Aufsteigende Feuchtigkeit
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Aufsteigende Feuchtigkeit

Mein Haus hat ein Naturstein-Fundament, das Erdgeschoss besteht aus einem Ziegel-Mauerwerk, das Obergeschoss ist Fachwerk (gebaut um 1900) und hat eine leichte Hanglage. Der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahren zwar etwas gesunken, liegt aber immer noch relativ hoch (ca. 1 m).
Ich würde gerne etwas gegen die aufsteigende Feuchtigkeit im Ziegelmauerwerk unternehmen. Ich erledige in der Regel alle am Haus anfallenden Arbeiten selber und würde auch hier (natürlich auch aus Kostengründen) gerne selber Hand anlegen. Gibt es Möglichkeiten, eine dauerhafte Horizontalsperre selber einzubringen? Zunächst einmal dachte ich an Injektionsverfahren. Nun habe ich aber gehört, dass viele der dafür angebotenen Mittel nur wenige Jahre wirken, ja sogar, dass der absperrende Effekt sich nach einiger Zeit umkehren kann. Für Informationen hierzu wäre ich dankbar.
Eine andere Frage ist, ob es Sinn macht, gegen die aufsteigende Feuchtigkeit eine Dränage zu legen, wie tief diese Dränage gegeben falls liegen müsste und ob sie auch bis zu 2 m entfernt vom Haus noch Sinn macht.
  1. Wirkungsvolle Mauertrockenlegung nur von Fachleuten!

    Ich würde Ihnen stark abraten eine Horizontalsperre im Selbstbauverfahren einzubringen. Es gibt auch de facto nur eine Möglichkeit dazu:
    1. Mauerwerksaustausch: Dabei wird ein oder mehrere Lagen von Mauersteinen über die gesamte Breite und Länge des Mauerwerks Abschnittsweise herausgenommen, eine Dichtungsbahn eingelegt und dann wieder neu vermauert.
    Dieses Verfahren ist ein absolut wirkungsvolles, jedoch mit sehr hohem Arbeitsaufwand verbunden und es besteht die große Gefahr, dass bei unsachgemäßer Durchführung Setzungsrisse entstehen. Ich würde auf jeden Fall vor Beginn der Arbeiten einen Statiker kontaktieren.
    Alle anderen Verfahren für den do it yourself Bereich (gemeint sind hier vor allem chemische Verfahren für die Selbstdurchführung) sind mehr oder weniger wirkungslos.
    Damit chemische Verfahren wirkungsvoll sind, sind umfangreiche Voruntersuchungen und entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen notwendig.
    2. Frage Eine Drainage macht gegen aufsteigende Feuchtigkeit wenig bis keinen Sinn, da das Mauerwerk nach wie vor Kontakt mit dem feuchten Erdreich hat. Sie müssten das Mauerwerk schon komplett untergraben sowie unten und außen abdichten, damit keine Feuchtigkeit mehr an die Mauern kommt.
    Außerdem ist die Frage zu stellen, ob man durch eine Drainanlage nicht noch mehr Wasser zufördert, da ja der
    Prinzipiell gibt mehrere Möglichkeiten eine Mauer wirkungsvoll trockenzulegen.
    Erstens die mechanischen Verfahren:
    Schneideverfahren: Dabei wird die Mauer durchtrennt, eine Isolierlage eingelegt und anschließend die Fuge wieder verfüllt. VT: Absolut wirkungsvolle, dauerhafte Methode, die bei jeder Art von Mauerwerk eingesetzt werden kann.
    NT: Kosten sind rel. hoch. Es besteht die Gefahr von Setzungen
    Einschlagen von Edelstahlplatten:
    Dieses mechanische Verfahren (übrigens entwickelt von 2 österreicheschen Ingenieuren) stellt eine wirkungsvolle und rasch durchzuführende Maßnahme gegen aufsteigende Feuchtigkeit dar. Es werden gewellte Edelstahlplatten in die Mauerfuge eingetrieben.
    VT: Absolut wirkungsvolles Verfahren, keine Setzungen möglich, da der Kraftfluss von oben nach unten zu keiner Zeit unterbrochen wird. (Angespitzte Platten dringen noch schonender und reibungsärmer in die Fuge ein).
    NT: Funktioniert nur bei Mauerwerk mit durchgehender Lagerfuge
    Maueraustausch habe ich bereits oben erwähnt.
    Chemische Verfahren:
    Chemische Verfahren sind dann wirkungsvoll, wenn die Feuchte im Mauerwerk einen bestimmten Wert nicht übersteigt. Um dies festzustellen sind umfangreiche Voruntersuchungen nötig. Chemische Mittel werden sowohl mit Druck, als auch drucklos eingebracht. Eine entsprechende Einbringmenge des Mittels und die glm. Verteilung im Mauerwerk muss jedoch gewährleistet werden,
    VT: Bei sachgemäßer Anwendung eine wirkungsvolle Methode
    NT: Die glm. Verteilung des Mittels kann nur sehr schwer kontrolliert werden. Oft sind in alten Mauern Hohlräume od. Ähnliches zu finden; es besteht dabei die Gefahr, dass das Mittel sich irgendwohin verrinnt (Abhilfe Hohlraumverfüllung; erhöht jedoch den Preis!).
    Ein weiterer Nachteil ist, dass die Abtrocknung des Mauerwerks erst zeitverzögert eintritt, da das Mittel erst abtrocknen muss, um die gewünschte Verengungs- bzw. Verstopfungsschicht zu ergeben.
    Abschließend würde ich Ihnen vorschlagen, sie lassen das Bauwerk von einem Fachmann besichtigen (unabhängig), der sie dann entsprechend berät.
    Und was die Selbstmontage betrifft: Nehmen Sie sich lieber eine seriöse Fachfirma, die garantiert Ihnen dann auch für den Erfolg und die Welt kostet das auch nicht.
    Bei diesen Problemen kommt selbst basteln i.d.R. teurer (was auch die Folgekosten betrifft), als sich gleich von einer seriösen Firma unterstützen zu lassen.
  2. Maßnahmen zur Trocknung

