Ammoniak im Mauerwerk  -  Sanierung?
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Ammoniak im Mauerwerk  -  Sanierung?

Ich möchte einen ehemaligen Kuhstall zu einer Ferienwohnung umbauen. Das Mauerwerk wurde Aufgrund der Stallnutzung sehr durch Ammoniak und andere Salze belastet. Ich möchte bei der Sanierung Ausblühungen vermeiden. Das Vorsetzen einer Ständerwand möchte ich möglichst vermeiden, da so schon sehr kleine Räume vorhanden sind. Ich habe auch schon einiges über verschiedene Sanierungsputze gelesen, traue denen aber nicht so recht. Der Bau ist ungefähr 50 Jahre alt und wurde seit ein paar Jahren nicht mehr als Stall genutzt. Steht seit dem leer.
Meine Frage:
Wie kann ich die Sanierung durchführen ohne große bauliche Änderungen und möglichst bezahlbar, aber dafür konsequent?
Vielen Dank im Voraus!
MfG
M. Rümpler
  1. Den alten Putz

    usw. runter ... gründlich mit dem Hochdruckreiniger reinigen ... dann Sanierputz (da gab es mal einen tollen Putz von Marmorit den Popo der solche Ausblühungen auffing ... oder mal die Ryasil Produktpalette durchfosten) drauf und nach Trocknung auf eine geeignete Wandfarbe achten!
  2. vorsicht Herr Thalhammer

    ländliches bauen ist mein metier ;-)
    bei alten Stallwänden kommen sie meistens mit dem Sanierputz nicht weit  -  zeitlich meine ich. da die Belastung schon enorm sein kann, wäre der Sanierputz schnell voll, und das dillema nimmt seinen lauf. häufig wird auch die nachströmende Feuchtigkeit nicht fachgerecht mit Abdichtungen und Horizontalsperren nicht fachgerecht unterbunden, sodass die putzvariante nicht selten fehl schlägt. die Tatsache, dass der Stall 50 Jahre nicht benutzt wurde Spiel dabei keine rolle.
    um Sicherheit zu bekommen, kann man auch die salzkozentration untersuchen lassen. meist führt das aber nicht weiter.
    ich empfehle deshalb:
    stellen sie ein neue Wand davor, mit entsprechenden Horizontalsperren, und hinterlüften sie den Hohlraum. die neue Wand hat keine Verbindung zur alten!
    oder bauen sie eine gk-Vorwand, hinterlüftet, mit Wandtemperierung als heizleiste!
    was halten sie davon Herr Thalhammer?
  3. WTA

    Foto von Dipl.-Ing. Jürgen Weber

    Was halten die Herren von einer Bauwerksdiagnostik nach WTAAbk.-Merkblatt? Dann wäre die Frage leicht zu bentworten.
  4. schon Herr Weber

    nur wird da die komponente aufsteigende Feuchtigkeit erfasst? am Sonntag habe ich nicht alles zur Hand! was steht bei den lobbyisten, können sie mal bitte rezitieren?
    und meistens  -  so meine Erfahrung  -  bringt das ganze untersuchen nur lange gesichter! dann sagt einer mach wegen Pufferwirkung 4 cm Sanierputz drauf, der Bauherr kommt dann noch mit geraden Wänden, und dann kostet die "krücke" (das wird es meistens weil nicht horizontal gesperrt wird!) teurer als eine neue gerade Wand!
  5. Nitrate im Mauerwerk

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Markus Rümpler,
    was Baumeister Till sagt, kann ich nur voll bestätigen. Achten Sie auf den Hinweis von Till mit einer möglichen Wandtemperierung, denn damit können Sie die Wand an der strategischen Stelle soweit erwärmen, das es u.a. z.B. nicht zu Kondensationsfeuchte kommt. (Das kann man auch recht unabhängig im Sommer strombetrieben machen). Denken Sie auch an die hygroskopische Wirkung des versalzenen Mauerwerks nach außen nach erfolgter Umnutzung, was möglicherweise zu optischen Überraschungen an der Gebäudefassade führen kann. Dunkle Flecken Wolkenbildung auf Mauerwerk, Putzöberflächenschäden und Fugenschäden durch Anfeuchtung nach Frosteinwirkung.
    Es gibt hier für innen Lösungen in der Art "vorgesetzte Innenwand", wobei ich natürlich  -  wie immer am Bau, regional bedingt  -  vielerlei Möglichkeiten habe, die nicht nur von der Örtlichkeit und dem Geldbeutel, sondern in jedem Fall von einem Fachmann vor Ort Ihnen (Hinterlüftung, Dämmung usw.) alternativ vorgeschlagen werden sollte.
    Die Außenseite könnten Sie z.B. verkleiden mit einer einfachen und preiswerten Holzverschalung oder ähnlichem.
    Zu Fragen der Dämmung müssen Sie Ihren Fachmann nach seiner
    Berechnung dazu fragen. Das wird ja sowieso mit der Planung vor dem Bauantrag geklärt werden müssen.
    Tatsächlich habe ich bislang noch keinen umgenutzen Stall gesehen, an der ein aufgebrachter Wandputz bei einer Wohnnutzung funktioniert hat. Die gebückte Tätigkeit der Hausfrau/man, die Salze  -  später auch den Putzmörtel  -  von der Wand zu fegen sind da Routine.
    Viele Grüße
  6. Salzbelastung und Nutzungsänderung. Wenn schon keiner ausreichende Erfahrung hat, dann bitte mehr Zurückhaltung

    Foto von Edmund Bromm

    Es kann nicht oft genug davor gewarnt werden, dass eine Vorsatzschale nicht hinterlüftet wird. Man "züchtet" hinter den Verkleidungen nur Schimmel!
    Die Aussagen zum Sanierputz sind so pauschal auch nicht in Ordnung. Sanierputze sind, wenn richtig verarbeitet, durchaus in der Lage auch mit höheren Salzbelastungen fertig zu werden.
    Ein wichtiger Hinweis war  -  nach WTAAbk.. Dies bedeutet auch, dass festgestellt wird, welche Schadsalze und in welcher Konzentration diese vorhanden sind. Erst dann kann ermittelt werden in welcher Schichtdicke und welcher Putzaufbau. Wenn nun noch aufsteigende Feuchte vorhanden ist, muss eine funktionerende Horizontalsperre eingebaut werden.
    Alternativ zum Sanierputz kann sicher eine Verkleidung wie mit dem I-Bausystem beschrieben hergestellt werden. Der Gesamt-Auftrag ist somit nicht mehr als ca. 2 cm. Weitere und ähnlich gelagerte Beschreibung siehe Link unten.

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN