offenen Punkt austritt? (u.U. vielleicht am Deckel der Zisterne?)

Ich könnte evtl. noch das Ding wieder aufbuddeln lassen und den Überlauf an das tieferliegende Abwasser-Rohrleitungsnetz anschließen lassen ... im Moment wohl noch möglich (?) außer dass es mich wieder mal Geld kostet für eine Sache, die sich laut Architekt eh nicht lohnt.
Wer kann mir helfen meinen Bock abzuschiessen?!

  • Name:
  • Holger S.
  1. Vergessen:

    zu sammelnde Fläche: nur Haus 80 m², später mit Doppelcarport gesamt 120 m²
  2. Wie tief liegen Sie denn?

    Liegt die Zisterne unterhalb des RW-Kanals, damit es aus dem Deckel austritt?
    Wenn der Schachtdeckel und der Übergang vom Fallrohr in die KG-Rohrleitung (Falls hier nicht 100 % dicht) oberhalb des RW-Kanls liegen, würd ich es einfach zurückstauen lassen.
    Sind die Rohre nicht dicht (wie bei mir ;) ) versickert es halt lagsam.
  3. Überlauf muss sein

    3.500 Liter Zisternenvolumen sind bei 120 m², aber auch schon bei 80 m² ziemlich oft voll. Ein Überlauf ist da zwingend erforderlich. Es muss aber nicht unbedingt sein, dass der Überlauf direkt aus der Zisterne erfolgt. Ich würde versuchen, den Überlauf im verrohrten Zulauf anzuordnen und zwar so hoch, dass der Abgang oberhalb des Niveaus des offenen Grabens liegt. Die Verrohrung zwischen Zisterne und diesem Punkt muss dann natürlich druckdicht sein. Und man sollte durchdenken, was bei längerdauerndem Frost passieren kann.
    Pumpenlösung ist grundsätzlich möglich, siehe meinen Beitrag "mal gerechnet" im Thread 650. Risiko des Stromausfalls/Pumpendefekts ist natürlich gegeben, also viel eigenes Risiko. Freispiegel ist immer besser.
    Überlauf in Schmutzwasserkanal wird erstens nicht erlaubt sein und zweitens auch illegal keine Lösung, da die Kanalnetzbetreiber sowas gezielt suchen und dann berechtigterweise von einem auf den anderen Tag die Einstellung der Einleitung verlangen.
    Gruß vom Wasserbauingenieur aus Köln

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