    Ich glaube, dass die aufsteigende Feuchtigkeit nicht allein vom Erdreich kommt, sondern dominant ein Ergebnis falscher Lüftungsprozeduren ist. Die vorrangig von den Bewohnern stammende Feuchtigkeit (ca. 1,5 l/Tag und Person) kondensiert an vom Erdreich auf Temperaturen vo 10-14 ° gehalten Gemäuer (egal welchen Typs) reichlich aus. Zuerst entsteht Schimmelwachstum und Gefährdung der Bewohner und der Möbel, schließlich der Mauern selbst.

    1) Wichtigste Maßnahme ist daher kontrollierte Lüftung in allen (!) Räumen mit WRG besser 80 %.

    2) Außenisolierung der Fassaden (keine Faserstoffe) und Grundmauern (mindestens Dränplatten).

    3) Drainage ums Haus (sockeltief) notfalls mit eigenem Schacht und Tauchpumpe. Grober Riesel ums Haus sorgt für schnellen Ablauf des Wassers und recht gute Isolierung.
    Maßnahme 1 sorgt dafür, dass durch kontrollierte Belüftung keine Feuchtigkeiten über 75 % (bei schwülem Wetter) in den Räumen entsteht (kondensationsfrei).
    Maßnahme 2 macht das Haus zum Wärmespeicher (Heizkostensenkung um mindestens 50 %) und hebt die Temperaturen der Mauern (auch im Erdbereich) signifikant an. Der Taupunkt liegt somit deutlich höher. Die Zeiten zu der es draußen kühler als drinnen ist, domminieren nun, denn nur dann ist Frischluft (durch die WRG aufgewärmt) aufnahmefähig für Feuchtigkeit im Raum. Man nimmt auf die Lüftung insofern Einfluss, als man die Luftmengen größer stellt wenn es draußen kühler ist und umgekehrt wenn es schwül und heiß ist!
    Die Maßnahme 3 sichert das Haus vor unmittelbarer Nässe bei langen Regenzeiten.

