Regenmenge
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Regenmenge

Hallo,
ich bin seit kurzem Nutzer einer Regenwasseranlage. Die Zisternengröße beträgt 5600 Liter.
Mich würde nun interessieren wie lange es ca. dauert bis die Zisterne voll ist bzw. wieviel Liter bei 'Dauerregen' pro Stunde oder pro Tag hineinlaufen.
Ich weiß dies ist eine schwere Frage und kann nicht pauschal beantwortet werden. Meine Dachfläche beträgt derzeit nur etwa 60 m² da wegen einer ungünstigen Hanglage nur die eine Dachhälfte angeschlossen werden konnte (im Sommer kommt jedoch noch mal etwa die gleiche Fläche an Garagendach hinzu).
Fakt ist jedoch das zum Beispiel in der letzten Nacht bei 'Dauerrregen' laut Füllstandsanzeiger nur etwa 800 Liter in die Zisterne flossen. Eigentlich hätte ich hier mehr vermutet und befürche nun im Sommer auf dem 'Trockenen zu sitzen' bzw. das kostbare Trinkwasser für WC und Garten benutzen zu müssen.
Kann es sein, dass z.B. der Filter (3 P-Volumenfilter) ineffektiv arbeitet und hier Wasser verlorgen geht, oder sind die Werte 'normal'?
Gruß
Peter
  1. Die Füllmenge ...

    lässt sich recht einfach errechnen:
    Niederschlagsmenge x projezierte Auffangfläche (wie Flachdach) x Abflussbeiwert (Dachziegel = 0,8; Kiesdach = 0,65; begrüntes Dach = 0,35  -  0,45) x Wirkungsgrad Filter (oft 0,9).
    Beispiel bei 60 m² projezierter Dachfläche mit Betondachsteinen oder Tonziegel und 6 mm Niederschlagsmenge:
    6 x 60 x 0,8 x 0,9 = 259 ltr.
    Die Niederschlagsmenge können Sie oft bei Ihrer Zeitung, einem landwirtschaftl. Verband oder dem Wetteramt erfragen. Wenn Sie es genau prüfen wollen, schaffen Sie sich einen Regenmesser an.
  2. Vielleicht hilft dieser Link

    die Regenmenge genauer abschätzen zu können. Gehen sie auf eine Stadt in ihrer Nähe, dann bekommen sie eine "Wettervorhersage". Darunter gibt es den Button "Rückblick". Da können sie sich auch die Niederschlagsmengen an einzelnen Tagen anzeigen lassen. Für manche Orte jedenfalls. Vielleicht sind die Daten ja für ihre Gegend verfügbar. Mir hat das jedenfalls arg geholfen, abzuschätzen, wie weit ich denn mit meiner Regengrube komme.
  3. Vereinfacht..

    Nehmen wir mal an in D fallen 800 mm Niederschlag pro Jahr (bei uns weniger) entspricht das 800 l pro m². Davon kommt nicht alles in der Zisterne an wie wir bereits erfahren haben.
    Vereinfacht sagen wir mal: 60 m² x 800 l = 48000 l (48 m³). Ein normaler Vierpersonenhaushalt verbraucht +/- 150 m³Wasser/Jahr ohne Garten.
    Grob Veranschlagt: 1/3 für die Toilettenspülung ...
    Der meiste Regen fällt üblicherweise nicht im Sommer (wenn man ihn für den Garten am besten brauchen kann) ...
    Ohne Nachspeisung ... keine Chance würde ich vermuten
    Gruß
  4. Korrektur Vorurteil

    Hallo Herr Furch,
    leider muss ich ein weit verbreitetes Vorurteil korrigieren, dass durch gefühlsmäßige Beobachtungen entstanden ist und den tatsächlichen Messwerten widerspricht.
    Der meiste Regen fällt tatsächlich im Sommer! Wenn man sich die Verteilungsstatistiken der Wetterdienste anschaut, stellt man fest, dass die Monate Juni  -  August im Durchschnitt die niederschlagreichsten Monate im Jahr sind. Diese Aussage erscheint einem erst einmal unglaubwürdig. Wenn man aber einmal genauer darüber nachdenkt, wird man feststellen, dass im Sommer trotz warmen Trockenperioden bei Gewittern häufig kurze Starkregen auftreten, die durchaus in einem einzelnen Regenereignis so viel Wasserertrag bringen, wie ein ganzer Wintermonat. Während die "feuchte" Jahreszeit im Winter mehr durch Luftfeuchtigkeit, Feinregen, Frost und Schnee geprägt sind, die keinen großen Wasserertrag erbringen. Daher wird die Nachspeisung einer Regenwasseranlage eher im Winter als im Sommer benötigt.
    Grundsätzlich darf man bei solchen Planungen keine einzelnen Jahresschwankungen berücksichtigen, sondern muss sich nach den gemessenen langfristigen Durchschnittswerten richten, da eine Zisterne nicht nach einzelnen Wetterjahren gewechselt, sondern für eine Langzeitnutzung eingebaut wird, die natürlich auch Einzelschwankungen enthält.
  5. stimmt natürlich!

    Sollte auch heißen "ausreichend Regen", vor allem im Sinne von regelmäßig ... Ich traue solchen Statistiken auch nur bedingt, vor allem dann nicht wenn zwei sehr ergibige Regengebiete im 30 km Abstand an uns vorbeiziehen und dort für viele neue Zisternen sorgen (sprich: vollgelaufene Keller) und an meinem Ort kein Tropfen fällt ...
    Grüße
  6. Danke für die Infos

    Vielen Dank für die Antworten. Vor allem der Link von Herrn Kuner war hilfreich um zumindest ein Gefühl für den Niederschlag zu bekommen der so 'runterkommt'. Leider ist die nächste Station etwa 30 km von mir entfernt so das es bei mir die Niederschlagsmengen evtl. anders sein könnten. Aber als Schätzwert reicht es allemal.
    Da ich einen Zähler mit einbauen habe lassen, weiß ich ungefähr was ich an Regenwasser benötige. Derzeit sind es etwa 70 l pro Tag bei 2 Personen + 1 Baby das jedoch alles in die Windeln macht ;-) Allerdings sind das die Werte der letzten 3 Monate in denen keine Gartenbewässerung stattgefunden hat. Der Wert wird also im Sommer und wesentlich höher sein. Macht also ca. 25 m³ pro Jahr. Laut Herrn Fuchs liegen wir ja dann ziemlich im Schnitt (50 m³ bei 4-Personen-Haushalt)
    Hoffe dann mal wie von Herrn Steinle beschrieben das auch im Sommer ab und zu ein kurzer Starkregen aufkommt  -  allerdings nicht zu oft sonst rechnet sich die Solaranlage nicht ;-)
    Ob ich letztendlich ohne Nachspeisung auskomme wird der Sommer zeigen.
    Gruß
    Peter

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