  3. Aufsteigende Feuchte gibt es nicht, Hallo Herr Fischer :-)

    Die hört nämlich spätestens an der Fuge auf, wenn es ums Mauerwerk geht. Wo genau haben Sie denn die Feuchte, innen oder außen? Im Outz? Wie hoch?
    • Name:
    • Martin Beisse
  4. Wirkungsvolle Mauertrockenlegung nur von Fachleuten

    Danke für die schnelle Stellungnahme. Ich habe eine solche Antwort "befürchtet". Die Sache mit den Edelstahlplatten hatte ich mir auch schon einmal angesehen. Doch nun stellt sich die Frage, wo finde ich einen unabhängigen Fachmann, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient?
    Zum Anderen: was mache ich bei meinen Innenräumen. Auch hier ist ja Feuchtigkeit in den Wänden. Zwar nicht so viel wie außen, aber immmerhin doch etwas. Hier ließe sich das Verfahren mit den Edelstahlplatten wohl nicht durchführen. Die unterste Fuge liegt ja deutlich unter dem Niveau des Fußbodens. Wäre hier dann doch die Chemie gefragt, oder gibt es auch dafür wirksame andere Möglichkeiten?
    Und zu guter letzt: Mit welchen Kosten (grob geschätzt) müsste ich denn rechnen, wenn ich Edelstahlplatten eintreiben lassen würde (Mauerstärke: ca. 25 cm)?
  5. In welcher Gegend denn?

    München und Berlin wüsste ich die Antwort.
    • Name:
    • Martin Beisse
  6. Re: Aufsteigende Feuchte gibt es nicht

    Soweit ich das beurteilen kann, ist die Feuchtigkeit in den Außenwänden bis auf eine Höhe von ca. 80 cm  -  innen und außen, in den Innenräumen bis auf eine Höhe von ca. 40 cm.
  7. Dann ist es was anderes

    Entweder Massiver Wasseranfall oder tatsächlich ein Wärmebrücken- oder Lüftungsproblem. Ist das im Putz? Wenn ja, Putz schon mal abgeschlagen und Fugen untersucht?
    • Name:
    • Martin Beisse
  8. Wohnort

    Ich wohne am Südrand des Elms (zwischen Braunschweig und Helmstedt) ziemlich genau in der Mitte zwischen Schöningen und Schöppenstedt.
  9. Da habe ich einen Fachmann :-)

    Allerdings muss ich in meinem Schreibtischchaos erstmal die Visitenkarte wiederfinden. Könnte bis morgen dauern, weil heute Geburtstagsfeier ist. Bin also nicht im Büro.
    • Name:
    • Martin Beisse
  10. Der Putz löst sich langsam aber sicher in ...

    Der Putz löst sich langsam aber sicher in seine Bestandteile auf. Er wölbt sich erst nach außen, um dann irdenwann zu zerbröseln. Ich habe auch schon Putz erneuert. Mir ist an den Fugen allerdings nicht ungewöhnliches aufgefallen.  -  Was hätte mir denn möglicherweise auffallen können?
  11. Na Feuchte natürlich

    Meist ist es so, dass die Feuchte nur im Putz ist, nicht aber im Mauerwerk. Notfalls mal messen lassen.
    • Name:
    • Martin Beisse
  12. Adresse des Fachmanns interessiert mich Kommt wirklich nicht ...

    Adresse des Fachmanns interessiert mich. Kommt wirklich nicht darauf an, wann ich die Adresse bekomme. Der Zustand besteht ja schon nach Aussage meiner Nachbarn seit Jahrzehnten. Da kommt es nun wirklich nicht auf ein paar Tage an.
  13. OK, kommt

    Aber jetzt gehe ich erst mal geburtstag feiern. Morgen früh schaue ich kurz vor dem Außentermin nochmal ins Büro (da liegen so rund 300 Visitenkarten rum).
    • Name:
    • Martin Beisse
  14. Feuchtigkeit im Putz

    Nach längerem Überlegen muss ich sagen: Die Feuchtigkeit könnte tatsächlich vor allem im Putz gewesen sein. Aber das ist schon etwas länger her. So ganz genau kann ich das nicht sagen.
  15. Abdichtungen für was?

    Foto von Edmund Bromm

    Feuchtigkeit im Mauerwerk.
    Sinn und Unsinn einer Mauertrockenlegung.
    Feuchtigkeit im Mauerwerk ist in zunehmendem Maße der Anlass für kostspielige Sanierungen von Altbauten.
    In den letzten Jahren werden von verschiedenen Seiten große Anstrengungen unternommen, erhaltenswerte Bausubstanz vor dem Zerfall zu bewahren. Als Ursache für die Durchfeuchtung des Mauerwerks sind fehlende oder nicht funktionstüchtige Abdichtungen gegen aus dem Boden aufsteigende oder seitlich eindringende Feuchtigkeit anzusehen. Das Problem einer einwandfreien Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ist von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Neben erheblichen Bauschäden und gesundheitlichen Beeinträchtigungen erfordert die Beheizung feuchter Räume auch einen relativ hohen Energieaufwand.
    Die Wirkung aufsteigender Feuchtigkeit äußert sich in der Zermürbung von Mauerziegeln, Mauer- und Putzmörteln (Mauermörteln, Putzmörteln), Anstrichen, Beschichtungen, aber auch in Form von Schimmelpilzbildung und Schwammbildungen an Holzbauteilen und Tapeten und kann in extremen Fällen zur völligen Zerstörung der Bausubstanz führen.
    Drainanlage, Lüftungsschächte und Kiesgräben entlang der Außenmauer sind Maßnahmen für die am meisten Geld ausgegeben wird. Das Ergebnis ist äußerst zweifelhaft. Dort wo diese angebracht sind, ist es sicherlich sinnvoll. Jedoch kann nur das Oberflächenwasser, insbesondere das Hangwasser und Stauwasser abgeleitet werden. Also nur sinnvoll bei Hanglagen.
    Drainanlagen sind keine Außenabdichtung!
    somit muss eine Wandabdichtung in jedem Falle hergestellt werden. Die Drainanlage ist überflüssig , wenn eine Abdichtung im Kelleraußenbereich funktionstüchtig ist und nach den Regeln der Technik hergestellt wird.
    Bei nicht unterkellerten Gebäuden (oft im ländlichen Bereich) ist eine Drainanlage völlig sinnlos, auch wenn dies in der Praxis immer wieder gemacht wird.
    Ob eine Dränung auch bei unterkellerten Gebäuden sinnvoll ist, kann daraus abgeleitet werden, ob jemals Wasser in flüssiger Form in die Kellerräume gelangt ist, wobei diese Menge schon relevant sein sollte.
    Wasser in flüssiger Form kann auch durch Kondensation an der Bodenoberfläche entstehen und darf nicht mit seitlich eindringender Feuchtigkeit verwechselt werden. Auch hier kann man von der praktischen Überlegung ausgehen, warum sollte Wasser durch eine sehr starke Außenwand eindringen, wenn außen z.B. Kies anliegt (oder auch Bauschutt) und der Grundwasserstand mehrere cm oder Meter unterhalb der Bodenfläche des Kellers ansteht.
    Wenn Feuchtigkeit von außen am Mauerwerk "angreift, " dann wäre sicherlich nach einer längeren Regenperiode und beim Abschmelzen des Schnees im Frühjahr der Keller mehrere cm unter Wasser.
    Man hört immer wieder, bei Regen wird der Keller besonders feucht. Dies muss so sein, denn bei Regen sinkt die Temperatur und gleichzeitig wird die Luftfeuchtigkeit stark erhöht. Siehe auch hierzu die:
    Tabelle Nr. 1 "Abhängigkeit der relativen Luftfeuchtigkeit zur Temperatur".
    gr/ m³ Wasseraufnahme. z.B. bei 20 °=17,3 Gramm
    20
    15
    10
    Taupunkt =100 % rel. Feuchte
    0 ° 5 ° 10 ° 15 ° 20 ° Temperatur Celsius-° e
    mit zunehmender Temperatur kann die Luft mehr Wasser aufnehmen!
    Interessant ist, dass in München die relative Luftfeuchte im Jahresdurchschnitt bei 78,6 % liegt.
    Nun wird zunächst jeder vermuten, dass die Menge der Kondensation nicht zu einer Durchfeuchtung der Boden- und Wandbereiche (Bodenbereiche, Wandbereiche) führt. Wer jedoch noch in Erinnerung hat, wie die Fenster im Winter und im Frühjahr angelaufen sind weiß auch dass zwischen den Fenstern regelrechte Wasserlauffangrinnen und auch unter den Fensterbänken Wasserlauffangbehälter notwendig waren, um die Menge Tauwasser aufzufangen. Daher sollte auch sicher sein, dass je nach Oberflächentemperatur und je nach relativer Luftfeuchtigkeit viele Liter Wasser zusammenkommen können. Dies
    ergibt sich auch aus der Tatsache, dass beim Aufstellen eines Luftentfeuchters sich die Leute immer wieder wundern, dass viele Liter innerhalb weniger Stunden aus einem Kellerraum "abgesaugt" werden können.
    Gegenüber früher hat sich einiges verändert.
    Wenn man die Fotodokumentationen vom Regensburger Dom von 1939 mit heute vergleicht, so stellt man fest, dass am linken Turm bis zu 15 cm vom Naturstein der Außenfassade fehlt. Objekte wie der Kölner Dom, Ulmer Münster und Münchner Rathaus, weisen erhebliche Schäden in den letzten 50 Jahren auf. Auch in den südlichen Regionen, erwähnt sei stellvertretend die Akropolis in Athen, gibt es viele Probleme. Dies liegt an dem in der Zwischenzeit jedermann bekanntem "sauren Regen" und an den riesigen Mengen Streusalz, die im Laufe der letzten Jahrzehnte eingesetzt wurden. Heute kann man schon in Rückgebäuden im Innenstadtbereich ohne weiteres Natriumchlorid, d.h. Streusalz an der Innenseite der Kelleraußenwände feststellen. Durch die Salze, (Hygroskop) wird die Feuchtigkeit nochmals erhöht.
    Gegen die bis jetzt erwähnten Feuchtigkeitsaufnahmemechanismen, (die Kondensation, d.h. konkret über die Kapillar-Kondensation und auch über die Feuchtigkeitsaufnahme durch Salze, die sogenannte hygroskopische Feuchtigkeit), kann eine Abdichtung des Querschnittes, d.h. Einbauen von horizontalen Sperrmaßnahmen überhaupt nicht wirksam sein.
    Genauso sicher ist, dass bei dieser Art der Feuchtigkeitsaufnahme weder eine Drainanlage noch ein Lüftungsgraben, noch sogenannte Schemelsteine zu einer Verbesserung führen werden.
    Kiesgräben an der Außenseite.
    der Mauer führen höchstens dazu, dass mehr Oberflächenwasser in diesen Kies eindringen kann. Die gesamte Fläche unter Oberkante Gelände wird von außen geflutet, währenddessen z.B. ohne Kiesgraben nur sehr wenig Wasser zwischen der Hauswand und dem angrenzenden Erdreich eindringen kann.
    Man denke an die Menge von Regenwasser, die an der Fassade entlanglaufen und die ungehindert in Kiesgräben eindringen. Das Argument, diese Kiesgräben stehen immer in Verbindung mit einer Drainanlage; ist nicht besonders gut. Aus "langjähriger Erfahrung" ist bekannt, Dränungen werden nicht gewartet es fehlen Kontrollschächte und Spülöffnungen, etc. Selbst wenn gereinigt oder gespült werden könnte, wird dies in der Regel von niemandem mehr durchgeführt. Der Unterzeichner hat sehr oft Objekte begutachtet, bei denen Drainanlagen mit Sand, Wurzeln und sonstigen bindenden Materialien völlig zugesetzt waren.
    Die Probleme der Kondenswasserbildung wurden bisher unterschätzt.
    Es gibt jedoch auch noch eine Reihe andere Mechanismen der Wasseraufnahme an mineralischen Baustoffen und diese haben ihre Ursache in der Auflösung, dem Transport und der Wiederausscheidung, insbesondere von hydratwasserhaltigen Salzen im Porenraum und Aufgrund von Feuchtigkeitsschwankungen an der Oberfläche des Baustoffes. Oder sie sind als Folge der Volumenzunahme der überhöhten im Mauerwerk befindlichen Feuchtigkeit beim Gefrieren.
    Selbstverständlich spielt auch die Wasseraufnahme durch Risse und andere Fehlstellen an einer Fassade (Fensterblechanschlüsse, Sockelabsetzungen und Mauervorsprünge) oft eine bedeutende Rolle.
    Die Schäden durch Feuchtigkeit an Gebäuden sind vielfältig und bedeuten für den einzelnen Hausbesitzer einen steten Ärger. Hier die wichtigsten Schadensformen :
    a) Feuchtflecken
    Sie sind meist als Folge der unterschiedlichen Kapillarität (Saugfähigkeit) des Baustoffes anzusehen und führen zu einem ungleichmäßigen Aussehen der Fassade.
    b) Salzausblühungen
    Durch mangelnde Abdichtung an Altengebäuden werden Salze aus dem Baustoff oder aus dem nahen Erdbereich vom Wasser gelöst und beim Trocknungsvorgang zur Außenwand hin transportiert. Dort kristallisieren sie und werden als Belag sichtbar. In vielen Fällen werden das Porengefüge des Baustoffes sowie Putze und Anstriche von Salzen zerstört.
    c) Frostschäden
    Bekanntlich vergrößert Wasser beim Gefriervorgang sein Volumen um 10 %. Dadurch entsteht ein relativ hoher Druck auf das Porengefüge des Baustoffes Man bedenke dass sogar Eisenrohre durch Frost "gesprengt" werden.
    d) Frost-Tausalzschäden
    Bei dieser Schadensform wirken Frost und Salz zusammen.
    e) Bewuchs mit Mikroorganismen.
    Die biologische Korrosion wird vielfach in ihrer Auswirkung unterschätzt. Bekanntestes Beispiel dieser Schadensform ist der Bewuchs eines Baustoffes mit Algen, Moosen, Flechten, Schimmel und dergleichen, also Mikroorganismen, deren Lebensgrundlage Feuchtigkeit darstellt.
    f) Schäden durch chemische Korrosion
    Hier versteht man die Einwirkung von Abgasen auf die Baustoffe, insbesondere die Oxide des Schwefels und ihrer schädigenden Wirkungen.
    Jedoch der" wichtigste "Schaden ist:
    g) der Verlust der Wärmedämmung
    Von vielen Seiten wird heute für Baustoffe geworben, die eine hohe Wärmeisolation
    besitzen. Dadurch ist es möglich, Heizkosten und damit Energie zu sparen. Man muss beachten, dass die Werte für die Wärmedämmung immer nur für den trockenen Baustoff gelten. Deshalb ist es unbedingt notwendig, das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
    Schon eine geringe Feuchtigkeitszunahme von ca. 3  -  4 Gew. -Prozent bei einem Ziegelmauerwerk bedeutet oft eine Abnahme der Wärmedämmungseigenschaft um ca. 50 %.
    (Siehe Tabelle 2).
    Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit und der Feuchtigkeit bei Ziegel Nach J.S. Cammerer
    100 % z.B. 1 % Feuchte = 100 %
    90 4 % " = 50 %
    80 10 % " = 23 %
    70 76
    60 61
    50 50
    40 42
    30 37 32
    20 29 26 23 21
    10 19 17 15 14 13 12 11 10
    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
    Feuchtigkeit (Vol. % )
    Was tun?
    Die Vielfalt der Schäden und Schadensursachen lässt keine Patentlösung zu, auch wenn diese mit kernigen Werbesprüchen immer wieder angepriesen werden. Voraussetzung für eine fachgerechte Sanierung ist das Erkennen der Schadensursache. Sie muss beseitigt werden, dann steigen die Erfolgsaussichten der Sanierung gewaltig. Es ist deshalb zu empfehlen, einen "echten" Fachmann zu befragen. Dies muss nicht immer ein Vertreter einer Herstellerfirma für bauchemische Erzeugnisse sein, denn der wird bevorzugt seine Produkte anpreisen. Auch ist ein Großteil der Bautenschutz-Firmen ist nur daran interessiert, seine Arbeit an den Mann zu bringen. Es gibt nur wenige Fachleute, auch Gutachter, die von dieser Gesamtproblematik ein ausreichendes Wissen haben. Deswegen ist es auch klar, warum es zu so vielen Fehlschlägen bei Sanierungen kommt.
    Woher bekomme ich den richtigen Fachmann?
    Dies kann nicht pauschal beantwortet werden, jedoch gibt es eine gewisse Sicherheit, wenn man sich bei der Handwerkskammer der Architektenkammer, den Bauinnungen, im Bauzentrum oder bei den Verbraucherverbänden sowie beim Deutschen Holz- und Bautenschutzverband (Holzschutzverband, Bautenschutzverband) oder im Landwirtschaftlichen Wochenblatt bei der Redaktion nach dafür geeigneten Sachverständigen, erkundigt, welche Firmen und Fachleute hierzu überhaupt in der Lage sind.
    Außerdem sollten Sie sich viel Zeit nehmen, um dann nach der Vorauswahl in persönlichen Gesprächen herauszubekommen, wer Ihr Problem lösen kann, ohne dass dabei vergessen wird, dass jede Sanierung viel Geld kostet. Es ist sinnvoll, wenn auch maßvoll vorgegangen wird. Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Aufwand noch in einem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis stehen sollte.
    Zum Schluss noch ein Beispiel aus der Praxis:
    Ein Hausbesitzer hatte einen feuchten Keller. Schimmelpilze sind gewachsen, die Wände waren grau und schwarz, es faulte und moderte. Ein Gästezimmer konnte nicht mehr benutzt werden.
    Ein Gutachter wurde eingeschaltet, der zu dem Ergebnis kam, die Sache muss "ordnungsgemäß" abgedichtet werden.
    Es wurde ein Leistungsverzeichnis erstellt. An viele Firmen wurde dieses mit der Bitte um Erstellung eines Angebotes vergeben. Das billigste Angebot für die Abdichtungsmaßnahmen lag bei über DM 60.000,--, was dem Hausbesitzer jedoch dann zu viel war. Dieser hatte sich deswegen weiter erkundigt, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt.
    In diesem Falle konnten wir durch das Aufstellen eines Luftentfeuchters im Werte von ca. DM 2.000,-- helfen. Seitdem ist sein Keller "trocken".
    Alles andere wäre eine unsinnige Maßnahme gewesen.
  16. Richtig, Herr Bromm

    Aber der Mann, den ich empfehle, handelt genauso. Der will nichts verkaufen, sondern sucht erstmal die Ursache. Und vor allem bietet der nicht nur ein Verfahren an.
    Hab die Visitenkarte noch nicht gefunden ...
    • Name:
    • Martin Beisse
  17. Richtig

    Wie ich schon am Beginn sagte, fragen Sie einen unabhängigen Fachmann, wo Sie den bekommen hat ja Hr. Bromm gesagt, bzw. wird Ihnen Hr. Beisse mitteilen.
    Feuchtigkeit im Mauerwerk hat immer mehrere Ursachen (siehe Beitrag von Hr. Bromm) und diese Ursachen müssen vorher festgestellt werden und entsprechend beseitigt.
    Wie Hr. Bromm schon sagte, oft ist eine einfache, simple Maßnahmen das Beste, manchmal braucht es auch aufwendigere Maßnahmen. Also nochmals: anschauen lassen und von unabhängiger Stelle, oder seriösen Fachmann beurteilen lassen, was los ist. Dann die entsprechenden Maßnahmen setzen.
  18. Trockenlegung durch den Einbau von IGLU Elementen

    Foto von wiki

    Feuchte Fundamente können im Rahmen von Generalsanierungen nachhaltig und ohne zusätzliche Energiekosten trocken gelegt werden, indem IGLU-Elemente in die erdberührende Bodenplatte eingebaut und die entstehenden Hohlräume über Rohre mit der Außenluft verbunden werden. Hierbei wird die Luft knapp über dem Außenniveau auf der Nord- oder Ostseite angesaugt, durchströmt den Boden und nimmt dabei die aufsteigende Feuchtigkeit auf. Anschließend fließt sie auf der gegenüberliegenden Seite (Süd- oder Westseite) knapp unterhalb der Decke ins Freie ab. Diese natürliche Thermik funktioniert rund um die Uhr und transportiert auch langsam aus den feuchten Fundamenten diffundierende Feuchtigkeit ab, wodurch sowohl feuchte Fundamente als auch Mauern trocknen können. Interessanterweise ist dieses System auch gegen Radon wirksam.

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